Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Stocker, Carl W. F. L.
Chronik der Familie von Gemmingen und ihrer Besitzungen (Band 2, Drittes Heft): Beihingen, Hornberg, Ittlingen, die rheinischen Güter, Fränkisch-Crumbach. Mit e. Anhange: Verträge der Familie von Gemmingen-Hornberg — Heidelberg, 1881

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.23894#0041
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
41

dero Frau Tochter Maria Elisabetha Reinhard v. G. Wittwe andern-
theils einen Vergleich dahin schließen, daß Fran Maria Elisab. v. G.
Wittwe die ganze Erbschast nbernimmt nnd den Erben 8500 fl.
herausbezahlt. 1711, 5. Mürz, übergeben Maria Ursnla, Jakob
Christoph v. Hallweil Gemahlin nnd Maria Lucia, David v. Stein
Wittwe, beide Georg Friedrich v. Hallweil hintertassene Töchter an
Fran v. G. We. ihre Ansprnche an Beihingen nm 7700 fl. und an
demselben Tag verkanst die Letztere den v. hallweilischen sog. Bettelhof
in Großenaspach an Mareil Franz v. Sturmfeder nm 1000 fl.
l71I, 6. Blarz, vergleicht sich die Wittwe Lndwig Friedrichs v. Hall-
weil, Maria Agnes, geb. v. Breitenbach, mit Fran v. Gemmingen We.
nm 1500 fl. für ihre Ansprüche. 1711, 6. März, machten Friederike
Lnise v. Miltiz, Witib, Frnnen Eharlotte Marianne v. Neischach hin-
terlassener Sohn, Friedrich Angnst Wilhelm v. Reischach nnd Ernestine
Sophia v. Hallweyl, verm. mit Marcns Tobias Nenbronn v. Eisen-
bnrg, alle von Friedrich Lndwig v. Hallweil herstammend, ebensalls
Ansprüche geltend n. zwar besonders an das von Friedr. Lndw. v. Hallweil
acqnirirte, von dessen Sohn aber ohne Consens seiner Schwestern
alienirte gölerische Gut. Fran v. G. We. zahlt an Ernestine v.
Hallweil nnd F. A. W. v. Reischach 5000 fl. und an alle drei Jn-
teressenten 1500 fl.

So kam Maria Elisabetha v. G , geb. v. Neipperg, in den Be-
sitz dieses Ortes, welcher bei der Theilnng an ihren Sohn Lndwig
fiel (Treschklingen S. 150). Er war geb. 27. Sept. 1694 zn Horn-
berg, wnrde im Padagoginm zn Halle erzogen, trat spater auf die
dortige Universität übeb nnd besnchte dann Gießen. Hieranf machte
er eine Reise in Holland, den Niederlanden, Frankreich, England nnd
Italien, trat dann in prenß. Tienste als Regierungsrath in Halber-
stadt, dann in brannschweigische bei der Regierung in Wolfenbüttel,
dann in chnrbrannschweig-lünebnrg. nnd großbritanische als Ober-
appellationsrath in Zelle, >vo er 1740 Bizeprüsident wnrde. Als
König Georg von England 1743 in dem Feldznge am Rhein war,
zog er ihn in seine Begleitnng nnd sandte ihn an mehrere Höfe als
anßerordentlichen Minister. 1704 legte er seine Stelle nieder nnd
widmete sich mit größtem Eifer den Familiengeschüften, in denen er
anch dann nicht ermüdete, als das immer weniger werdende Augenlicht,
 
Annotationen