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298 VI. Abschnitt. Haus - Geräthe»

bildet, und das kostbarste Gefäfs konnte ohne em«
solche Form nicht gefallen.

Form des Die Künstler bemühten sicli bey jedem Ge*

Hausgerä- färse; bey je(lcr Gerätschaft, Zweckmäfsigkel£
und Schönheit auf das genaueste mit einander zu
verbinden. Jedes Geräthe erhielt eine solche Form»
die ihm nach seiner Bestimmung am vortheilhai'
testen war, die aber zugleich auch angenehm &$
Auge fiel. Bey einigen ging man vom Parallel0" >
pipedon aus, weil-das Auge diese Form am leid1"
testen fassen kann. Andere wurden nach n1'1"
den oder sanft ausgeschweiften Linien geforme1'
um das Auge nie durch Ecken und Winkel ei*1'
zuschränken, sondern es frey und in einem ge'
gefälligen Schwünge herum zu führen. Die=e
Formen konnten nicht Hur die Absicht, Zwed4'
ihäfsigkeit und Schönheit zu vereinen, genau eV'
füllen, sondern sie liefsen auch sehr viel Ma»'
, rsigfaltigkeit zu, und sie waren nur die Grundfo1'
men, denen man immer treu blieb und ' die>
wenn auch manches Gefäfs sehr reich verzife*!
wurde, dennoch immer sichtbar blieben. Ji-*5
in spätem Zeiten, als die Kunst sich ihrem Fall*3
nahte und alles mit Zierrathen überladen wurde»
wich man von diesen einfachen und reinen Fo*'
men ab und verfiel bey der erstem in das Pyra'
midalische, bey der letztern in das Eckige.
 
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