Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Teske, Hans
Thomasin von Zerclaere: der Mann und sein Werk — Heidelberg: Winter, 1933

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.47780#0063
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
3. Herkunft und Schulbildung.

43

so erscheint er unter den Zeugen, als Gottfried in Ossiach die Schen-
kungen seines Ministerialen Bernhard von Treven an das Kloster be-
stätigt^'. Andere Urkunden verraten mehr über die Persönlichkeit Bern-
hards von Cerclaria.
Am 13. September 1197 bestätigt äominus kornurckus cko 6erelariu
milos cko koro ,lulü, an Sebastian von Caorle vier Werteinheiten (sortos)
eines ihm gehörigen Schiffes verkauft zu haben, das er in loeo gut
ckioitur Libons, d. h. wohl auf einer auf der Laguneninsel Bibiones
gelegenen Werft, in Bau gegeben habe^. Er erscheint hier also als
Reeder in einem der in Venedig zu jener Zeit so häufigen Seedar-
lehensgeschäfte^. Ein Jahr später überläßt der Käufer seinen Anteil
an den Dogen Enrico Dandalo^°. Zwei weitere Urkunden gehören in
denselben Zusammenhang. Am 3. April 1198 verbürgt sich ein Dominus
Doonarckus äo Prooonto für Bernhard von Zerclaere, daß dieser einen
mit dem Dogen geschlossenen Vertrag halte, dessen Zeugen namentlich
aufgeführt werden. Unter ihnen erscheint auch ein 6onruckus äs Oor-
vluriu^. Kurze Zeit darauf ist Bernhard selbst in Venedig. Sein
Name findet sich unter denen der Zeugen eines Vertrages zwischen
dem Dogen und dem Friauler Dominus Dockrious cko OuvriuM, der
ebenfalls eine Schiffslieferung betrifft. Hier wird auch ausdrücklich der
Zweck des Kaufes genannt. Das Schiff soll Truppen nach Syrien
führend Die von Bernhard von Zerclaere gelieferten Schiffe dürften
dieselben Aufgaben gehabt haben, denn eben im November 1198 gibt
Jnnocenz III. dem Pfarrer Fulco von Neuilly den Auftrag, das Kreuz
zu predigen^, und schon rüstet Enrico Dandalo zur Kreuzfahrt nach
Konstantinopel^.
Schon die bisher angeführten Stellen sagen manches über den
Stand der Zerclaere aus. Sie werden ergänzt durch eine Urkunde vom
''' KärntUB. I 516f. Ohne auf die näheren Umstände einzugehen, zählt
Grion, lomueino (Anm. 244) 16 n. 1; ZDPH. 2 (1870) 430 noch Urkunden vom
16. VII. 1185, 28. XII. 1186, 1. II. 1188, 20. 1.1191, 8. VII. 1192 auf, in denen
L. äs 0. vorkomme. Eine weitere Urkunde vom 7. VIII. 1190 s. bei Vraneeseo
Tviä», Doenmsntib'riulrmi s 6oriÄ»w äal 1126 »11300. o. O. n. I. XlV S. 405.
ArchVen. 22 (1881) 31Sf.
Vgl. Kretschmayr (Anm. 6). I 351 f.
Grion, ZDPH. 2 (1870) 431.
ArchVen. 22 (1881) 320f.
Vtti s memorie ästig, eovists istrianu <U arvbeoloN» e utoris putriri 8
(1892) 19.
-»Iimoe. Lp.1398, Wigne 214, 375. Vgl. ebd. Ep. 1397; 407 ; 439. Vgl.
Dietz, Leben und Werke der Troubadours, 2. Aufl. von Bartsch, Leipz. 1882,237f.
Kretschmayr (Anm. 6) I 280ff.
 
Annotationen