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Dürer, Albrecht; Thausing, Moritz [Transl.]
Dürers Briefe, Tagebücher und Reime — Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance, Band 3: Wien, 1872

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https://doi.org/10.11588/diglit.28721#0261
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23y

126, 3o. Meister Lukas, der in Kupfer sticht etc. Luc Jacobsz, ge-
nannt Lukas van Leyden, daselbst geb. 1494, anfangs Schüler
seines Vaters Hugo, dann des Cornelius Engelbrechtsen, ein
frühreifer, seltener Genius, der so wie Dürer in allen Arten der
Malerei sich auszeichnete und zugleich im Kupferstich den Preis unter
seinen Landsleuten errang. Er erwarb durch seine Kunst Reichthümer
und machte grossen Aufwand. Die letzten 6 Jahre seines Lebens
siechte er dahin an einer Krankheit, die er sich auf einer in Gesell-
schaft von Jan de Mabuse unternommenen Reise in die südlichen
Niederlande zugezogen zu haben glaubte. Er starb bereits i533 in
seiner Vaterstadt. Dürer traf ihn zu Antwerpen und es bleibt
fraglich, ob Lukas seinen Aufenthalt daselbst damals verlängert
habe und ob er identisch ist mit dem ,,Lucas de Hollandere,
scildere" der Ende i52i oder im J. i522 unter die Meister der
St. Lukasgilde aufgenommen wurde. Das wäre denn eine gute Be-
gründung der in Italien für ihn bräuchiichen Benennung ,,Luca de
Holianda". Catalögue du Musee d'Anvers. i85y. y5.
127, 11. Fischhäute. Irgend eine Fischhaut wurde im Alterthum und im
Mittelalter zur Anfertigung von Kleidern benützt, ohne dass wir
Näheres darüber wüssten. Siehe Grimm, Wörterbuch.
127, 2g. mein Pathenkind, Siehe oben n3, 22 mit Anm.
128, 7. Losch oder Lösch nannte man eine Art kostbaren, färbigen, meist
rothen Leders, das zu Büchereinbänden und Schuhen verwendet
wurde. Ob das Wort vom slavischen: los, Elennthier oder vom
niederländischen: losch, Luchs herkömmt, ist unentschieden.
128, ]g. des Grün-Hansen Werk, oder wie Dürer sagt: Ding, irgend
eine Arbeit oder wahrscheinlicher noch eine ganze Anzahl von Holz-
schnitten und Kupfern Hans Baidung Grün's. Vergl. oben 6, 5
mit Anm. und it3, 32 mit Anm.
128, 29. Meister Aert oder Arnold. Diesen Namen tragen damals zwei
Glasmaler zu Antwerpen, nämlich Arnold Sundert, Meister seit
i5o2 und der wohl hier von Dürer gemeinte Arnold Ortkens
oder Van Ort, der erst i5i3 das Meisterrecht erwarb, bis i528 eine
Reihe Schüler bildete und auch bei Lodovico Guicciardini als
einer der bedeutendsten Glasmaler erwähnt wird. Descrittione di tutti
i Paesi Bassi, 1567. S. 100: ,,1 principali dell'arte, sono stati Art
van Hort di Nimega, borghese d'Anversa, grandissimo imitatore
de disegni d'Italia, e il primo che trouasse la maestra dicuocere e
colorire sopra il vetro christallino. A. Pinchart, Les Historiens, 3oo.
128, 30. Meister Jean — Mone aus Metz, siehe oben no, 2y, mit Anm.
129, 1. eine geschnittene Tasche, d. i. wohl eine Tasche von geschnitte-
nem Leder portugiesischer oder spanischer Arbeit.
129, 3. Luther's BuFylomscAe De captivitateBabylonica eccle-
siae, praeludium Martini Lutheri, Wittembergae. Melch. Lother.
 
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