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Brunnen und Wasserleitungen. 113

Die Länge eines Calix betrug wenigstens zwölf
Zoll, und seine innere Weite wurde nach der
Menge des Wassers eingerichtet, welches die Röh-
ren abführen sollten. Durch die Stellung des Ca-
Hx hatte man es in der Gewalt, das Wasser lang-
samer oder geschwinder ablaufen zu lassen d).
Wenn er wagerecht nnd mit dem Castellum im
rechten Winkel gestellt wurde, so lief das Wasser
rßit eben der Geschwindigkeit aus dem Castellum
heraus, mit welcher es herein kam. Wurde er
*nit seinem äufsern Ende herabhängend einge-
steckt, so vermehrte sich die Geschwindigkeit des
Wassers bey dem Ablaufe, weil es einen kleinen
Fall erhielt. Wofern man ihn aber so einsteckte,
dafs sein äufseres Ende etwas höher stand, als
das innere Ende, so lief das Wasser langsamer
heraus, und die Geschwindigkeit wurde verringert,
weil das Wasser ein wenig anstieg, ehe es in die
Röhre kam.

Man mufste auf die Wasserleitungen be- Anftle'i«

. 1 -, . , über di<J

ständig ein wachsames Auge haben, nicht nur um Wassca;ci.
sie immer in gutem Stande zu erhalten und alle *"™Sen"
schadhaften Stellen sogleich ausbessern zu lassen,
sondern auch dafür Sorge zu tragen, dafs Nie-
mand dieselben verletzte, und, ohne Erlaubnifs zu
haben und einen gewissen Zoll dafür zu entrich-
ten , das Wasser in sein Grundstück leitete, welches

d) Frontin. Art. 36. pag. 95.
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