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Thode, Henry; Michelangelo; Michelangelo [Contr.]
Michelangelo: kritische Untersuchungen über seine Werke; als Anhang zu dem Werke Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 3): Verzeichniss der Zeichnungen, Kartons und Modelle — Berlin: Grote, 1913

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London, J. P. Heseltine

165

Studien mit der Feder. — Aus Samml. Lempereur, W. Sharp. —
Vgl. Bd. III, 534. Krit. Unt. II, 268. — Symonds I, 360 (Abb.).
Ber. 1543. Frey 36. 37. — Man gewahrt hier die vorberei-
tenden Skizzen und in den beiden ausgeführten Studien auf
Vorder- und Rückseite eine erste Formulirung der Statue.
Die auch von Frey aufgeworfene Frage stellt sich ein, ob
diese nicht vielleicht der ersten von M. ausgeführten Statue
entspricht (namentlich der gesenkte Kopf). — Die Beinstellung
ist jenen zweier Akte in Paris (s. u. N. 477) ähnlich.
373. Maria mit dem Kinde; laufender Mann; Torso.
Maria, ein wenig nach links gewandt, hält auf den Armen das
liegende, aber den Oberkörper aufrichtende Kind; ihr mit
einer Kappe (herabgehende Wangenstreifen) bedeckter Kopf,
etwas nach rechts gewandt, blickt hoheitsvoll auf dasselbe,
das ihre Linke fasst, den Kopf zu ihr dreht und sie anschaut,
herab. — Kleinere Skizze eines nach vorne eilenden Mannes,
der mit einer Schreckensgebärde die Hände zum Gesicht er-
hebt und nach links oben schaut. — Linker Schenkel und
Unterleib im Profil. — Ein Frauenkopf im Profil; dieser von
Schülerhand. — Schwarze Kreide. — Aus Samml. Reynolds,
Hawkins, Palgrave. — Vgl. Bd. III, 164. 458. Krit. Unt. I, 112.
269. II, 431. — Ber. 1694. — Wenn Ber. diese herrliche
Studie Antonio Mini zuschreibt, so hat er sich durch den von
Schülerhand auf das Blatt gesetzten Frauenkopf verleiten lassen.
Der Unterschied zwischen dieser schwachen Skizze und den
meisterlichen anderen ist aber ohne Weiteres ersichtlich. Der
Kopf der Madonna erscheint in gross und ausgeführt auf einem
Blatte in Windsor (s. u. N. 533); er ist ähnlich, aber nicht
gleich, dem der rechts sitzenden Frau der Jakoblünette in der
Sixtina. Ich möchte aber jetzt annehmen, dass der Kopf nicht
in der Sixtinazeit, sondern in jener der Cavalierizeichnungen
entstanden ist, womit dann auch stimmen würde, dass die
Skizze des laufenden Mannes für eine Figur des J. Gerichtes
bestimmt gewesen zu sein scheint.
(374).Maria mit Kind und Johannes(?). Maria, auf dem
Boden knieend, nach halb links gewandt, scheint mit der
Linken den in ausschreitender Bewegung vor ihr befindlichen
Christusknaben zu halten, der nach Etwas greift, was sie in
der ausgestreckten Rechten hat. Links unten scheint noch
eine andere Figur (Joh.?) angedeutet zu sein. Rechts hinten
Draperie. — Flüchtige Röthelskizze. — Vgl. Krit. Unt. II, 408.
434. — Diese Skizze lässt sich, obgleich sie grosse Michelange-
losche Bewegungen zeigt, mit voller Bestimmtheit dem Meister
nicht zuschreiben. Denkbar aber ist es.
 
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