Moser, Christoph Ferdinand [Hrsg.]: Taschenbuch für teutsche Schulmeister: auf das Jahr ... ([1].1786)

2 I UnterrrichL
I. Vom Unterricht nn ABC.
Weil dieser Unterricht Kindern gegeben wer-
den muß, die nun erst anfangen in die Schule
zu gehen, und also der erste ist, so ist er gemei-
niglich auch das schwerste und mühsamste Stück
des ganzen Schulunterrichts. Die alte Lehrart,
woran man noch jezt in den meisten Orten
klebet, ist diese: Man laßt die Kinder das A
B Cin ihrer Fibel (A B Cbuch) nach der ge-
wöhnlichen Ordnung solang hersagen, bis ihnen
solches bekannt, und sie jeden Buchstaben vom
A bis zum Z der Reihe nach ans dem Gedächt-
nis zu nennen wissen, ohne sie zu kennen. Die-
se Methode ist gerade die mühsamste und schlech-
teste unter allen. Die Kinder wissen die Buch-
.staben nicht äusser dem Zusammenhang zu nen-
nen , und es ist immer nur Ein Kind beschäftigt.
Wahrend daß dieses seine Buchstaben hersagt, sind
die andern ganz müssig und haben lange Weile.
Man verlasse diese Methode und nehme diejenige
an, die sogleich beschrieben werden soll. Sie
ist leichter, für die Kinder angenehmer, beschaff
tigt jedesmal eine ganze Klasse, und erfordert
weit nicht so viel Zeit.
i) Der Schulmeister schaffe sich eine A
B Ctafel an, d. i. einen Bogen, worauf alle
Arten der Buchstaben gedrukkt sind. Er hängt
ihn