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Strassbürger Münster-Blatt

Organ des Strassburger Münster-Vereins.

Schriftleitung: Prof. WOLFF, Kaiserl. Konservator der geschichtlichen Denkmäler im Eisass.

V. Jahrgang. Geschäftsstelle: Strassburg i. Eis., Altes Schloss. 1007.

Urkunden und Regesten zur Baugeschichte des Strassburger Münsters.

Bearbeitet von Paul Wentzcke.

I. Teil.

Als im Jahre 1876 Fr. X. Kraus in seinem grundlegenden Werke «Kunst und Alter-
tum in Elsass-Lothringen» Regesten zur Geschichte des Münsters herausgab, boten sie den
ersten Anhalt zu einer kritischen Baugeschichte unseres Domes. Doch schon 1891, in der
Einleitung zu den Nachträgen seines Werkes, musste Kraus auf die Notwendigkeit einer
Neubearbeitung hinweisen, im Hinblick vor allem auf das «Urkundenbuch der Stadt Strass-
burg», dessen erster Band, bearbeitet von W. Wiegand, im Jahre 1879 erschienen war.
Eine ausführliche Rechtfertigung unseres Unternehmens erscheint daher jetzt, nachdem
wiederum sechzehn Jahre verflossen sind, Jahre gerade der unausgesetzten kritischen
Sichtung des vorhandenen Materials, nicht nötig; ein kurzer Hinweis auf die Gestaltung
und Darbietung des Stoffes mag genügen.

Enger begrenzt als die Zusammenstellung bei Kraus und doch reichhaltiger ist der
folgende Versuch; lediglich die für die Baugeschichte des Münsters wichtigen Stellen
sollen vorgeführt werden. Kraus hatte alles zusammengetragen, was sich auf die ecclesia
sanctse Mariae, auf die Marienkirche, bezog, also auch Urkunden über Gütererwerb. Für
die Baugeschichte lernen wir aus ihnen nur das eine, dass — wohl seit dem ersten
«Münster»bau — eine Verwaltung der Hauptkirche fortbestand, die in engster Verbindung
mit dem Strassburger Bistum blieb, das seinerseits ebenfalls oft als ecclesia sanctae Mariae
bezeichnet wird. Eine Auseinanderhaltung beider Begriffe ist zuweilen gar nicht möglich1).

Alle Nachrichten also aus Schriftstellern und Urkunden, die für die Baugeschichte des
Münsters von Belang sind, sollen auf den folgenden Seiten Aufnahme finden: Gelegentliche
Erwähnungen einzelner Teile des Baus oder der Ausstattung, die vor allem in der ältesten
Zeit fast die einzigen Zeugnisse bilden, sind kurz in Regesten zusammengefasst; später,
vom i3. Jahrhundert ab, wird eine Auswahl des Wichtigeren nötig sein. Die Beweisstellen
heben wir im Originaltext und in deutscher Übersetzung hervor; die wichtigsten Urkunden
und Inschriften sollen ausserdem in photographischer Nachbildung beigegeben werden.

Eine zusammenfassende Aufzählung der Literatur konnte wegfallen; bis 1890 ist sie
übersichtlich zusammengestellt bei Kraus (a. a. O. I, 341 ff. und IV, 23 ff.). Daneben unter-
richtet trefflich über alle Neuerscheinungen die Bibliographie der «Elsässischen Geschichts-
literatur», die von 1870 bis 1882 E. Martin und W. Wiegand2), i883 bis 1886 C. Mündel3),
1887 bis 1896 E. Marckwald1) und von 1897 bis 1905 H. Kaiser5) erscheinen Hessen.

1 S. Strassb. Urkundenbuch I. Register. — J Strassburger Studien I, 385 ff. — 3 Jahrbuch des

Vogesenklubs I—III. — 4 Elsass-Lothringische Bibliographie 1887 und Zeitschrift für die Geschichte des

Oberrheins N. F. VI—XII. — 6 Dieselbe Zeitschrift XV—XXL
 
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