XIV. Abschnitt. Villen. 211
Weite entzückende Aussicht geniefst. Es ist zu
bedauern , dafs keiner der alten Schriftsteller uns
eine genaue Beschreibung dieses Landgutes hinter-
lassen hat, aus der wir die Einrichtung desselben
kennen lernen könnten, und wir besitzen weitet
nichts als die wenigen Zeilen Spartian's, de*
uns sagt y), dafs in dem Landgute dieses KayserS
die berühmtesten Gegenden und Orte Griechen-
landes und Aegyptens nachgeahmt, und die Anla»
gen des' Landgutes danach benannt waren, wel-
che die Namen Lyceum, Academia, Prytaneum»
Canopus, Pöcile, Tempe und andere erhielten,
Und dafs, damit nichts vermifst wurde, auch die
Unterwelt vorgestellt war. Allein wenn wir den
Raum, den jetzt die Ruinen dieses Landgutes ein-
nehmen, und der sich im Umfange auf zehn Ita-
lienische Meilen erstrecken soll, wenn wir die Ue-
berbleibsel von Tempeln, Bädern, Pallästen, un-
terirdischen Gängen und Gärten betrachten; wenn
wir bedenken, wie viel schon die alten Kayser
daraus weggenommen haben, was durch die Län-
ge der Zeit untergegangen, was durch Kriegesun-
ruhen verwüstet worden ist, und was seit eini-
gen Jahrhunderten an Statuen, Vasen, Säulen Und
andern Kunstwerken ausgegraben worden ist , so
kann man sich die Gröfse der Anlage und die
Pracht des Ganzen nicht genug vorstellea. Jetzt
Ö s
y) Spai'tian. Adrian. 24,
Weite entzückende Aussicht geniefst. Es ist zu
bedauern , dafs keiner der alten Schriftsteller uns
eine genaue Beschreibung dieses Landgutes hinter-
lassen hat, aus der wir die Einrichtung desselben
kennen lernen könnten, und wir besitzen weitet
nichts als die wenigen Zeilen Spartian's, de*
uns sagt y), dafs in dem Landgute dieses KayserS
die berühmtesten Gegenden und Orte Griechen-
landes und Aegyptens nachgeahmt, und die Anla»
gen des' Landgutes danach benannt waren, wel-
che die Namen Lyceum, Academia, Prytaneum»
Canopus, Pöcile, Tempe und andere erhielten,
Und dafs, damit nichts vermifst wurde, auch die
Unterwelt vorgestellt war. Allein wenn wir den
Raum, den jetzt die Ruinen dieses Landgutes ein-
nehmen, und der sich im Umfange auf zehn Ita-
lienische Meilen erstrecken soll, wenn wir die Ue-
berbleibsel von Tempeln, Bädern, Pallästen, un-
terirdischen Gängen und Gärten betrachten; wenn
wir bedenken, wie viel schon die alten Kayser
daraus weggenommen haben, was durch die Län-
ge der Zeit untergegangen, was durch Kriegesun-
ruhen verwüstet worden ist, und was seit eini-
gen Jahrhunderten an Statuen, Vasen, Säulen Und
andern Kunstwerken ausgegraben worden ist , so
kann man sich die Gröfse der Anlage und die
Pracht des Ganzen nicht genug vorstellea. Jetzt
Ö s
y) Spai'tian. Adrian. 24,