Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dürer, Albrecht; Thausing, Moritz [Übers.]
Dürers Briefe, Tagebücher und Reime — Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance, Band 3: Wien, 1872

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.28721#0209
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ANMERKUNGEN

nach Seiten- und Zeilenzahlen angeordnet.

3, 1,2. Dieser Satz ist, wie in der Handschrift ersichtlich, von Dürer erst
nachträglich an die Spitze des Briefes gesetzt.
3, 3. Wilibald Pirkheimer, der grosse Nürnberger Rathsherr und Hu-
manist aus altem ,,ehrbaren" d. h. patricischem Geschlechte, Sohn des
Johann P., bischöflichen Rathes zu Eichstätt; geboren daselbst am
5. Dec. 1470, studierte er 7 Jahre zu Padua und Pa via und trat
1496 in den Rath seiner eigentlichen Vaterstadt, Nürnberg, dem er
mit geringer Unterbrechung bis i523 angehörte. 1495 mit Crescentia
Rieterin vermählt, ward er 1504 Witwer. Die folgenden Briefe sind
das früheste Zeugniss der berühmten Freundschaft, die ihn mit Dürer
verband, bis zu dessen Tod am 6. April i52ß. Pirkheimer folgte ihm
schon am 22. Dec. i53o nach, als der letzte seines Stammes.
3, 9. Riva, vom latein. Ripa, heisst in Venedig der Kai an den Canälen,
daher Riva degli Schiavoni, Riva del vino etc.
3, 17. Die Imhof, die bekannte patricische Familie Nürnbergs, die damals
auf der Höhe ihres Glanzes stand und einen regen Geschäftsverkehr
mit Venedig unterhielt, der fast immer die Anwesenheit eines oder
des andern Mitgliedes der Familie daselbst erheischte. Dürer stand
fortwährend in nahen Beziehungen zu derselben.
4, 6. Die Deutschen, i Tedeschi, d. i. die Genossenschaft der deutschen
Kaufleute, die ihren Sitz im Fondaco de' Tedeschi am Ponte Rialto
hatte. Damals erfolgte eben der Neubau dieses Kaufhauses nach dem
Plane eines deutschen Baumeisters, Namens Hieronymus, und auf
Kosten der Republik Venedig. Für den Altar der dazu gehörigen
benachbarten Kirche St. Bartholomeei war die bei Dürer bestellte
Tafel bestimmt. Vergl. Flegler: Die Beziehungen Nürnbergs zu
Venedig, Anzeiger f. K. deutscher Vorzeit 1867. No. 10—12.
4, 16. Kunstwaare, oder wie Dürer kurzweg sagt: Kunst bedeutet so
viel wie Kupferstiche und Holzschnitte, welche Dürer selbst auf offenem
Markte feil halten oder durch Austräger, Colporteure verkaufen liess.
 
Annotationen