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Stuart, James; Revett, Nicholas
Die Alterthümer von Athen: aus dem Englischen übers. nach der Londoner Ausg. vom Jahre 1762 und 1787 und bereichert mit einigen eigenen und allen Zusätzen der neuen Ausg. vom Jahre 1825 (Band 3) — Darmstadt, 1833

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https://doi.org/10.11588/diglit.980#0126
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114 DRITTES CAP1TBL.

Phigalia lag in dem südwestlichen Winkel der
Landschaft Arcadien. Ein Dorf, Namens Paulizza,
nimmt jetzt nach wahrscheinlicher2) Annahme seine
Stelle ein. Ein Thor, mehrere Thürme, Theile
von Mauern, und Bruchstücke von Säulen sind noch
übrig, und bezeugen seine frühere Grösse. Der
Tempel zu ßassä stand nach Pausanias vierzig Sta-
dien oder ohngefähr fünf Meilen von Phigalia ent-
fernt. Neuere Reisende geben an, dass er über zwei
Stunden östlich von Paulizza liege (3). Der Ort sei-
ner Lage ist jetzt in der Umgegend nur unter dein
Namen der j Säulen « bekannt (4), und wird von
bezaubernden Formen eines Landes umgeben, das
die Wiege der Dichtkunst, Tonkunst und Hirten
fabel war. \ V

. In der Wahl des Standorts ihrer Tempel, wenn
sie dieselben ausserhalb der Städte anlegten, waren
die Alten sehr glücklich. Der Grundsatz des Pitto-
resken oder der malerischen Umgebung, die we-
sentlich ist, wenn ein Bauwerk Eindruck machen
soll, scheint von ihnen in seiner ganzen Bedeutung
erkannt worden zu sein. Zur Bestätigung wollen
wir nur an die Tempel von Aegina, Sunium und
Tivoli erinnern und zu denselben auch diesen Tem-
pel fügen, der auf einem Bücken des nicht hohen
Bergs Gotylius thront, und eine der imposantesten
Ansichten in Griechenland darbietet. Die Aussicht
von einer benachbarten Höhe aber, mit den unver-
änderten Zügen der sichherumziehenden;Bergei, ruft
einige der denkwürdigsten Begebenheiten der Grie^
chischen Geschichte in die Seele eines classisch ge-
bildeten Betrachters, und die Trümmer unter ihm,
und die schöne Gegend um ihp verwirklichen seine
Lieblingsträume über alte Kunst und die Beize posür
scher, Zeichnung. • r

Blickt, man gen Süden, so fesselt unsre Auf-
 
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