DRITTES CAPlTJEt. 115
merksamkeit der Berg Ithome, dessen gespaltne
Kuppe die Messenische Ebene beherrscht. Diese er-
streckt sich, bis zudem Meere, das selbst nur vom
Horizonte beschränkt wird. Dnter den festen Halt-
puncten dieses Gebirgs ragte die Acropolis der Mes-
senier hervor, eines Volkes, dessen politische Ex-
istenz dem Wachsthum des Spartanischen Staates
feindlich im Wege stand, und dessen Kämpfe und
Schicksale einen interessanten Abschnitt der frühe-
ren Griechischen Geschichte bilden. Nach einer Be-
lagerung von zehn Jahren ward ihre Feste endlich
geschleift, und zuletzt, nach Beendigung des folgen-
den Krieges, die ganze Bevölkerung von -jenem stol-
zen Freistaate (5) aus dem Heimathslande vertrieben.
Aber nach anderthalbhundert Jahren der Verban-
nung vereinigte Epaininondas die zerstreuten Nach-
kommen, und gründete Messene an dem Fusse der
ahnlichen Ithomeischen Feste. Noch sind Trümmer
der Stadt vorhanden und ziehen den forschenden
Beisenden an. Links breitet der Taygetus, von dem
man das Spartanergebiet überblickt, seine Kette nie-
derer Berge, welche die Laconische und Messenische
Ebene trennten, aufwärts bis zum Vorgebirge Täna-
rum. Zur Bechten vor uns an der See liegt Pylos (6),
die Stadt des Homerischen Nestor; aus der Ferne,
etwas weiter rechts, sieht man die Strophaden schim-
mern ('). Nordwärts ist die Aussicht ins Innere von
Arcadien, eines Landes, auf das noch immer die ge-
fällige Idee passt, die man an seinen alten Namen
knüpfte, durch die dazwischen tretenden Spitzen
des Cotylius verschlössen. Unsre Gegend liegt hö-
her als die anstossenden Landschaften. Hier um-
düstert noch die Eiche, die hier einheimisch ist und
in alter Zeit der Provinz den Namen ürymodes
gab(s), sowie nach dem Maulbeerbaum das ganze
Land Morea benannt worden sein soll, mit reichli-
8 *
merksamkeit der Berg Ithome, dessen gespaltne
Kuppe die Messenische Ebene beherrscht. Diese er-
streckt sich, bis zudem Meere, das selbst nur vom
Horizonte beschränkt wird. Dnter den festen Halt-
puncten dieses Gebirgs ragte die Acropolis der Mes-
senier hervor, eines Volkes, dessen politische Ex-
istenz dem Wachsthum des Spartanischen Staates
feindlich im Wege stand, und dessen Kämpfe und
Schicksale einen interessanten Abschnitt der frühe-
ren Griechischen Geschichte bilden. Nach einer Be-
lagerung von zehn Jahren ward ihre Feste endlich
geschleift, und zuletzt, nach Beendigung des folgen-
den Krieges, die ganze Bevölkerung von -jenem stol-
zen Freistaate (5) aus dem Heimathslande vertrieben.
Aber nach anderthalbhundert Jahren der Verban-
nung vereinigte Epaininondas die zerstreuten Nach-
kommen, und gründete Messene an dem Fusse der
ahnlichen Ithomeischen Feste. Noch sind Trümmer
der Stadt vorhanden und ziehen den forschenden
Beisenden an. Links breitet der Taygetus, von dem
man das Spartanergebiet überblickt, seine Kette nie-
derer Berge, welche die Laconische und Messenische
Ebene trennten, aufwärts bis zum Vorgebirge Täna-
rum. Zur Bechten vor uns an der See liegt Pylos (6),
die Stadt des Homerischen Nestor; aus der Ferne,
etwas weiter rechts, sieht man die Strophaden schim-
mern ('). Nordwärts ist die Aussicht ins Innere von
Arcadien, eines Landes, auf das noch immer die ge-
fällige Idee passt, die man an seinen alten Namen
knüpfte, durch die dazwischen tretenden Spitzen
des Cotylius verschlössen. Unsre Gegend liegt hö-
her als die anstossenden Landschaften. Hier um-
düstert noch die Eiche, die hier einheimisch ist und
in alter Zeit der Provinz den Namen ürymodes
gab(s), sowie nach dem Maulbeerbaum das ganze
Land Morea benannt worden sein soll, mit reichli-
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