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Abb. 33. Gebälkstücke aus der Basilica Aemilia.

III. Basilica Aemilia.

Die Basilica Aemilia an der Nordseite des Forum Romanum, zuerst erbaut von den
Censoren M. Fulvius Nobilior und M. Aemilius Lepidus im Jahre 575 d. St., 179 v. Chr.,
verdankt die Gestalt, in welcher ihre Reste auf uns gekommen sind, mehrfachen Restau-
rationen der späteren republikanischen und der frühen Kaiserzeit1. Diese Restaurationen
sind seit der Zeit des Sulla durchweg von Mitgliedern der gens Aemilia ausgeführt, die den
Bau als Monument ihrer Familie betrachteten. Im Jahre 676 d. St., 78 v. Chr. erneuerte
der Konsul M. Aemilius Lepidus den Innenbau und ersetzte die Säulen aus einheimischem
Stein durch solche aus phrygischem Marmor (dem violett geäderten pavonazzetto): auch
dekorierte er sie mit Metallschilden (clipei), die am Gebälk angebracht
waren1. Das Innere dieses Baus stellt eine im Jahre 61 v. Chr. geschlagene
Münze des Triumvirn Lepidus (Cohen-Babelon Aemilia n. 25; Abb. 34) mit
der Inschrift AIMILIA. REF (ecta) dar; eine zweistöckige Halle, deren Ge-
bälk im Unterstock mit runden Schilden verziert ist; darüber Andeutung
einer Kassettendecke. Einen durchgreifenden Neubau, durch welchen die
Abb. 34. Fassade nach dem Forum zum Pendant der gleichzeitig von Caesar an
Münze des Lepidus. der Südseite des Platzes begonnenen Basilica Iulia ausgestaltet wurde,
begann im Jahr 700 d.St., 54 v.Chr.der kurulische Aedil M. Aemilius Lepidus: zu den Kosten
soll Caesar nicht weniger als 1500 Talente (über 6 Millionen Mark) beigetragen haben. Sein
Sohn, der Konsul Paullus Aemilius Lepidus, dedizierte den Bau seines Vaters im Jahre 720 d.

1 Über die Geschichte der Basilica Aemilia s. Jordan, Topographie I, 2, S. 391 ff.

1 Plinius 36, 102: non inier magnijica {ppera dicamus) basilicam Pauli columnis e Phrygiis mirabilem? Daf3 diese
Säulen die Restauration von 700/54 überdauerten, bezeugt Cicero ad Att. 4, 16, 4: Paullus in medio joro basilicam tarn paene
texuit iisdem antiquis columnis. — Clipei: Plin. 35, 13: M. Aemilius collega in consulalo Q. Lulalii non in basilica modo
Aemilia, verum etiam domi suae {clipeos) posuit.

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