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gg -Einleitung,

roan von alten Gebäuden nahm, neben einander
gestellt, und die neuen, die man etwa noch hin-
»uthat, .machten, wegen ihrer schlechten Arbeit,
■mit jenen altern einen auffallenden und unange-
nehmen Contrast; man brauchte an einem und
ebendemselben. Orte Säulen von verschiedener Stär-
ke und Bauaxt, und man schmückte bisweilen die
Wände mit Gemählden, indefs die Decke offen
und das Sparrwerk des Daches sichtbar blieb, wie
in der Paulskirche zu Piom.

So 'erfolgte endlich der gänzliche Untergang
der schönen Baukunst. Bey den Hörnern .allmäh*
lig herabgesunken von der Höhe, auf welche die
Griechen sie erhoben hatten, wurde sie jetst unter
den Hainen ihrer Werke begraben. Traurig blik-
ken wir zurück in die alten Zeiten der Kunst, WO
sie unter Perikle's. und Alexander. Hoheit und
Pracht zeigte. Jetzt lag sie ganz danieder. Ge-
fühllos, unbekannt mit ihrer Würde, gieng, eine
lange Reihe von Jahren hindurch, der Künstler
vor den Besten ihrer ehemaligen Herrlichkeit vor-
über, und hielt die Kunst, die er ausübte und die
EU seiner Zeit gefiel, für besser und vollkomme-
ner, bis endlich,1 im fünfzehnten Jahrhundert, der
Geist sich wieder erhob, der, aufmerksam auf die
Gebäude der Alten, die Kunst der Alten wieder
hervorrufte, und, wenn er sie gleich nicht in ihrer
ehemahligen Beinheit herstellte, doch wenigstens
den Sinn dafür erweckte, der uns auf den rechten
Weg führen kann.
 
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