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Zeichnungen
Architektur und den vorhandenen Werkstücken zu geben.
Freys Behauptung, die Architektur sei 1516 noch nicht fertig
gewesen, wird durch meine Ausführungen in den Krit. Unt.
widerlegt.
321. 1860—6—16—I. Maria mit dem Kind und Johannes.
Maria, eine den Sibyllen verwandte Erscheinung, sitzt nach
halb links gewandt, die Rechte im Schoosse, mit der Linken
das Gewand unter der Brust haltend. Sie blickt in liebevollem
Sinnen auf die blühenden kräftigen Kinder (unter ihrem linken
Arme) herab. Johannes ist herbeigeeilt und umschlingt, das
linke Beinchen wie kletternd erhebend, Christus, der mit dem
rechten Bein, sich in die Gestalt der Mutter einschmiegend,
auf deren Bein kniet, als wolle er sich scheu der stürmischen
Liebkosung entziehen. — Schwarze Kreide. — Vgl. Bd. III,
460. 518. Krit. Unt. II, 405. 432. — Fagan XXIV. Ber. 2482.
Abb..Pl. CXLIX. Br. 9. — Die herrliche Zeichnung gehört zu
denen, die von Ber. und Anderen Sebastiano del Piombo zu-
gewiesen wurden — meine für M. eintretende Meinung habe
ich in den Krit. Unt. ausführlich begründet.
322. 1860—6—16—2 a. Die Vertreibung der Wechsler. Vorder-
seite: die gesamte figürliche definitive Komposition. Die
Geissel in der erhobenen Rechten eilt Christus in der Mitte
nach vorne. Mit der Linken stösst er den Tisch um, an dem
zwei Wechsler sitzen und vor (und neben) dem zwei kauernde
Figuren sich befinden. Dahinter sieht man, nach rechts flüch-
tend: eine Frau, die einen Korb mit Geflügel auf dem Kopf
trägt, zwei Männer, die einen Ochsen wegzerren und einen
dritten. Rechts vorne eilt ein Mann, eine Last auf dem Kopfe
tragend, von dannen, ein anderer mit Gefässen ist auf den
Boden gefallen. Links von Christus flüchten vier Figuren:
ein Mann, eine Frau mit dem Korb auf dem Kopf, ein mit
einer grossen Schale auf dem Boden Knieender und ein Sich-
umschauender, der eine Schale mit Gegenständen auf dem
Kopf trägt. Ganz links fährt ein Mann, der, einen Beutel in
der Hand, auf einem Tisch sitzt, auf; neben ihm beugt sich
ein Jüngling über den Tisch. — Rückseite: eine Skizze von
Figuren (nicht Durchzeichnungen, wie Frey sagt): links oben
Theil einer Gruppe: die vordere Figur ähnlich, wie der
Kauernde, der einen Teller vom Boden aufnimmt, rechts vor
den Tischen. Mitte: zwei kleine fliehende Figuren. Rechts
ein gebückt Sitzender oder Fliehender. — Schwarze Kreide.
— Vgl. Bd. III, 674. Krit. Unt. II, 454. — Lawrence Gall.
Taf. 7. Fagan XXX. Ber. 1517. Frey 255. 256. Colvin:
Drawings I, XIII. — S. meine Bemerkungen unter N. 324.
Zeichnungen
Architektur und den vorhandenen Werkstücken zu geben.
Freys Behauptung, die Architektur sei 1516 noch nicht fertig
gewesen, wird durch meine Ausführungen in den Krit. Unt.
widerlegt.
321. 1860—6—16—I. Maria mit dem Kind und Johannes.
Maria, eine den Sibyllen verwandte Erscheinung, sitzt nach
halb links gewandt, die Rechte im Schoosse, mit der Linken
das Gewand unter der Brust haltend. Sie blickt in liebevollem
Sinnen auf die blühenden kräftigen Kinder (unter ihrem linken
Arme) herab. Johannes ist herbeigeeilt und umschlingt, das
linke Beinchen wie kletternd erhebend, Christus, der mit dem
rechten Bein, sich in die Gestalt der Mutter einschmiegend,
auf deren Bein kniet, als wolle er sich scheu der stürmischen
Liebkosung entziehen. — Schwarze Kreide. — Vgl. Bd. III,
460. 518. Krit. Unt. II, 405. 432. — Fagan XXIV. Ber. 2482.
Abb..Pl. CXLIX. Br. 9. — Die herrliche Zeichnung gehört zu
denen, die von Ber. und Anderen Sebastiano del Piombo zu-
gewiesen wurden — meine für M. eintretende Meinung habe
ich in den Krit. Unt. ausführlich begründet.
322. 1860—6—16—2 a. Die Vertreibung der Wechsler. Vorder-
seite: die gesamte figürliche definitive Komposition. Die
Geissel in der erhobenen Rechten eilt Christus in der Mitte
nach vorne. Mit der Linken stösst er den Tisch um, an dem
zwei Wechsler sitzen und vor (und neben) dem zwei kauernde
Figuren sich befinden. Dahinter sieht man, nach rechts flüch-
tend: eine Frau, die einen Korb mit Geflügel auf dem Kopf
trägt, zwei Männer, die einen Ochsen wegzerren und einen
dritten. Rechts vorne eilt ein Mann, eine Last auf dem Kopfe
tragend, von dannen, ein anderer mit Gefässen ist auf den
Boden gefallen. Links von Christus flüchten vier Figuren:
ein Mann, eine Frau mit dem Korb auf dem Kopf, ein mit
einer grossen Schale auf dem Boden Knieender und ein Sich-
umschauender, der eine Schale mit Gegenständen auf dem
Kopf trägt. Ganz links fährt ein Mann, der, einen Beutel in
der Hand, auf einem Tisch sitzt, auf; neben ihm beugt sich
ein Jüngling über den Tisch. — Rückseite: eine Skizze von
Figuren (nicht Durchzeichnungen, wie Frey sagt): links oben
Theil einer Gruppe: die vordere Figur ähnlich, wie der
Kauernde, der einen Teller vom Boden aufnimmt, rechts vor
den Tischen. Mitte: zwei kleine fliehende Figuren. Rechts
ein gebückt Sitzender oder Fliehender. — Schwarze Kreide.
— Vgl. Bd. III, 674. Krit. Unt. II, 454. — Lawrence Gall.
Taf. 7. Fagan XXX. Ber. 1517. Frey 255. 256. Colvin:
Drawings I, XIII. — S. meine Bemerkungen unter N. 324.