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XIII. Thermen des Caracalla.

daß er vor dem Eierstabprofil endigt. Ähnlich war die Form, doch weniger knapp bei D
auf Tafel XV; noch knapper dagegen erscheint sie am Zahnschnitt auf Tafel XVII.

B. Tief umbohrt ist der Eierstab. Wie dünn die Schalen gegen innen sind, sieht man
aus dem Schnitt Sx und aus Abb. 79. Vorne haben sie breiten Rand mit kaum noch spür-
barer Auskehlung. Als dünne, fast messerscharfe Stege stehen die Zwischenblätter zwischen
den breiten Eiformen. Ähnliches fanden wir schon am Gebälk der Domus Augustiana II
Tafel XV bei D und E.

C. Noch einmal folgt ein Simaprofil — wie am Antoninus-Tempel — nun auch mit
einer Blattreihe gegliedert. Die Zwischenblüten mit knolligem Kelch auf hohem Stiel

Abb. 80. Hängeplatte von Stück A-D auf Tafel XVI (nach der Originalaufnahme von F. Toebelmann, Blatt 48c).

erscheinen ziemlich tief auf dem gehöhlten Grund zwischen den derbgelappten Blättern.
Der Gegensatz wird noch verschärft dadurch, daß die Ränder der Blätter hinter-
schnitten sind (vgl. SJ, so daß sie den Anschein bekommen, als lägen sie völlig frei.

D. Das unterste Profil ist der Rohprofilform nach ein jonisches Kyma (Eierstab),
der Zeichnung nach aber ein lesbisches. Es ist hier zu einem Wellenbandornament um-
gemodelt; alternierende Blattkelche sitzen oder hängen in den Bogen des Wellenbandes.
Aus dem Schnitt Sx und Abb. 79 ist das Profil dieses Bandes deutlich als abgekantete
Wulstform, die tief umbohrt ist, zu erkennen. Auf diesem tiefen Grund sitzen dann die
inneren Teile der Kelche, während die einfassenden Randblätter bis an den Rohprofilumriß
vortreten. Die Blattlappen sind derb geschnitten, grob und auf die Entfernung wirksam
wie alle Glieder dieser großzügigen Architektur. Das folgende Perlstabprofil zeigt wieder
kleine hängende Blättchen, im Sinne des lesbischen Kymas gereiht, ohne Zwischenblätter,
tiefe Unterschneidung und als Betonung der Mittelrippe ein kurzes Bohrloch (vgl.
Taf. XV, Z).
 
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