Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Fiechter, Ernst Robert [Editor]; Toebelmann, Fritz [Bibliogr. antecedent]
Römische Gebälke (Band 1) — Heidelberg, 1923

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.8775#0053
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Wmm

Iii 2SI_J

»JE
k/3

ji: - ii i'r »ii iif fif 5ir-»/r »irT'T-tt?^

111 I I II 11 IM Hl \

Abb. 4r- Kranzgesims.

V. Tempel der Concordia.

Tafel VI und VII.

Der Tempel der Concordia am Anstieg des Clivus Capitolinus „zwischen Capitolium
und Forum" soll von M. Furius Camillus zum Danke für die Beilegung des jahrhunderte-
langen Streites zwischen Patriziern und Plebejern im Jahre 366 v. Chr. gegründet worden
sein: erneuert wurde er zuerst im Jahre 121 v. Chr. durch den Konsul Opimius. Von diesen
beiden Bauten aus der Zeit der Republik sind Reste bisher nicht nachzuweisen: sie sind
verschwunden durch den Neubau von Grund aus, welchen unter der Regierung des Augustus
sein Thronfolger Tiberius im Jahre 7 v. Chr. begann und am 16. Januar 10 n. Chr. ein-
weihte. Den Grundriß dieses Tempels, mit der wenig tiefen, aber sehr breiten Cella und
schmälerem Pronaos (von sechs Säulen) hat ein Fragment der severischen Forma Urbis
Romae (n. 22 ed. Jordan) erhalten. In später Kaiserzeit ist der Tempel noch einmal auf
Staatskosten restauriert worden, wobei jedoch wesentliche Abänderungen des tiberianischen
Baues kaum herbeigeführt sein werden1. Die Fassade des Tempels muI3 noch zur Zeit
Karls d. Gr., wo der Anonymus Einsidlensis ihre Inschrift abschrieb, aufrecht gestanden
haben, die Zeit der Zerstörung bleibt unsicher2.

1 Zur Geschichte des Concordientempels s. Jordan, Topogr. I, 2, S. 332—336. Beginn des Neubaus durch Tiberius:
Cassius Dio 55, 8; Dedication: ders. 56, 24; Sueton, Tiberius 20. Den Monatstag geben die Fasti Pracnestini (CIL. I- p. 231)
und Ovid Fast. 1, 637 ff. Aedes Concordiae inter Capitolium et forum nennt ihn Festus p. 347.

2 Inschrift CIL. VI, 89: S.P.Q.R. aedem Concordiae vetuslate conlapsam in meliorem facietn opere et cultu splendidiorc
restiluerunl.— Daß der Einsidlensis die Inschrift aus einer älteren Sylloge (des 6. Jhdts.) entnommen hätte, also nicht Zeuge
 
Annotationen