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Torbrügge, Walter
Die Hallstattzeit in der Oberpfalz (Auswertung und Gesamtkatalog ; 1): Text — Kallmünz/​Opf.: im Verlag Michael Lassleben, 1979

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.70709#0370
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A. Funde Chr. Vogel 1809.
Die Hügelstelle ist nicht mehr genau zu bestim-
men, liegt aber sicher im Bereich der Nekropole
oder in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft.
Verbleib: Verschollen.
Lit.: OA LfD (A. Dollacker / P. Reinecke u. a.).
„Beim Umgraben eines öden Grundes" deckte
Chr. Vogel 1809 Skelettreste auf, bei denen Arm-
und Stöpselringe lagen. Die Bronzen kamen 1810
in die Sammlung Vaterländischer Alterthümer der
k. Akademie der Wissenschaften in München, spä-
ter ins Nationalmuseum. P. Reinecke glaubte, einen
Hohlring als Eschenfelder Stück nachweisen zu
können, da kein anderer Fundzusammenhang zu
belegen sei (Katalog München 1892 Nr. 562). Ihm
schloß er, ohne sie näher zu beschreiben oder ihren
damaligen Standort anzugeben, „weitere späthall-
stättische Hohlohr- und Armringe entsprechender
Färbung" an. Die Bestimmung ist unbrauchbar.
Armringe.
Stöpselringe.
B. Grabung W. Streit 1898.
Es handelt sich angeblich um zwei Hügel in der
Flur Heidenhäuser. Wenn die Flurbezeichnung zu-
trifft, sind sie in der Nähe von Hügel 7 auf Fl.
Nr. 2910 zu suchen. In Betracht kommen der Dop-
pelhügel 8 oder zwei Bauten an anderer Stelle, die
später vor der Hügelzählung durch A. Dollacker
abgetragen wurden.
Verbleib: PStslg. München, Inv. Nr. 1902/66, 1-5. 7.
Lit.: R. Beltz 1913, 800 Nr. 87 („Prüppach"). —
G. Kossack 1954 (2) Abb. 10, 5. — G. Mansfeld 1973,
197 ff. Fundlisten 115 u. 248. — H. A. Ried 1915, 85
Taf. 19,9. — BAUB 15, 1904, 105. — OA PStslg.
München (W. Streit).
Hügel 1 (A)
Der Hügel maß bei 18,0 m Umfang 1,2 m H. Er
war oval und lag mit Längsrichtung N-S eng an
Hügel 2 (B). Streit erwähnt einen Steinmantel aus
Findlingen. „Ziemlich in der Mitte fand sich eine
große Urne, gefüllt mit Leichenbrand. Die Urne
war mit einem schwarzen Schüsselchen zugedeckt."
Die Metallfunde lagen außerhalb der Urne „und
von dieser entfernt, jedes Stück an einem anderen
Ort." Die Urne kam nur in Scherben zutage, es
handelte sich um eine Schüssel mit Kragenrand.
Das Deckschüsselchen ist nicht mehr sicher auszu-

scheiden, seine Scherben befinden sich vielleicht
unter den keramischen Resten aus Hügel 2.
Tordierter Halsring mit Plattenenden und Haken-
Osenverschluß (Taf. 131, 13).
Ka linfibe1 (Taf. 131, 8).
Tordiertes Stabbruchstück von Toi1ettegerät oder
Stabanhänger (Taf. 131, 10).
Stabanhänger? (Taf. 131, 9).
Stöpse1ringe (Taf. 131, 11. 12).
Bruchstücke eines eisernen Gürte1hakens? (Taf.
131,6).
Bruchstücke eines Eisenmessers (Taf. 131, 7).
Sclierben einer großen roten Schüssel mit Kragen-
rand, bemalt mit schwarzen Zickzackstreifen.
Schwarzes Schüsselchen (siehe Hügel 2).
Hügel 2 (B)
Der ovale Hügel lag in Längsrichtung N-S eng an
Hügel 1 (A). Er hielt bei 26,0 m Umfang 1,4 m H,
sein Steinmantel bestand aus Findlingen. Es fan-
den sich Skelettreste, gleichfalls in Richtung N-S.
Bei ihnen sollen nach Streit die Funde gelegen ha-
ben, zu denen ein latenezeitlicher Halsring und
vielleicht die oben erwähnte bronzezeitliche Am-
phore zählt.
Fußzierfibc1 (Taf. 131, 4).
Dreiknopfnade1, zum Ring gebogen (Taf. 131,3).
Schwarze graphitierte Henkelschale mit Rollräd-
chenverzierung, aus Scherben ergänzt (Taf. 131, 5).
Scherben einer rauhen, braunen Henkelschale
(zu Hügel 1 gehörig?).
Weitere Scherben (nicht mehr auszuscheiden).
C. Grabung Dr. Huber (Sulzbach) 1906.
Die Hügelstelle ist unbekannt, soll aber auf der
Flur Heidenhäuser gelegen haben. Wie bei den
Grabungen Streits (B) muß freilich damit gerechnet
werden, daß der Flurname sich auf die Gesamt-
heit der Grabbauten und nicht auf die besondere
Flur beziehen soll.
Verbleib: Verschollen.
Lit.: OA LfD (Regensburg: Nachlaß P. Reinecke). —
OA PStslg. München.
Eine alte Postkarte nach einem Foto von Killes-
mann (?) zeigt Dr. Huber bei der Ausgrabung eines
Hügels von ovaler Gestalt mit kräftigem Steinauf-
bau. Dazu findet sich von der Hand des Absenders
und Fotografen der Vermerk „Grabung Dr. Huber
in den Heidenhäusern 1906". Offenbar bezieht
sich Huber in einem Brief vom 23. 12. 1906 an
P. Reinecke auf dieselbe Unternehmung mit der

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