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Zeichnungen
(Erwähnt Bd. III, 688. Krit. Unt. II, 499.) Ich kenne das
Blatt nicht.
London, J, P. Heseltine
371. Maria mit dem Kinde. Sie sitzt im Profil nach rechts
auf einem Steinquader und neigt das von einem Schleier um-
kleidete Haupt dem Kinde zu, das, von ihrer linken Hand
umfangen, in ihrem Schoosse nach halb links gewandt sitzt
und sich mit der Linken vorne an ihrer Brust hält. Mit der
Rechten greift sie in das Gewand am rechten Oberschenkel;
ihr linker Fuss ist auf eine Erhöhung gestellt. Mutter und
Kind haben Heiligenscheine. — Feder. — Aus Sammi. B. West,
Wellesley. — Vgl. Bd.III, 74. Krit. Unt. I, 3. 1 1. — Diese Jugend-
studie, die in der Madonna an der Treppe verwerthet worden ist,
ist nach einem, der Komposition nach auf Donatello zurück-
zuführenden Relief Desiderios da Settignano, jetzt in der
Sammlung Gustave Dreyfus zu Paris, angefertigt worden.
Darauf wies Bode (Ital. Bildh. der Ren. S. 65) hin, dessen
Meinung sich Strzygowski (Jahrb. d. K. preuss. Kunsts. XII,
211, wo grosse Abb.) anschloss. Wölfflin widersprach ihr;
er nannte jenes Relief eine Fälschung und versetzte die Zeich-
nung in die Schule Bandinellis. (Zeitschr. f. b. K. 1893. N. F.
IV, S. 107.) Bode entkräftete Wölfflins Argumente (Flor.
Bildh. der Ren. S. 192fr, 331). Ich gebe Bode Recht: die
Zeichnung scheint mir sicher eine jugendliche Studie M.s.
372. Studien zur Christusstatue in S. Maria sopra
Minerva. Vorderseite: die Gestalt bis zu den Oberschen-
keln. Kopf, Brust und Arme nur durch Konturen angegeben,
der Leib und das linke Bein ausgeführt in Modellirung. Die
Stellung etwas ausgeschwungener, als in der Statue, der Kopf
gesenkt zum Boden schauend; das rechte Bein schliesst sich
enger an das linke. Daneben bloss leicht skizzirt: einzeln
das rechte und das linke Bein, der rechte Fuss wiederholt.
— Rückseite: bloss skizzirt die ganze Figur bis zum Unter-
schenkel (mit Pentimenti), ähnlich wie auf der Vorderseite,
aber der linke Arm im Ellenbogen nur wenig gekrümmt, das
rechte in eigenthümlicher Drehung. Daneben bloss skizzirt
die Beine in schreitender Stellung bei Profilansicht der Figur
von links. Zum Theil darüber gezeichnet, in Modellirung aus-
geführt die Beine, von vorne gesehen: andere verbesserte
Haltung, als in den beiden vorhergehenden, das linke steht
gerade fest auf und das rechte Spielbein berührt mit der Spitze
des Fusses den Boden. — Röthel, Ausführung der beiden Haupt-
Zeichnungen
(Erwähnt Bd. III, 688. Krit. Unt. II, 499.) Ich kenne das
Blatt nicht.
London, J, P. Heseltine
371. Maria mit dem Kinde. Sie sitzt im Profil nach rechts
auf einem Steinquader und neigt das von einem Schleier um-
kleidete Haupt dem Kinde zu, das, von ihrer linken Hand
umfangen, in ihrem Schoosse nach halb links gewandt sitzt
und sich mit der Linken vorne an ihrer Brust hält. Mit der
Rechten greift sie in das Gewand am rechten Oberschenkel;
ihr linker Fuss ist auf eine Erhöhung gestellt. Mutter und
Kind haben Heiligenscheine. — Feder. — Aus Sammi. B. West,
Wellesley. — Vgl. Bd.III, 74. Krit. Unt. I, 3. 1 1. — Diese Jugend-
studie, die in der Madonna an der Treppe verwerthet worden ist,
ist nach einem, der Komposition nach auf Donatello zurück-
zuführenden Relief Desiderios da Settignano, jetzt in der
Sammlung Gustave Dreyfus zu Paris, angefertigt worden.
Darauf wies Bode (Ital. Bildh. der Ren. S. 65) hin, dessen
Meinung sich Strzygowski (Jahrb. d. K. preuss. Kunsts. XII,
211, wo grosse Abb.) anschloss. Wölfflin widersprach ihr;
er nannte jenes Relief eine Fälschung und versetzte die Zeich-
nung in die Schule Bandinellis. (Zeitschr. f. b. K. 1893. N. F.
IV, S. 107.) Bode entkräftete Wölfflins Argumente (Flor.
Bildh. der Ren. S. 192fr, 331). Ich gebe Bode Recht: die
Zeichnung scheint mir sicher eine jugendliche Studie M.s.
372. Studien zur Christusstatue in S. Maria sopra
Minerva. Vorderseite: die Gestalt bis zu den Oberschen-
keln. Kopf, Brust und Arme nur durch Konturen angegeben,
der Leib und das linke Bein ausgeführt in Modellirung. Die
Stellung etwas ausgeschwungener, als in der Statue, der Kopf
gesenkt zum Boden schauend; das rechte Bein schliesst sich
enger an das linke. Daneben bloss leicht skizzirt: einzeln
das rechte und das linke Bein, der rechte Fuss wiederholt.
— Rückseite: bloss skizzirt die ganze Figur bis zum Unter-
schenkel (mit Pentimenti), ähnlich wie auf der Vorderseite,
aber der linke Arm im Ellenbogen nur wenig gekrümmt, das
rechte in eigenthümlicher Drehung. Daneben bloss skizzirt
die Beine in schreitender Stellung bei Profilansicht der Figur
von links. Zum Theil darüber gezeichnet, in Modellirung aus-
geführt die Beine, von vorne gesehen: andere verbesserte
Haltung, als in den beiden vorhergehenden, das linke steht
gerade fest auf und das rechte Spielbein berührt mit der Spitze
des Fusses den Boden. — Röthel, Ausführung der beiden Haupt-