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F. Toebclmann : Römisches Gebälke.

fallend mit der Vinicius-Münze. Daß um die gleiche Zeit mit den Fasti Steine von der
Wölbung eines Bogens ausgegraben sind, wird auch wahrscheinlich durch die Angabe
Andrea Palladios (Archit. 1. IV c. IX), welcher dem von ihm gezeichneten, freilich ganz
phantastisch ergänzten cortile vor dem Faustinatempel bellissimi archi . . . colonne et
molii ornamcnti zuschreibt. Die Ausgrabung dieser Reste, von der Palladio seiner aus-
drücklichen Angabe nach als Augenzeuge spricht, muß sich, wie Jahrbuch des Insti-
tuts 1889 p. 232 bemerkt ist, bis an die Westwand des Templum Divi Iuli ausgedehnt
haben. Auch die von Metellus (cod. Vat. 6039 f. 210) erwähnten Blöcke mit Waffentrophaen
u. dgl. hat man längst mit dem Augustusbogen in Verbindung gebracht: s. Jahrbuch
a. a. O. p. 233 A. 10. H.

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Abb. 32. Augustusbogen (Rekonstruktionsversuch).

Die in Abb. 32 dargestellte Rekonstruktion kann nur als ein erster Versuch gelten,
der unternommen worden ist ohne Kenntnis aller jetzt zusammengelegten Stücke, und
ohne daß nach weiteren Resten gesucht werden konnte. Gesichert sind zwei Giebel, und
nach dem Fundamentrest sowie nach den Münzen die dreitorige Anlage. Alles andere bleibt
zunächst unbestimmt. Es darf angenommen werden, daß die beiden Schauseiten verschie-
den ausgebildet waren, weil die Mittelpfeilerfundamente nach der Forumseite 0,30 m, nach
der Seite der Sacra via jedoch 0,45 m vorspringen. Das würde dann auch die Verschiedenheit
der Münzbilder erklären. Der Aufbau erinnert am ehesten an den Bogen von Orange. F.
 
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