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Tools & tillage: a journal on the history of the implements of cultivation and other agricultural processes — 1.1968/​1971

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Gailey, Alan: Spade tillage in south-west Ulster and north Connacht
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https://doi.org/10.11588/diglit.48998#0249
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236

ALAN GAILEY

technology in rural Ireland. Loy tillage will
disappear completely from the Cavan/Leitrim
area in the near future, and it is likely that the
comparable spade tillage using two-sided tools
in west county Fermanagh will likewise disappear.
Zusammenfassung
Bauern auf kleinen Hofen im stidwestlichen Ulster
und im angrenzenden Teil des nordlichen Con-
nacht in Irland benutzen noch immer Spaten bei
der Bearbeitung ihrer Kartoffelfelder. Daran hat
sich seit 150 Jahren nichts geandert. Charakteri-
stisch fiir die Felder sind die niedrigen Riicken,
zu denen man die Erde aufgrabt. Sie werden oft
als »lazy-beds« bezeichnet. Sie sind vollkommen
gleichartig im ganzen Gebiet, wahrend die Spa-
ten in verschiedenen Varianten vorkommen, mit
der Trittkante entweder auf der rechten oder auf
der linken Seite. Erst um 1800 fiihrten lokale
Spatenwerkstatten die symmetrischen Spaten
ein.
Der Bodenbau mit einem einseitigen Spaten in
den Gebieten von Glengavlin und Ballinamore
wird beschrieben. Der Spatentyp wird in Glen-
gavlin »loy« (irisch: »laighe«) genannt (Abb. 2).
Der Kartoffelanbau auf Feldern mit Riicken zer-
fallt in drei Phasen. Der »loy« tritt in der ersten
Phase auf, der »steeveen«, ein zugespitzter Pflanz-
stock, in der zweiten Phase (Abb. 3). Er dient
dazu, Locher fur Legekartoffeln in die Riicken
zu bohren, die mit dem »loy«-Spaten aufgewor-
fen wurden. In der dritten Phase wird die Erde
von den Furchen her um die Kartoffeln herum
aufgeschaufelt, wozu eine Schaufel mit schmalem
Blatt (Abb. 4) verwendet wird.
Der Anbau geht wie folgt vor sich: Zuerst wird
Diinger mit dem »loy«-Spaten in Reihen ausge-
legt (Abb. 6), ein Rasenziegel wird freigegraben,
ausgehoben und gewendet und auf den Diinger
in den beiden am nachsten gelegenen Reihen ge-
walzt (Abb. 1, 7-10); der Rasenziegel rechts von
dem Arbeiter wird »rip sod« genannt, der links
von ihm »back sod«. Der Rasenziegel hat eine

Breite von 2 »loy«-Blattern. Schliesslich wird der
Rasenziegel auf dem Riicken festgeklopft (Abb.
11). Hierauf geht der Bauer ein paar Schritte
riickwarts und beginnt, die nachsten Rasenziegel
loszuschneiden. Dieser Arbeitsvorgang ist vor-
wartsgerichtet. Der Bauer beginnt das Feld von
rechts zu bearbeiten und geht dann Riicken fiir
Riicken nach links und arbeitet sich riickwarts-
gehend durch die einzelnen Furchen. Eine Woche
spater werden die Kartoffeln um die Mitte jedes
Riickens gepflanzt. Danach wird Erde auf den
Riicken aufgeschaufelt. Bei der Kartoffelernte
wird der Riicken entlang der Mitte mit der
Schaufel nach unten zu geoffnet (Abb. 3), und
das abgeerntete Feld ist danach wieder ganz
eben.
Die Spaten in Abb. 1 sind in ihrer Form den
verschiedenen Bodenverhaltnissen angepasst. Der
grosse »loy« wird als der zuletzt entwickelte be-
trachtet, u.zw. nach ca. 1750 (Abb. 1c).
Die Anwendung des »loy« ist am Verschwin-
den, u. a. auf Grund der Ausbreitung der mecha-
nischen Bodenbaumethoden und des Kunstdiin-
gers, halt sich aber dort, wo die Maschinenpfliige
nicht fahren konnen.
Die »loy«-Spaten werden von lokalen Hand-
werkern angefertigt (Abb. 12). Frisches Eschen-
holz wird sowohl fiir »loys« als auch fiir »stee-
veens« verwendet. Ein »loy«-Stiel ist 1,5-1,7 m
lang. Der lokale Grobschmied formte die Spaten-
blatter im Lauf von zwei Stunden und versah
sie mit Eisenstielen, eventuell mit Stahlver-
starkung.
Seit 1966 ist die Nachfrage nach »loy«-Spaten
stark riicklaufig, und bald wird diese Bodenbau-
methode ganz verschwunden sein.
Literature
Gailey, A.: The Typology of the Irish Spade (in: The
Spade in Northern and Atlantic Europe, ed. A. Gai-
ley and A. Fenton, Belfast 1970).
O Danachair, C.: The Use of the Spade in Ireland (in:
The Spade in Northern and Atlantic Europe, ed.
A. Gailey and A. Fenton, Belfast 1970).
 
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