Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Stolle, Friedrich
Die photomechanischen Pressendruckverfahren: praktische Anleitung zur Herstelung von Lichtdrucken und Metallclichés für Buch- und Kunstdrucke — Frankfurt a. M.: Verlag von H. Bechhold, 1895

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.68758#0033
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Einstauben d. Kupferplatte. — Uebertragung d. Kohlenegativs. 21
Grad bei zarten Positiven; bei anderen richtet sich der Grad
natürlich auch je nach der Dichte des Positives) wird nun,
nachdem die gekörnte Kupferplatte in Cyankalilösung 1 : 100
von der Oxydschicht befreit ist, genau in derselben Weise
wie oben beim Uebertrag auf Glas angegeben, unter Wasser
rechtwinklig auf die Platte gebracht, aufgequetscht und ent-
wickelt. Jedoch wechselt man das kalte Wasser, in welchem
die Kopie sich glatt legen soll, mehrmals, um jede Spur von
Papierfasern, die sich leicht zwischen Papier und Platte setzen
können, zu entfernen.
Zu beachten ist:
1) Dass das Papier rechtwinklig auf der
Kupferplatte haftet und dass dieselbe überall
in gleicher Breite über die Papierränder hervor-
sieht.
2) Dass jede Luftblase zwischen Papier und
Kupferplatte vermieden wird.' Diese Luftblasen
verhindern das Eindringen der Aetze und machen sich
dann später beim Druck als weisse Punkte bemerkbar.
3) Dass das Pigmentbild nicht zu stark kopiert
ist, denn sonst wird die Platte sicher verätzt, weil die
Aetze die tiefen Schatten, an welchen Stellen das Kupfer
frei liegt, zu stark angreift, bevor sie auf den hellen
Stellen des Bildes gewirkt hat.
Springt das Gelatinebild von dem Kupfer ab, so kann
dieser Fehler dadurch vermieden werden, dass man die Platte
mit dem aufgequetschten Bild 5—10 Minuten vor dem Ent-
wickeln unter Druck liegen lässt.
Ist die Platte mit dem entwickelten Bild vollständig trocken,
so bestreicht man die Rückseite mit Asphaltlack. Das Be-
streichen der Ränder erfordert einige Uebung, denn es ist un-
bedingtes Erfordernis, dass dieselben haarscharf und überall
gleich breit sind. Ist dies nicht der Fall, so werden beim
Druck der Platten die Ränder des Bildes schräg, ungrade und
schief, und das Bild erscheint dadurch unsauber. Der Zweck
 
Annotationen