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Tage eingewickelt verbergen / dieſelbe bedecken unter ihrer Rinde eine Goͤttliche Weißheit-
Die Goͤttliche Weißheit iſt freylich algemein und, begreifft allezeit in einein Bilde die drey-
fache Weißheit / die Göttliche / natürliche und Menschliche daher der Menſch in ſolcher Inſicht
die kleine Welt genennet wird. Es iſt ohne dem gar wahrſcheinlich / daß auch Microcofuus,
dieſe Salomo aus der heiligen Ordnung nachgemachet / und das erſtemahl
an ſeiner Gemahlin Hause gebraucht habe. Nach den Joniern haben die Corin-
thier ihre Ordnung / welche der Heiligen faſt alles nachaͤffet / auf die Bahn gebracht /
oder vielmehr abgeborget / nach dem etwa durch den Pheenicier Huram, als
Falomonis Baumeiſter alle drey beſagte Ordnungen unter die Heyden ge-
bracht worden. Dieſe Ordnung haben die Romer anſehnlicher und Majeſtaͤtiſcher ge-
macht / und alſo iſt eine beſondere Ordnung nemlich die Roͤmiſche daraus erwachſen. De-
rohalben erkennen wir fuͤnff Ordnungen in der Heydniſchen / oder ſechß in der menſchli-
chen Bau⸗Kunſt / aber die heilige Bau⸗Kunſt beruhet bey der Einheit / und iſt die Mutter
aller andern guten Art zu bauen. 84
Dieſe Ordnungen nun ſtellen wir alſo uͤber einander, nicht eben nach dem Alter der Ordnung der
Erfindung / als nach der Eigenſchafft ihrer Stärcke / und Vermehrung ihrer Ausziehrung. Saulen.
Die erſte Ordnung ſey die Tuſcaniſche / dieſelbe iſt die einfaͤltigſte und ſtaͤrckeſte / und ſoll dero-
halben unten ſtehen: Die andere Ordnung iſt die Doriſche / welche ihrer Einfalt nach der
Tuſcaniſchen am naͤchſten verwandt / aber an Jierden hoͤher geſtiegen iſt. Die dritte Reihe
geben wir der Joniſchen Ordnung / welche der Staͤrcke nach / wie auch der Ausziehrung hal-
ben die Mittel⸗Stelle haͤlt. In der vierdten Reihe ſtellen wir die! leue / und in der fünff-
ten die Roͤmiſche / welche die Joniſche und Neue an Geſchmeidigkeit und Ausziehrung zu-
nachſt uͤberſteiget. Die Ober⸗Stelle geben wir der Corinthiſchen Ordnung / dann dieſelbe
uͤberſteiget an Geſchmeidigkeit und Schmucke alle andere / und kroͤnet billig die andern Ord-
nungen der menſchlichen Bau⸗Kunſt. Die da mehr Ordnungen einführen wolten / machen
eine Unordnung / dann es iſt unmuͤglich / daß man zu mehren Kennzeichen finde / damit ſie ei-
gentlich unterſchieden werden moͤgen. Wann aber jemand fragen mochte / welche Ordnun-
gen die noͤthigſten waͤren / ſo ſagen wir frey heraus die Doriſche und die Corinthiſche: Jene
c
in ſchlechten und niedrigen Gebaͤuen / dieſe in hohen praͤchtigen Gebaͤuen: Aber nachdem die
Ordnungen erfunden ſeyn / koͤnnen wir uns aller ſechß Ordnungen gar wohl bedienen / es
moͤgen nemlich alle mit verſt ndigen Unterſcheid gebraucht werden / jedoch daß man ſie mit
ihren Kennzeichen recheſc fen wehe 5
Darzu dienet hier folgende Gleichnuſſe / die Eigenſchafft der Ordnungen wohl zu be-
halten. So vergleichen dann die Baumeiſter die Tus caniſche einem ſtarcken einfaͤltigen Manne /
oder einem Bauren: Die Doriſche einem anſehnlichen geehrten Manne / der ſeinen Ehren-
Stand fühtet. Die Joniſche einer Tugendſamen Hauß⸗Frauen: Die Romiſche einer wa-
ckeren Heldin: und die Corinthiſche einer zarten Jungfrauen. Wir koͤnnen aber die
Eintheilung noch viel ordentlicher und geſchickter anſtellen⸗ wann wir die
Tuſcaniſche einem ehrbahren Burger / die Dorifche einer Buͤrger⸗Frauen / die
Joniſche einem jungen geſchmüͤckten Hoff⸗Mann / die Neue einer Hoff⸗Da-
me / die Noͤmiſche einem Adelichen Jüngling / und die Corinthiſche einer A⸗
delichenFraͤulein vergleichen. Dieſe Gleiehnuſſe geben gute Nachricht von den Eigen-
ſchafften der Ordnungen. Daß wir aber von der Zeit und den Laͤndern ihrer Erfindung viel
Maͤhrlein erzehlen ſollen / dienet nicht zur Sache / ſondern vielmehr die Kennzeichen derſelben.
Vor den Kennzeichen muͤſſen wir die Haupt⸗Glieder kennen lernen / welche nemlich niemals Von den
ſollen übergangen oder auſſen gelaſſen werden: Derowegen wir auf 404 erſten Urſprung Haupt Glie-
ein beſonders Abſehen haben muͤſſen. Aber nicht alle Theile oder Stucke einer Ordnung ha⸗ dern.
ben ihre Haupt⸗Glieder / ſondern allein die unterſten und oberſten Stuͤcke jedes Leibes. Die
mittleren Stücke ſeyn an ſich ſelbſt Haupt⸗Glieder ihrer Ordnungen. Doch weil die
Balcken⸗Kopffe nicht den Borten ſelbſt ausmachen indeſſen doch keine bloſſe
freywillige Zierrathen ſind / ſondern weſentliche Theile abgeben / indem ſie ih-
ren urſorung aus dem Zimmer⸗Werck nehmen / ſo werden ſie billig mit unter
die Haupt⸗ Glieder zu rechnen ſeyn / jedoch mit dem Unterſcheid / daß ſie nicht
nothwendig muͤſſen gemacht werden / wie mit den andern Haupt- Gliedern
geſchehen muß / ſondern man darinnen die Art gezimmerter Haͤuſer auch
nachahmet / da zuweilen die Koͤpffe der Balcken ins Geſicht fallen / manches-
mahl aber auch verſtrichen oder verkleidet werden Derhalben ſeyn der Wuͤrf-
fel / der Stamm und der Borten zugleich Haupt⸗Glieder aller Ordnungen. Im ubrigen
ſeyn die Haupt⸗Glieder die folgenden. Im Fuſſe des Saͤulen⸗Stuhls der a
* 2 5 Hine
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fache Weißheit / die Göttliche / natürliche und Menschliche daher der Menſch in ſolcher Inſicht
die kleine Welt genennet wird. Es iſt ohne dem gar wahrſcheinlich / daß auch Microcofuus,
dieſe Salomo aus der heiligen Ordnung nachgemachet / und das erſtemahl
an ſeiner Gemahlin Hause gebraucht habe. Nach den Joniern haben die Corin-
thier ihre Ordnung / welche der Heiligen faſt alles nachaͤffet / auf die Bahn gebracht /
oder vielmehr abgeborget / nach dem etwa durch den Pheenicier Huram, als
Falomonis Baumeiſter alle drey beſagte Ordnungen unter die Heyden ge-
bracht worden. Dieſe Ordnung haben die Romer anſehnlicher und Majeſtaͤtiſcher ge-
macht / und alſo iſt eine beſondere Ordnung nemlich die Roͤmiſche daraus erwachſen. De-
rohalben erkennen wir fuͤnff Ordnungen in der Heydniſchen / oder ſechß in der menſchli-
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Dieſe Ordnungen nun ſtellen wir alſo uͤber einander, nicht eben nach dem Alter der Ordnung der
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geben wir der Joniſchen Ordnung / welche der Staͤrcke nach / wie auch der Ausziehrung hal-
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nachſt uͤberſteiget. Die Ober⸗Stelle geben wir der Corinthiſchen Ordnung / dann dieſelbe
uͤberſteiget an Geſchmeidigkeit und Schmucke alle andere / und kroͤnet billig die andern Ord-
nungen der menſchlichen Bau⸗Kunſt. Die da mehr Ordnungen einführen wolten / machen
eine Unordnung / dann es iſt unmuͤglich / daß man zu mehren Kennzeichen finde / damit ſie ei-
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halten. So vergleichen dann die Baumeiſter die Tus caniſche einem ſtarcken einfaͤltigen Manne /
oder einem Bauren: Die Doriſche einem anſehnlichen geehrten Manne / der ſeinen Ehren-
Stand fühtet. Die Joniſche einer Tugendſamen Hauß⸗Frauen: Die Romiſche einer wa-
ckeren Heldin: und die Corinthiſche einer zarten Jungfrauen. Wir koͤnnen aber die
Eintheilung noch viel ordentlicher und geſchickter anſtellen⸗ wann wir die
Tuſcaniſche einem ehrbahren Burger / die Dorifche einer Buͤrger⸗Frauen / die
Joniſche einem jungen geſchmüͤckten Hoff⸗Mann / die Neue einer Hoff⸗Da-
me / die Noͤmiſche einem Adelichen Jüngling / und die Corinthiſche einer A⸗
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ſchafften der Ordnungen. Daß wir aber von der Zeit und den Laͤndern ihrer Erfindung viel
Maͤhrlein erzehlen ſollen / dienet nicht zur Sache / ſondern vielmehr die Kennzeichen derſelben.
Vor den Kennzeichen muͤſſen wir die Haupt⸗Glieder kennen lernen / welche nemlich niemals Von den
ſollen übergangen oder auſſen gelaſſen werden: Derowegen wir auf 404 erſten Urſprung Haupt Glie-
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ben ihre Haupt⸗Glieder / ſondern allein die unterſten und oberſten Stuͤcke jedes Leibes. Die
mittleren Stücke ſeyn an ſich ſelbſt Haupt⸗Glieder ihrer Ordnungen. Doch weil die
Balcken⸗Kopffe nicht den Borten ſelbſt ausmachen indeſſen doch keine bloſſe
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