Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Abb. 103. Janus Quadrifrons. Ostseite.

XVII. Janus Quadrifrons.

Tafel XXIII.

In der Nähe des oben (Kap. XI) besprochenen Denkmals der Wechsler erhebt sich,
wie es scheint schon auf dem Boden des Forum Boarium selbst, ein aus Marmorquadern
bestehender Bogen mit vier Durchgängen, für welchen seit dem 16. Jahrhundert der Name
Janus quadrifrons üblich geworden ist. Die Pfeiler haben unten einen hohen Sockel mit
bekrönendem Gesims (Taf. XXIII n. 111)j die Wände sind mit Nischen in zwei
Reihen übereinander gegliedert, jede Nische war ursprünglich von zwei Säulen flankiert.
Über dem Hauptgesimse dieses annähernd würfelförmigen Untergeschosses waren bis 1827
Ziegelmauern erhalten, welche gewöhnlich für Reste einer mittelalterlichen Befestigung
erklärt, und deshalb im genannten Jahre beseitigt wurden Ob jene Erklärung aber richtig
gewesen ist, wird bei Prüfung guter älterer Aufnahmen der Reste (z.B. Serlio Architettura
lib. III p. i02f.) sehr zweifelhaft. Man würde für eine solche Befestigung einen großen
einheitlichen Innenraum, dessen Außenmauern nur durch Schießscharten oder kleine
Fenster unterbrochen waren, erwarten. Statt dessen zeigt Serlios Aufnahme nach außen
ziemlich große Bogenöffnungen, im Innern mehrere Zimmer. Vermutlich gehörten die
Ziegelmauern zu einer Attika, die außen mit Marmor verkleidet war und dem oberen
Abschluß des ganzen Denkmals trug. Jordans Annahme, daß diese Bekrönung in Quadrigen
 
Annotationen