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tulerint, per gratiam spiritus sancti et
auctoritatem beate Marie indulgentiam
a domino peccatorum suorum optamus
et omnium bonorum, que infra ambitum
Argentinensis civitatis tarn in missis quam
in diurnis et nocturnis horis fiunt, com-
munionem eis damus. si qui vero, quod
absit, latores presentium impedire vel
molestare presumpserint, offensam dei
et nostram graviter se incurrisse sciant
et insuper intollerabilem beate dei ge-
nitricis vindictam et hic et in futuro reci-
pient. qui vero aliquod supplementum
iam dicte ecclesie contulerint, centuplam
mercedem ab ipsa beata virgine et a
filio suo recipient prestante domino
nostro. Amen.

Bitte für diese Kirche entgegenkommend
aufnehmen und freudig ihre Geschenke
und Gaben zur Vollendung des Hauses
der heiligen Mutter Gottes darbringen,
damit diese selbst ihnen ein ewiges Haus
im Himmel bereiten kann. Allen also,
die ihre Geschenke und Dienste zu dem
genannten Werke darbringen, wünschen
wir durch die Gnade des heiligen Geistes
und durch das Ansehen der heiligen
Maria Erlass ihrer Sünden wider den
Herrn und nehmen sie auf in die Ge-
meinschaft aller geistlichen Güter, die
es in der Stadt Strassburg in Messen
und Horen bei Tag und Nacht gibt.
Wenn aber jemand, was ferne sei, es
wagen sollte, die Träger gegenwärtigen
Schreibens zu hindern oder zu belästigen,
so möge er wissen, dass er Gott und
uns empfindlich verletzt und dafür hier
und in Zukunft die furchtbare Rache
der heiligen Mutter Gottes empfangen
wird. Wer aber irgend eine Förderung
der schon genannten Kirche zu teil
werden lässt, wird hundertfältigen
Lohn von der heiligen Jungfrau und
von ihrem Sohne, unserm höchsten
Herrn, empfangen. Amen.

Original Strassburg. Bezirksarchiv G. 63. —Wiegand, Strassb. Urk. B. I, 118 Nr. 143.
— Das undatierte Stück ist schon allen drei Bischöfen, die im 12. und i3. Jahrhundert
den Namen Konrad führen, zugewiesen worden. Kraus (a. a. O. I, 354) hat es in die Zeit
Konrads I. (1179—1180), Wiegand dagegen in die Konrads II. (1190—1202) und Spach
(Oeuvres choisies III, 23i) sogar in die Konrads III. (1275) gesetzt.

Die Schrift weist lediglich auf die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts, ohne dass sich
jedoch eine engere Grenze ziehen liesse. Der Umstand, dass höchst wahrscheinlich Bischof
Konrad I. nie geweiht wurde — eine Urkunde von ihm besitzen wir nicht —, lässt mit
ziemlicher Gewissheit die Datierung nach der Regierung Konrads II. zu. Dahin weist
endlich der Titel humilis minister, den wir auch sonst in seinen Urkunden finden. VgL
den beigegebenen Lichtdruck.

36.

120a nach Oktober 29.

Aus den Papieren Specklins:

Bischof Konrad II. (gestorben 1202 Oktober 29) wurde in der St. Andreaskapelle bei-
gesetzt.

Grandidier, Oeuvres historiques inedites III, 94.

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