VIII
mögen überhaupt die daran gewandten Bemühungen ganz ausser
allem Verhältnisse stehen.
Durfte jedoch in einer deutschen Sammlung von ,,Quellen-
schriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters
und der Renaissance" Dürer am allerwenigsten fehlen, so erschien
es nicht wohl gestattet, sich der Aufforderung, für ihn einzu-
treten, durch Entschuldigungsgründe zu entziehen, die aus der
Schwierigkeit der gestellten Aufgabe geschöpft wären. Gewisse,
nach einem umfassenderen Gesichtspunkte bemessene Vorbedin-
gungen waren somit im Allgemeinen gegeben. Aber auch für
Dürer insbesondere scheint eine derartige Uebersetzung und
Erklärung seiner Schriften nachgerade Bedürfniss. Angesichts
der hohen Bedeutung, welche dem deutschen Künstler vor allen
stets unbestritten zugestanden wird, ist sein schriftlicher Nach-
lass zur Genüge weder bekannt noch verstanden. Dass die man-
gelhaften Originalausgaben nur zum Theile Schuld daran tragen,
dass auch Dürer's Sprache selbst dem Verständnisse ungewöhn-
liche Schwierigkeiten entgegenstellt, zeigen beispielsweise die
Worte, mit denen ein so massgebender Gewährsmann wie
A. von Eye seinen fast ganz fehlerfreien Abdruck der venetia-
nischen Briefe an Pirkheimer schliesst, indem er ausruft:
,,Man sieht übrigens, dass die grössere Treue in Wiedergabe
der Briefe deren Inhalt nicht gerade verständlicher macht."
(Jahrbücher für Kunstwiss. 11. 210.) Bei den meisten anderen
Stücken aber, von denen die Handschriften ganz fehlen, wäre
ein blosser Wiederabdruck der Texte vollends ohne Werth ge-
wesen, wenn dieselben nicht zuvor einer kritischen Prüfung,
einer einheitlichen Redaction unterzogen wurden. Zu einer
solchen, streng philologischen Arbeit fühlten wir uns indess
nicht berufen. Vielleicht aber trägt unsere Uebersetzung — und
sei es auch durch ihre Schwächen — mit dazu bei, die Auf-
merksamkeit der Germanisten vom Fach auf unseren Gegen-
stand zu lenken und ihnen die Frage aufzuwerfen, ob denn
mögen überhaupt die daran gewandten Bemühungen ganz ausser
allem Verhältnisse stehen.
Durfte jedoch in einer deutschen Sammlung von ,,Quellen-
schriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters
und der Renaissance" Dürer am allerwenigsten fehlen, so erschien
es nicht wohl gestattet, sich der Aufforderung, für ihn einzu-
treten, durch Entschuldigungsgründe zu entziehen, die aus der
Schwierigkeit der gestellten Aufgabe geschöpft wären. Gewisse,
nach einem umfassenderen Gesichtspunkte bemessene Vorbedin-
gungen waren somit im Allgemeinen gegeben. Aber auch für
Dürer insbesondere scheint eine derartige Uebersetzung und
Erklärung seiner Schriften nachgerade Bedürfniss. Angesichts
der hohen Bedeutung, welche dem deutschen Künstler vor allen
stets unbestritten zugestanden wird, ist sein schriftlicher Nach-
lass zur Genüge weder bekannt noch verstanden. Dass die man-
gelhaften Originalausgaben nur zum Theile Schuld daran tragen,
dass auch Dürer's Sprache selbst dem Verständnisse ungewöhn-
liche Schwierigkeiten entgegenstellt, zeigen beispielsweise die
Worte, mit denen ein so massgebender Gewährsmann wie
A. von Eye seinen fast ganz fehlerfreien Abdruck der venetia-
nischen Briefe an Pirkheimer schliesst, indem er ausruft:
,,Man sieht übrigens, dass die grössere Treue in Wiedergabe
der Briefe deren Inhalt nicht gerade verständlicher macht."
(Jahrbücher für Kunstwiss. 11. 210.) Bei den meisten anderen
Stücken aber, von denen die Handschriften ganz fehlen, wäre
ein blosser Wiederabdruck der Texte vollends ohne Werth ge-
wesen, wenn dieselben nicht zuvor einer kritischen Prüfung,
einer einheitlichen Redaction unterzogen wurden. Zu einer
solchen, streng philologischen Arbeit fühlten wir uns indess
nicht berufen. Vielleicht aber trägt unsere Uebersetzung — und
sei es auch durch ihre Schwächen — mit dazu bei, die Auf-
merksamkeit der Germanisten vom Fach auf unseren Gegen-
stand zu lenken und ihnen die Frage aufzuwerfen, ob denn