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Abb. 82.
Abb. 81.
Abb. 84
Abb. 83.
unter dem Ulmer Meister Ulrich von Ensingen
am Turmoktogon (Anfang des XV. Jahr-
hunderts).
Den strengen, herben Ernst und die
monumentale Grösse wie die Architektur des
Langhauses zeigt aber trotz seiner kons-
truktiven Kühnheit und handwerklichen
Tüchtigkeit der Bau des Ulmer Meisters
ebensowenig, wie sein Ornament hinsichtlich
der Naturwahrheit mit dem architektonischen
Schmuck der Früh- und Blütezeit in Wett-
bewerb treten kann. Die Bewegungen der
Blattachse sind noch energischer, noch leb-
hafter geworden. Der mit dem XIII. Jahr-
hundert so schön begonnene Naturalismus
hat bedenklich abgenommen. Es sind jetzt
nur noch wenige Blattformen, besonders das
Eichenlaub, dann auch Wein und Distel, die
nachgebildet werden, wobei aber allmählich
die Manier, die Effekthascherei die natürliche
Form mehr und mehr vergewaltigt. Schöne
Arbeiten zeigen die Archivoltenfüllungen im
Abb. 85.
Abb. 86
Abb. 82.
Abb. 81.
Abb. 84
Abb. 83.
unter dem Ulmer Meister Ulrich von Ensingen
am Turmoktogon (Anfang des XV. Jahr-
hunderts).
Den strengen, herben Ernst und die
monumentale Grösse wie die Architektur des
Langhauses zeigt aber trotz seiner kons-
truktiven Kühnheit und handwerklichen
Tüchtigkeit der Bau des Ulmer Meisters
ebensowenig, wie sein Ornament hinsichtlich
der Naturwahrheit mit dem architektonischen
Schmuck der Früh- und Blütezeit in Wett-
bewerb treten kann. Die Bewegungen der
Blattachse sind noch energischer, noch leb-
hafter geworden. Der mit dem XIII. Jahr-
hundert so schön begonnene Naturalismus
hat bedenklich abgenommen. Es sind jetzt
nur noch wenige Blattformen, besonders das
Eichenlaub, dann auch Wein und Distel, die
nachgebildet werden, wobei aber allmählich
die Manier, die Effekthascherei die natürliche
Form mehr und mehr vergewaltigt. Schöne
Arbeiten zeigen die Archivoltenfüllungen im
Abb. 85.
Abb. 86