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Dürer, Albrecht; Thausing, Moritz [Transl.]
Dürers Briefe, Tagebücher und Reime — Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance, Band 3: Wien, 1872

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https://doi.org/10.11588/diglit.28721#0260
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236


Keldermann und kömmt i5o5—i5iy urkundlich vor. Ein Heinrich
Keldermann, vielleicht derselbe, ward schon 1490 in die St. Lukas-
gilde zu Antwerpen eingeschrieben. Pinchart a. a. O.
125, 32. Poppenreuter, der Kanonengiesser und Geschützmeister Kaiser
Karl's V. zu Mecheln. Hans Poppenreuter war geboren zu
Cöln, doch wird er in Urkunden auch Hans von Nürnberg
genannt. Bereits sein Vater Ulrich war Gussmeister Philipp des
Schönen zu Mecheln vor dem Jahre i5o3. Hans Poppenreuter
starb angesehen und begütert im Jahre i534- Pinchart a. a. O.
126, 2. meinem Kaiser. Das muss ein von Dürer selbst gemaltes Bildniss
Kaiser Maximilian's I. oder Karl's V. gewesen sein. Er giebtdas
verschmähte Kaiserbildniss weiter unten, i3o, 12, dem Eidam des
Thomas Bombelli für ein weisses englisches Tuch.
126, 6. bei vierzig kleiner Bildchen in Oelfarben etc. Dass Dürer
nicht übertreibt, beweist das von Leon Delaborde veröffentlichte
Inventar der Sammlungen Margarethens vom Jahre i5i6. Ausser
den hier genannten Johannes, d. i. Jan van Eyck und Jakob
Walch, d. i. Jacopo de Barbari — siehe Anmerk, zu 6, 19 und
115, 25. — besass die Erzherzogin Werke von Roger van der
Weyden, Hans Memling, Dierick Bouts, Jean Fouquet,
Jeron im us vanAeken, gen. Bosch, von einem Meister Michael,
von Franz Sanders. Hieher gehört wohl ein Blatt aus Dürer's
Skizzenbuch, das inderKunsthalle zu Bremen aufbewahrt wird. Es
zeigt auf der einen Seite die Skizze eines nach vorne herabblicken-
den Madonnenkopfes, der aus einem Memling'schen Bilde copiert
zu sein scheint; daneben eine weibliche Figur in reicher Tracht im
Profil, wie von einem vlämischen Flügelbild — beide dürften den
Gemälden der Frau Margareth entlehnt sein; insbesondere da sich
auf der Rückseite des Blattes die genaue Zeichnung eines grossen
Positionsgeschützes in der Lafette befindet, wie es Dürer bei Hans
Poppenreuter studiert haben mag.
126, 11. ihrem Maler, d. i. Bernhard van Oriey, ihrem Hofmaler hatte
die Erzherzogin das Skizzenbuch Jacopo de Barbari's versprochen.
Dass dieser letztere i5i6 bereits verstorben war, erhellt aus L. De-
laborde: Inventaire de Tableaux de Marguerite d'Autriche,
Paris i85o. S. 24, No. 129. La portraiture de Madame, fort exquise,
fete de main de feu maistre Jacques.
126, 22. bei den Augustinern. Diess waren die Sächsischen Augustiner, die
sich i5i3 zu Antwerpen im Viertel von St. Andreas niedergelassen
hatten, wovon dort heute noch eine Strasse die Augustinerstrasse
heisst. Prior und Mönche dieses Conventes wurden im September
i522 als Anhänger und Verbreiter der Reformation verhaftet und im
folgenden Jahre ganz ausgetrieben. Es ist bezeichnend für Dürer's
kirchliche Parteistellung, dass er in Antwerpen nur mit diesem
Kloster in Verkehr stand. Verächter und Pin chart a. a. O.
 
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