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0.5
1 cm
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Vermittlung des Ueberganges zwischen dem
runden Säulenschaft und dem viereckigen
Abakus diente beim klassischen korinthischen
Kapital die aus den Akanthusblattreihen
herauswachsende Eckvolute. Auch das ro-
manische Pflanzenkapitäl verlangte ein der-
artiges Uebergangsmotiv. In der Rege
sind die Ecken durch voluten- oder knollen-
artige Blattbüchel (Abb. x). oder auch Tier-
motive betont. So sehen wir an zweien der
vier Kryptakapitäle an den Ecken geschickt
zwischen das Rankenwerk komponierte
Die versuchte Nachbildung des über-
kommenen römisch - korinthischen Kapitals
an romanischen Bauten führte von vorn-
herein zu Schwierigkeiten. Zu den ge-
drungenen romanischen Säulen wollte der
schlanke Kelch des klassischen Vorbildes
mit seinem fremdartigen Blätterschmuck
nicht recht passen. Die Versuche, dasselbe
den veränderten Bedingungen anzupassen,
befriedigten niemals ganz. Indem man den
in seiner Höhe bedeutend reduzierten Kelch
nun unter Aufgabe der reihenweise ange-
hefteten Akanthusblätter ziemlic;=_ ......
mit Rankenwerk überzog, dabei E ”
führung in die quadratische E_
Abakus besonders die vier Eckei = 51
von
Abb. 4.
Löwen in ziemlich gewagter Stellung den
Zweck der Eckvolute erfüllend (Abb. 2). Die
freistehenden Pfeiler haben wie die Wand-
lisenen statt des Kapitals charakteristisch
profilierte Kämpfergesimse. Die der Wand-
pfeiler sind vermittelst pflanzlichem Ornament
geschmückt. (Abb. 3). Dasselbe zeigt gleich-
falls die bekannte romanische Ranke mit
angehefteten Blättern.
Auch die Behandlung des Säulensockels
folgt dem römischen Vorbild, jedoch in durch-
aus eigenartiger Prägung bei unverhältnis
mässig geringer seitlicher Ausladung (Abb. 4).
Der westliche Teil der Krypta gehört
bereits einem späteren Umbau an, zu welchen
die vielen Brände des öfteren Veranlassung
gaben. Die bedeutend schlankeren Säulen
zeigen hier das für die spätere Zeit des
romanischen Stiles so überaus charakte-
ristische Würfelkapitäl. (Abb. 5 und 6).
runden Säulenschaft und dem viereckigen
Abakus diente beim klassischen korinthischen
Kapital die aus den Akanthusblattreihen
herauswachsende Eckvolute. Auch das ro-
manische Pflanzenkapitäl verlangte ein der-
artiges Uebergangsmotiv. In der Rege
sind die Ecken durch voluten- oder knollen-
artige Blattbüchel (Abb. x). oder auch Tier-
motive betont. So sehen wir an zweien der
vier Kryptakapitäle an den Ecken geschickt
zwischen das Rankenwerk komponierte
Die versuchte Nachbildung des über-
kommenen römisch - korinthischen Kapitals
an romanischen Bauten führte von vorn-
herein zu Schwierigkeiten. Zu den ge-
drungenen romanischen Säulen wollte der
schlanke Kelch des klassischen Vorbildes
mit seinem fremdartigen Blätterschmuck
nicht recht passen. Die Versuche, dasselbe
den veränderten Bedingungen anzupassen,
befriedigten niemals ganz. Indem man den
in seiner Höhe bedeutend reduzierten Kelch
nun unter Aufgabe der reihenweise ange-
hefteten Akanthusblätter ziemlic;=_ ......
mit Rankenwerk überzog, dabei E ”
führung in die quadratische E_
Abakus besonders die vier Eckei = 51
von
Abb. 4.
Löwen in ziemlich gewagter Stellung den
Zweck der Eckvolute erfüllend (Abb. 2). Die
freistehenden Pfeiler haben wie die Wand-
lisenen statt des Kapitals charakteristisch
profilierte Kämpfergesimse. Die der Wand-
pfeiler sind vermittelst pflanzlichem Ornament
geschmückt. (Abb. 3). Dasselbe zeigt gleich-
falls die bekannte romanische Ranke mit
angehefteten Blättern.
Auch die Behandlung des Säulensockels
folgt dem römischen Vorbild, jedoch in durch-
aus eigenartiger Prägung bei unverhältnis
mässig geringer seitlicher Ausladung (Abb. 4).
Der westliche Teil der Krypta gehört
bereits einem späteren Umbau an, zu welchen
die vielen Brände des öfteren Veranlassung
gaben. Die bedeutend schlankeren Säulen
zeigen hier das für die spätere Zeit des
romanischen Stiles so überaus charakte-
ristische Würfelkapitäl. (Abb. 5 und 6).