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halb eines die Aborte enthaltenden Anbaues deutend verminderte Belastung des Wider -
des Lyzeumsgebäudes gelegt, wodurch der- lagers des entsprechenden Gurtbogens des
selbe sich in einer Entfernung von 10,00 m romanischen Gewölbes durch Einspannen
von den zunächst liegenden Bauteilen des mehrerer liegenden Bogenschichten eine
Münsters befindet. Derselbe wurde zwei- Übertragung des Gewölbeschubs auf die
zügig angelegt • und hat eine Höhe von beiden oben erwähnten Strebepfeiler erreicht

(Siehe nebenstehende Skizze). Infolge dessen
sind auch bei diesem Durchbruch ebenso-
wenig wie bei den Durchbrechungen der
Fundamente irgend welche Satzungen oder
Verschiebungen vorgekommen. Beim Durch-
bruch für den Warmluftkanal und der in-
folge dessen notwendig werdenden Hülfs-
konstruktion brauchten mit Ausnahme eines
übrigens sehr störend und unorganisch in
die romanische Architektur einschneidenden
Renaissancefensters, welches zugemauert
werden musste, keinerlei Architekturglieder
I beseitigt oder in Mitleidenschaft gezogen zu
werden. Der zum Zweck der Verbindung
der Heizkammer mit dem Warmluftkanal
an die Aussenmauer der St. Andreaska-
pelle sich anlehnende Schacht wurde dop-
pelwandig in Ziegelsteinen um-
HHHHp kleidet und in anspruchsloser Aus-
|j stattung aussen mit Schiefer ein-
gedeckt. Im Obergeschoss ist der
Warmluftkanal innerhalb der dort
befindlichen Paramentenschränke
1 ' weitergeführt und mündet an der

Südliches Querschiff. Ostwand des südlichen Querschiffs in

Höhe von 5,5o m über Fussboden hinter
19,80 m. Die Anlage des unter Fussboden der daselbst befindlichen spätgotischen
des südlichen Querschiffs beginnenden Zu- Gallerie.

führungskanals der kalten Luft, dessen Ein- Die baulichen Arbeiten waren den

mündungsöffnung durch ein schmiedeisernes H- Oktober 1902 fertiggestellt, worauf am
Gitter zugedeckt worden ist, sowie die not- l5 Oktober 1902 seitens der Heizungsfirma
wendigen Durchbrechungen der Fundamente mit der Montage der acht Kaloriferen und
des Münsters ergaben, wenn dieselben auch dem Anschluss derselben an den Schornstein
längere Zeit in Anspruch nahmen, keine be- respektive die Kalt- und Warmluftkanäle
sonderen Schwierigkeiten. Der Durchbruch begonnen wurde, welche Arbeit am 27. No-
für den Warmluftkanal durch die obere vember 1902 fertiggestellt wurde. Am
Aussenwand der St. Andreaskapelle zwischen z6- November 1902 waren bereits 2 Kalo-
dem frühgotischen mittleren Strebepfeiler "feren in Funktion gesetzt worden; am
des südlichen Querschiffs und einem, das 28 November 1902 wurde die Heizung zum
Gewölbe des Obergeschosses der St. Andreas- erstenmale im vollem Umfange benutzt
kapelle stützenden Renaissancestrebepfeiler und blieb dieselbe von da ab während
machte zur Sicherung des Bauwerks eine der ganzen Dauer der Heizperiode des
Hülfskonstruktion erforderlich. Es wurde Winters 1902/03 bis 2. Mai 1903 in Be-
als Ersatz für die durch den Durchbruch be- trieb-
 
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