co2 XIV. Abschnitt. Villen.
Varro, li), richteten ihre Villen nachder Menge der
erbauten Früchte ein, bey den Neuem aber sieht
man nichts als Verschwendung. Jene erbauten
daher die Wirthschaftsgebäude gröfser als die Wohn-
häuser, da hingegen diese den letztern einen weit-
läufigem Raum gaben. Bey jenen wurde eine
Villa gelobt, die eine gute Küche, geraumige
Ställe und so grofse Behältnisse zur Aufbewah-
rung des Oels und des Weins hatte, als man
nach dem Ertrage des Landgutes bedurfte, und wo
überhaupt alles gefunden wurde, was die Land-
■wirthschaft nothwendig verlangte. Jetzt giebt man
sich nur Mühe, das Wohnhaus auf das gröfste
und prächtigste anzulegen. Die Villen des Me-
tellus und Lucullus übertreffen bey weitem die
Villen, welche zum öffentlichen Gebrauche be-
stimmt sind. Diese Männer sind nur darauf be-
dacht, die Speisesäle für den Sommer in kühle
Gegenden, entfernt von der Sonne anzulegen,
die Winter-Zimmer aber der Sonne zuzukehren, da
die Alten mehr darauf dachten, auf welchen Sei-
ten die Zellen für den Wein und das Oel Fenster
erhalten mufsten, und den Wcinzelien eine küh-
lere , den Oelzellen aber eine wärmere Lage zu
geben.
Auch Horaz beschwert sich über den Luxus
der damahligen Zeiten, wo prächtige weitläuftige
h) Varro. R. R. Lib. I. cap. 13. §. 6. 7.
Varro, li), richteten ihre Villen nachder Menge der
erbauten Früchte ein, bey den Neuem aber sieht
man nichts als Verschwendung. Jene erbauten
daher die Wirthschaftsgebäude gröfser als die Wohn-
häuser, da hingegen diese den letztern einen weit-
läufigem Raum gaben. Bey jenen wurde eine
Villa gelobt, die eine gute Küche, geraumige
Ställe und so grofse Behältnisse zur Aufbewah-
rung des Oels und des Weins hatte, als man
nach dem Ertrage des Landgutes bedurfte, und wo
überhaupt alles gefunden wurde, was die Land-
■wirthschaft nothwendig verlangte. Jetzt giebt man
sich nur Mühe, das Wohnhaus auf das gröfste
und prächtigste anzulegen. Die Villen des Me-
tellus und Lucullus übertreffen bey weitem die
Villen, welche zum öffentlichen Gebrauche be-
stimmt sind. Diese Männer sind nur darauf be-
dacht, die Speisesäle für den Sommer in kühle
Gegenden, entfernt von der Sonne anzulegen,
die Winter-Zimmer aber der Sonne zuzukehren, da
die Alten mehr darauf dachten, auf welchen Sei-
ten die Zellen für den Wein und das Oel Fenster
erhalten mufsten, und den Wcinzelien eine küh-
lere , den Oelzellen aber eine wärmere Lage zu
geben.
Auch Horaz beschwert sich über den Luxus
der damahligen Zeiten, wo prächtige weitläuftige
h) Varro. R. R. Lib. I. cap. 13. §. 6. 7.