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F. Toebelmann : Römische Gebälkc.

Mithin ist unser ganzes Gebälk in einen neuen Zusammenhang zu stellen. Nicht
in die severische, sondern sogar vor den Anfang der Kaiserzeit ist es zu datieren, in eine
Epoche, die noch Unsicherheiten, unausgeglichene und unschöne Formen bildet, weil sie
die in dem neuen Material liegenden Möglichkeiten noch nicht kennt. Dazu ist auch
die „Roheit" der Ausführung zu rechnen; sie ist als Ungewandtheit zu erklären.

Endlich darf als sicheres Stück zur Regia jenes Pilasterkapitellfragment, an dessen
Schaft der Anfang der Triumphalliste erhalten ist, betrachtet werden (Abb. 13).
Von allen anderen in dem Bericht über die Regia aufgeführten Stücken ist die Zuweisung
zum Bau mit unserem Gebälk nicht nur zweifelhaft, sondern höchst unwahrscheinlich.
Da unser Gebälk vermutlich dem Neubau des Domitius Calvinus im Jahre 36 v. Chr.
angehört, und jene Stücke ebenfalls der früheren Zeit zuzuweisen sind, schließen sie sich
gegenseitig aus. Sie sind daher im Zusammenhang mit dem schönen dorischen Geison
(Taf. II), das bisher als Gebälkstück der Regia gegolten hat, zu betrachten. F.
 
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