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Thode, Henry; Michelangelo; Michelangelo [Contr.]
Michelangelo: kritische Untersuchungen über seine Werke; als Anhang zu dem Werke Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 3): Verzeichniss der Zeichnungen, Kartons und Modelle — Berlin: Grote, 1913

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Florenz, Uffizien

91

Bein auf eine höhere Stufe aufgestemmt hat, senkt den einen
Arm und streckt den anderen nach rechts oben aus, wo auf
dem Podest der Treppe, der auf dem Scheitel des inneren
Bogens ist, eine Gestalt zu liegen scheint. Der obere Bogen
zeigt dreifache Rahmung, und die erste Figur überschneidet
die beiden inneren Profile dieser Rahmung. III. Verwischt:
Unterkörper einer gelagerten Figur, die das linke Bein über
das gekrümmte Knie des rechten schlägt. — Rückseite: IV. Der
rechte erhobene Arm und die Rückenlinie des Ignudo. V. Rechtes
Bein, in stärkster Biegung des Unterschenkels. — Röthel, schwarze
Kreide, Feder, Silberstift. —Vgl.Bd.III, 319.391. Krit. Unt.I, 243.
248.258.260. — Ferri und Jac. S. 78. Tafelwerk IX, X. Ber. 1399 E.
St. S. 595, Abb. 617. 618. Alin. 420. Brogi 1402 D, 1403 D.
— Die Bestimmung von I auf Gottvater und von IV auf den
Ignudo trafen Ferri und Jacobsen richtig. Auch V dürfte für
einen Ignudo gedacht sein; doch lässt sich keiner der ausge-
führten direkt angeben, auch nicht der links über Daniel, wie
St. meint. Der Unterkörper IV ist in der Sixtina nicht nach-
zuweisen und an einen der sitzenden Medici, wie F. und J.
glaubten, ist nicht zu denken. Die Lünettenszene behält sowohl
ihrer Bestimmung als ihrem Inhalt nach etwas Räthselhaftes.
Denn weder entspricht das Wandfeld den sixtinischen Lünetten,
da es viel schmäler ist, noch ist anzunehmen, dass M. die
Judithdarstellung in eine Lünette habe versetzen wollen. Selbst
die Deutung auf Judith ist nicht sicher.
222. 147F, 18 723. Skizze zu einer Verkündigung. Rechts auf
dem Blatte sitzt vor angedeuteter Architektur, nach links ge-
wandt, den linken Arm auf ein Pult aufgestützt, die Rechte
im Schooss, das linke Bein zurückgestellt, Maria und schaut
nach links oben, wo, nur schwach erkennbar, der Engel, den
linken Arm nach ihr ausgestreckt, schwebt. — Schwarze
Kreide. — Vgl. Krit. Unt. II, 460. — Ferri und Jac.: Misc.
d'A. S. 80. Riv. d'A. II, 37. Tafelwerk XI. Ber. 1399 F.
Brogi 1411 C. — F. u. J. erkannten mit Recht hier eine Ver-
kündigung, obgleich ihnen, wie auch mir noch (Krit. Unt.)
entging, dass der Engel selbst angedeutet ist, was ich erst
später gewahrte. Damit ist Berensons Gedanke an eine Lü-
nette ganz beseitigt.
223. 147 H, 18729. Ein sitzender Mann (Apostel? Moses?). Auf
einem Steinquader, etwas nach links gewandt, Oberkörper und
Kopf etwas vorgebeugt, die Rechte (undeutlich) erhoben, mit
der Linken einen Gegenstand (Buch?) auf dem Knie haltend.
Er blickt nach unten. — Schwarze Kreide. — - Vgl. Krit. Unt. I,
 
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