reste von einem oder mehreren Schweinen sowie
wenige Knochen von Hirsch und Reh. In Scherben
lagen ungefähr 50 Gefäße verteilt in mindestens
17 Gruppen entlang der S-, W- oder O-Wand und
im N-Teile des Grabraumes. — Reste eines Kinder-
skelettes, die Hörmann erwähnt, sind vielleicht
Tierknochen. Eine tönerne Menschenfigur stammt
laut Vollrath aus diesem Grabe, und zwar aus dem
NO-Sektor, doch erwähnt Maurer sie überhaupt
nicht. Sie ist möglicherweise durch einen Irrtum
Hörmanns in den Fundverband geraten (vgl. unbe-
kannte Stelle).
1. Schwanenhalsnadel mit Schälchenkopf (fehlt).
2. Schwanenhalsnade1 mit Scheibenkopf (fehlt).
3. Scherben einer Tierfigur aus rötlichbraunem
Ton, außen ehemals graphitiert. Erhalten sind die
vier plumpen Stummelbeine, Teile des Rumpfes und
der dünne nach oben vorgestreckte Hals mit Roll-
rädchenmuster auf dem Brustansatz. Eine enge Saug-
öffnung im Hals ist in der Tafelabbildung zu weit
gezeichnet. Eine zylindrische Eingußtülle vom Rük-
kenteil ist nicht mit Sicherheit zu plazieren (Taf.
143, 11).
4. Knochen von Schaf oder Ziege.
5. Drahtstück oder Kopf einer Schälchen-
nadel (Taf. 143, 9).
Scherben zahlreicher Gefäße, darunter von groben
Kegelhalsgefäßen mit Tupfenleiste im Halsknick, von
graphitierten Kegelhalsgefäßen mit Haarstrich- und
Rollrädchenmuster, von graphitierten Stufenschalen mit
Rollrädchenmuster im Innern (einmal Dreiwirbel auf
Boden: Abb. 23, 1), von einem roten Gefäß mit schwar-
zer Bemalung, von weißgelben Gefäßen ohne und mit
roter und schwarzer Bemalung (dabei Zickzackmuster
und roter Dreiwirbel mit braunschwarzem Außenrand:
Abb. 23, 2. 3), von einer gelbbraunen, außen graphitier-
ten Trichterrandschüssel, die auf der Schulter schwarze
Streifen trägt (Taf. 143, 10).
Grab 2. Angebautes Grab am n Hügelfuß. An
der N-Seite stand der rotbraune Topf (5) mit Lei-
chenbrand, etwas sö eine Schüssel (6). Ein Häuf-
chen Leichenbrand lag offen vor der S-Wand. Im
W fanden sich die beiden Bruchstücke einer Kugel-
kopfnadel (1), vor der N-Wand waren das Bruch-
stück eines Halsringes (2), drei Armringe (3) und
zwei geschlossene Ringlein (4) niedergelegt.
1. Kuge1kopfnade1 in zwei Bruchstücken (Taf.
143, 2. 3).
2. Bruchstück eines Ha1sringes (?) mit falscher
Torsion (nicht gesehen — vgl. F. Vollrath 1962, 223
Nr. 2 Taf. 36, 7).
3. Bruchstück eines von ehemals drei Armringen
(Taf. 143, 1 — vgl. F. Vollrath 1962, 223 Nr. 23. 25.
26 Taf. 36, 4-6).
4. Zwei geschlossene Ringlein (Taf. 143, 4.5).
5. Rotbrauner, rauher Topf mit geschweiftem Profil
und Fingernagelkerben auf der Scliulter, H etwa
20,0 cm, vielleicht Scherben eines gleichartigen Ge-
fäßes (nicht gesehen — vgl. F. Vollrath 1962, 223
Nr. 22 Taf. 37, 10).
6. Rotbraune Schüsse1 (Taf. 143, 6).
Lesefunde. Von unbekannter Hand in oder
neben dem Hügel mit Resten von Leichenbrand
aufgelesen, über das Heimatmuseum Sulzbach nach
Regensburg gelangt.
Scherben mehrerer Gefäße, darunter von gelbroten,
groben Töpfen mit kleinen Dreiecksstempeln im Hals-
kniclc und von Gefäßen mit Rollrädchenverzierung.
Unbekannte Stelle. Vielleicht in Grab 1.
Stark besdrädigte Menschenfigur aus Ton, Haar-
partie graphitiert (Taf. 142, 2).
Nicht zugehörig. Offenbar vor der Gra-
bung in Nachbarschaft des Hügels erhoben.
Scherben von mehreren Gefäßen der späten Urnen-
felderzeit (vgl. F. Vollrath 1962, 224 f. Nr. 1 a-d Taf. 37,
1-4. 6-8).
293. KIRCHENREINBACH
Noch 21 Grabhügel im Beckerhölzl auf ziem-
lich steilem S-Hang wenig über der Talsohle, Fl.
Nr. 248 und 249. Die Hügel besitzen Steinaufbau,
sind meist oval und gekesselt, Dm 9,0—11,0; H
0,6—1,2 m (12), sonst kleiner. — Der Fundort
läuft zumeist irrig unter „Gaisheim". NO 68. 2
A. Grabung F. Knarr 1892/93.
Verbleib: PStslg. München, Inv. Nr. 1897/74-97.
Lit.: S. von Forster 1913, 113 f. — K. Hörmann 1925,
20 mit Abb. — G. Kossack 1954 (2) Abb. 7, 3. — Ders.
1959, 28. — P. Reinedke 1911 (3) 403 Abb. 3 h. —
A. Stroh 1975, 112. — Torbrügge/Uenze 1968 Abb. 152.
— Amberger Volkszeitung Nr. 318, 321 und 328 (1892)
und Nr. 97 (1893) (F. Knarr). — BAUB 11, 1895, 90;
12, 1898, 171. — OA PStslg. München (F. Knarr /
J. Naue). — Vgl. W. Torbrügge 1959, 222 Nr. 403
(Spiraldrahtkette).
Hügel 1
Der Hügel wurde im November 1892 zur Hälfte
abgegraben und restlich im Frühjahr 1893 beseitigt.
Nach dem unzureichenden Fundbericht sollen die
meisten Funde zu einem Skelett gehören, das mit
— 378 —
wenige Knochen von Hirsch und Reh. In Scherben
lagen ungefähr 50 Gefäße verteilt in mindestens
17 Gruppen entlang der S-, W- oder O-Wand und
im N-Teile des Grabraumes. — Reste eines Kinder-
skelettes, die Hörmann erwähnt, sind vielleicht
Tierknochen. Eine tönerne Menschenfigur stammt
laut Vollrath aus diesem Grabe, und zwar aus dem
NO-Sektor, doch erwähnt Maurer sie überhaupt
nicht. Sie ist möglicherweise durch einen Irrtum
Hörmanns in den Fundverband geraten (vgl. unbe-
kannte Stelle).
1. Schwanenhalsnadel mit Schälchenkopf (fehlt).
2. Schwanenhalsnade1 mit Scheibenkopf (fehlt).
3. Scherben einer Tierfigur aus rötlichbraunem
Ton, außen ehemals graphitiert. Erhalten sind die
vier plumpen Stummelbeine, Teile des Rumpfes und
der dünne nach oben vorgestreckte Hals mit Roll-
rädchenmuster auf dem Brustansatz. Eine enge Saug-
öffnung im Hals ist in der Tafelabbildung zu weit
gezeichnet. Eine zylindrische Eingußtülle vom Rük-
kenteil ist nicht mit Sicherheit zu plazieren (Taf.
143, 11).
4. Knochen von Schaf oder Ziege.
5. Drahtstück oder Kopf einer Schälchen-
nadel (Taf. 143, 9).
Scherben zahlreicher Gefäße, darunter von groben
Kegelhalsgefäßen mit Tupfenleiste im Halsknick, von
graphitierten Kegelhalsgefäßen mit Haarstrich- und
Rollrädchenmuster, von graphitierten Stufenschalen mit
Rollrädchenmuster im Innern (einmal Dreiwirbel auf
Boden: Abb. 23, 1), von einem roten Gefäß mit schwar-
zer Bemalung, von weißgelben Gefäßen ohne und mit
roter und schwarzer Bemalung (dabei Zickzackmuster
und roter Dreiwirbel mit braunschwarzem Außenrand:
Abb. 23, 2. 3), von einer gelbbraunen, außen graphitier-
ten Trichterrandschüssel, die auf der Schulter schwarze
Streifen trägt (Taf. 143, 10).
Grab 2. Angebautes Grab am n Hügelfuß. An
der N-Seite stand der rotbraune Topf (5) mit Lei-
chenbrand, etwas sö eine Schüssel (6). Ein Häuf-
chen Leichenbrand lag offen vor der S-Wand. Im
W fanden sich die beiden Bruchstücke einer Kugel-
kopfnadel (1), vor der N-Wand waren das Bruch-
stück eines Halsringes (2), drei Armringe (3) und
zwei geschlossene Ringlein (4) niedergelegt.
1. Kuge1kopfnade1 in zwei Bruchstücken (Taf.
143, 2. 3).
2. Bruchstück eines Ha1sringes (?) mit falscher
Torsion (nicht gesehen — vgl. F. Vollrath 1962, 223
Nr. 2 Taf. 36, 7).
3. Bruchstück eines von ehemals drei Armringen
(Taf. 143, 1 — vgl. F. Vollrath 1962, 223 Nr. 23. 25.
26 Taf. 36, 4-6).
4. Zwei geschlossene Ringlein (Taf. 143, 4.5).
5. Rotbrauner, rauher Topf mit geschweiftem Profil
und Fingernagelkerben auf der Scliulter, H etwa
20,0 cm, vielleicht Scherben eines gleichartigen Ge-
fäßes (nicht gesehen — vgl. F. Vollrath 1962, 223
Nr. 22 Taf. 37, 10).
6. Rotbraune Schüsse1 (Taf. 143, 6).
Lesefunde. Von unbekannter Hand in oder
neben dem Hügel mit Resten von Leichenbrand
aufgelesen, über das Heimatmuseum Sulzbach nach
Regensburg gelangt.
Scherben mehrerer Gefäße, darunter von gelbroten,
groben Töpfen mit kleinen Dreiecksstempeln im Hals-
kniclc und von Gefäßen mit Rollrädchenverzierung.
Unbekannte Stelle. Vielleicht in Grab 1.
Stark besdrädigte Menschenfigur aus Ton, Haar-
partie graphitiert (Taf. 142, 2).
Nicht zugehörig. Offenbar vor der Gra-
bung in Nachbarschaft des Hügels erhoben.
Scherben von mehreren Gefäßen der späten Urnen-
felderzeit (vgl. F. Vollrath 1962, 224 f. Nr. 1 a-d Taf. 37,
1-4. 6-8).
293. KIRCHENREINBACH
Noch 21 Grabhügel im Beckerhölzl auf ziem-
lich steilem S-Hang wenig über der Talsohle, Fl.
Nr. 248 und 249. Die Hügel besitzen Steinaufbau,
sind meist oval und gekesselt, Dm 9,0—11,0; H
0,6—1,2 m (12), sonst kleiner. — Der Fundort
läuft zumeist irrig unter „Gaisheim". NO 68. 2
A. Grabung F. Knarr 1892/93.
Verbleib: PStslg. München, Inv. Nr. 1897/74-97.
Lit.: S. von Forster 1913, 113 f. — K. Hörmann 1925,
20 mit Abb. — G. Kossack 1954 (2) Abb. 7, 3. — Ders.
1959, 28. — P. Reinedke 1911 (3) 403 Abb. 3 h. —
A. Stroh 1975, 112. — Torbrügge/Uenze 1968 Abb. 152.
— Amberger Volkszeitung Nr. 318, 321 und 328 (1892)
und Nr. 97 (1893) (F. Knarr). — BAUB 11, 1895, 90;
12, 1898, 171. — OA PStslg. München (F. Knarr /
J. Naue). — Vgl. W. Torbrügge 1959, 222 Nr. 403
(Spiraldrahtkette).
Hügel 1
Der Hügel wurde im November 1892 zur Hälfte
abgegraben und restlich im Frühjahr 1893 beseitigt.
Nach dem unzureichenden Fundbericht sollen die
meisten Funde zu einem Skelett gehören, das mit
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