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Einleitung. 39

sollten o). Auch die Römer machten in Griechen-
land viele Verheerungen. Sie eroberten Macedo-
nien, zerstörten , durch Mummius , Korinth , und
bezwangen, unter Sulla's Anführung, 'Athen. Ein
gleiches Schicksal betraf Grofsgriechenland und Si-
zilien, wo die Römer und Karthager die Städte ver-
wüsteten und die Kunst vertrieben. Statt der an-
sehnlichen Städte, statt der schönen Gebäude, er-
blickte man überall in- Griechenland nichts als
Ruinen, nichts als Ueberreste ihrer ehemahligcn
Herrlichkeit.

Die Baukunst, die in dem Lande, das sie ge-,
bildet und genährt hatte,-'sieh verwaist sah, wur-
de nun an den Höfen der Seleuciden und Ptole-
maer aufgenommen, die in Syrien und" Äegypten,
so wie auch in manchen Städten Gricehehlandes
theils neue Gebäude errichteten, theils viele der
alten wiederherstellen liefsen, und fand endlich
bey den Römern Schutz. Aber diese Unterstützung,
so grofs sie ■ auch war, konnte doch der Kunst
rmr wenig Vortheil gewähren, weil sie in einem
■unreinen und schlechten Style ausgeführt wurde,
"lan betrachtete sie, nach dem Charakter des Zeit-
alters, als einen Gegenstand des Luxus, man opfer-
te die wesentliche Schönheit der Zierlichkeit auf,'
Und man erkannte kein Gebäude für schön,, das
nicht mit Verzierungen überhäuft war. Verscheucht

o) Livius, XXXI. 24. 26. 50.
 
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