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Thinnes, F. J.
Die Elemente des Zeichnens: enthaltend: das Freihandzeichnen nebst botanischer Formenlehre und Ornamentik, das Linearzeichnen, wobei geometrische Construktionen, Ornamente und die orthographische Projektion, ferner die Jsometrie und die Anfangsgründe der Perspektive. Für die Hand der Schüler an Real-, Gewerb-, Bau-, Handwerker- und Fortbildungsschulen — Freiburg im Breisgau, 1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.19458#0007
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V o r w o r t.

Ulie schon der Titel des vorliegenden Werkchens sagt, ist dasselbe für die Hand der
Schüler bestimmt; es soll ein Aufgabenbuch für sie sein. Zmn Verständniß dieser Aufgaben ist
sehr oft das erklärende Wort und die Hand des Lchrers erforderlich. Die Methode, den An-
fängern perspektivische Zeichnungen als Vorlagen zu geben, ist bereits von dem als Autorität in
diesem Fache geltenden Maler und Kunstschriftsteller Mengs verurcheilt und fortwcchrend als
Resultat chrer Erfahrungen von den besten Zeichenlehrern verworfen, weßhalb man sich nicht
wundere, für's Freihandzeichnen meistens nur geometrische Darstellungen zu finden.

Znr Bildung des Auges, der Hand und des Armes ist es durchaus erforderlich, die Auf-
gaben vielfach (wenigstens drei- bis viermal) vergrößert zeichnen zn lassen, und zwar zuerft mit
Griffel oder Kreide auf eine Holz- oder Schiefertafel von 2Hz Fuß Länge und 2 Fuß Breite,
dann mit weichem Bleistift auf Papier und schließlich mit der Feder.

Man verlasse nie eine Figur, ehe fie mit Sicherheit und Leichtigkeit gezeichnet werden kann.

Dann sehe man darauf, daß bei guter Handstellung die Linien nicht geftrichelt, sondern mit
möglichft großen Finger- re«p. Hand- oder Armbewegungen ausgeführt werden.

Die Construktion der meiften Figuren im Freihandzeichnen ergibt sich aus der Vorlage und
sind die Schüler anzuhalten, stets die Hülfslinien, und zwar auch mit freier Hand, zuerft zu
zeichnen. Bei schwachen Schülern mag der Lehrer noch einige Hülfslinien beifügen.

Als Hülfsmittel wurden benutzt die Werke von Schreiber, Heißig, Wöckel, Hertel, Schmidt,
Hutter, Hohe, Binns u. a. m. Zu besonderm Danke bin ich aber noch dem Universitätsprofessor
Herrn Schmit aus Lüttich verpflichtet, von dem auch die Blätter XXXV, XXXVI und XXXVII
herrühren.

Ettelbrück, im August 1864.
 
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