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https://doi.org/10.11588/diglit.44628#0075
6o
Die Bibliothek ist im Durchschnitt 15 m hoch, die
Kirche aber höher, deshalb verlangte Durm einen Ab-
stand von mindestens 2o m. Berner: "... aber die Be-
stimmung des Gebäudes macht es wünschenswerth und
nothwendig, dass dieses nicht zu enge von Hachbar-
1 )
bauten umgeben wird...”
Aus der großen Zahl der späteren Kritiken hier nur
zwei Zitate. "So wenig die prunkvolle Fassade mit
ihren Renaissance-Ornamenten zu dieser schlicht ehr-
würdigen Gotik und trauten Heimlichkeit der epheu-
übersponnenen Peterskirche passen will, so grell sie
andererseits von der laichternheit des Schulhauses auf
der einen, des alten Postgebäudes auf der anderen
2 1
Gerte absticht..." Von Graevenitz meinte in seiner
bereits oben zitierten Kritik, daß "ein Städtebild
von intimstem Reiz auf immer zerstört" ' wurde.
Es war sicher problematisch und schwierig, ein Ge-
bäude dieser Größe in'das Bild der Heidelberger Alt-
stadt einzupassen, das um 19oo wohl noch geschlossener
und weniger gestört war als heute. Durm hat ver-
sucht, durch Türme, Giebel, Erker, Pilaster, Gäulen
und zahlreiche weitere Schmuckelemente den Bau viel-
fach gegliedert und kleinteilig erscheinen zu lassen.
Die Dachformen versuchte er denen der Altstadthäuser
anzupassen. Daß ihm trotzdem eine befriedigende Ein-
ordnung in die Altstadt nicht gelungen ist, liewt
natürlich auch an der Größe des Gebäudes.
Damals aber konnte die Schädigung der Altstadt durch
die neue Bibliothek wohl stärker und deutlicher emp-
funden werden als heute, wo durch weit unpassendere
Heubauten die Zusammenhänge gänzlich zerstört wurden.
1) GDA 422/836, 3*6.1899, Durm an Ministerium.
2) 1 2 3 4 i e neie Eeiö^lb^^-'-^er Univ^ri'f'^ts—Bibliothek. 1
Zweites Morgenblatt der Frankfurter Zeitung. 2R.1o.19o5
3) Graevenitz, G. von: Die neue Heidelberger... Tn:
Kunstchronik. K.F. 17, 19o6. Sp. 165.
4) Der Stadt Heidelberg war die Errichtung an diesem
Platz durchaus angenehm. (Univ.-Archiv Heidelberg
Kia, 421/1, 15.11.1899, Sitzungsbericht des Bürger-
ausschusses)
Die Bibliothek ist im Durchschnitt 15 m hoch, die
Kirche aber höher, deshalb verlangte Durm einen Ab-
stand von mindestens 2o m. Berner: "... aber die Be-
stimmung des Gebäudes macht es wünschenswerth und
nothwendig, dass dieses nicht zu enge von Hachbar-
1 )
bauten umgeben wird...”
Aus der großen Zahl der späteren Kritiken hier nur
zwei Zitate. "So wenig die prunkvolle Fassade mit
ihren Renaissance-Ornamenten zu dieser schlicht ehr-
würdigen Gotik und trauten Heimlichkeit der epheu-
übersponnenen Peterskirche passen will, so grell sie
andererseits von der laichternheit des Schulhauses auf
der einen, des alten Postgebäudes auf der anderen
2 1
Gerte absticht..." Von Graevenitz meinte in seiner
bereits oben zitierten Kritik, daß "ein Städtebild
von intimstem Reiz auf immer zerstört" ' wurde.
Es war sicher problematisch und schwierig, ein Ge-
bäude dieser Größe in'das Bild der Heidelberger Alt-
stadt einzupassen, das um 19oo wohl noch geschlossener
und weniger gestört war als heute. Durm hat ver-
sucht, durch Türme, Giebel, Erker, Pilaster, Gäulen
und zahlreiche weitere Schmuckelemente den Bau viel-
fach gegliedert und kleinteilig erscheinen zu lassen.
Die Dachformen versuchte er denen der Altstadthäuser
anzupassen. Daß ihm trotzdem eine befriedigende Ein-
ordnung in die Altstadt nicht gelungen ist, liewt
natürlich auch an der Größe des Gebäudes.
Damals aber konnte die Schädigung der Altstadt durch
die neue Bibliothek wohl stärker und deutlicher emp-
funden werden als heute, wo durch weit unpassendere
Heubauten die Zusammenhänge gänzlich zerstört wurden.
1) GDA 422/836, 3*6.1899, Durm an Ministerium.
2) 1 2 3 4 i e neie Eeiö^lb^^-'-^er Univ^ri'f'^ts—Bibliothek. 1
Zweites Morgenblatt der Frankfurter Zeitung. 2R.1o.19o5
3) Graevenitz, G. von: Die neue Heidelberger... Tn:
Kunstchronik. K.F. 17, 19o6. Sp. 165.
4) Der Stadt Heidelberg war die Errichtung an diesem
Platz durchaus angenehm. (Univ.-Archiv Heidelberg
Kia, 421/1, 15.11.1899, Sitzungsbericht des Bürger-
ausschusses)