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Kapital I: Die Entstehung des sozialen Gliederungssystemes
in Rom und seine Veränderung im 3.3h,v.Chr.
1) Oie Verbindung von sozialem und militärischem Status in
dar frühen römischen' Republik': die Entwicklung der se'r-
vianischen Zenturienordnung
a) Die Rekonstruktion der servianischen Zanturienordnung in
Ihrer methodischen Problematik
Eine Fixierung des ohne Zweifel vorhandenen Ständekampfes zwi-
schen dem 5. und 3.3h.v.Chr. an bestimmten Ereignissen muß fast
•• 5
zwangsläufig an der Situation der Überlieferung scheitern. Wo
Rückprojektionen und Mißverständnisse weitgehend das Bild be-
herrschen, kann auch die archäologische Methode kaum sichere
Ergebnisse erreichen.6 Selbst die vorsichtige Kombination des-
sen, was sich unter Beachtung der logischen Stringenz aus
beiden Bereichen der Überlieferung als relativ sicher anneh-
men läßt, kann nicht zu einer einheitlichen These füh-
7
ren.
Erst gegen Ende des A.Oh.v.Chr. und im Verlauf des 3.
üh.v.Chr. läßt sich dia literarische Überlieferung soweit nach-
prüfen bzw. absichern, daß sich relativ einheitliche Vorstellun-
gen von der Entwicklung der sozialen Ordnung und ihrer Beziehung
zu politischen Ereignissen bilden lassen.
Es stellt sich nun allerdings das Problem, ob von die-
ser Basis aus der Versuch gewagt werden kann, eine allgemeine
Entwicklungslinie zurückzuverfolgen. Welche Implikationen die-
ses Problem hat, stellt sich am Beispiel der servianischen Zen-
turienordnung - die für jede These zur Entwicklung Roms von der
Königszeit bis zum endgültigen Abschluß dieser Ordnung Basis
3
und Ausgangspunkt bilden muß - sehr deutlich dar: Wie Kienast
durch die genannte, vorsichtige Kombination und kritische Prü-
fung des archäologischen und literarischen Materials plausibel
nachgewiesen hat, gehört der Abschluß der sog. servianischen
Q
Zanturienordnung in die zweite Hälfte des 4.3h.v.Chr.
Dieses Ergebnis beruht nun wieder auf der methodischen Voraus-
setzung, daß ”sich auch in der frühen römischen Geschichte deut-
Kapital I: Die Entstehung des sozialen Gliederungssystemes
in Rom und seine Veränderung im 3.3h,v.Chr.
1) Oie Verbindung von sozialem und militärischem Status in
dar frühen römischen' Republik': die Entwicklung der se'r-
vianischen Zenturienordnung
a) Die Rekonstruktion der servianischen Zanturienordnung in
Ihrer methodischen Problematik
Eine Fixierung des ohne Zweifel vorhandenen Ständekampfes zwi-
schen dem 5. und 3.3h.v.Chr. an bestimmten Ereignissen muß fast
•• 5
zwangsläufig an der Situation der Überlieferung scheitern. Wo
Rückprojektionen und Mißverständnisse weitgehend das Bild be-
herrschen, kann auch die archäologische Methode kaum sichere
Ergebnisse erreichen.6 Selbst die vorsichtige Kombination des-
sen, was sich unter Beachtung der logischen Stringenz aus
beiden Bereichen der Überlieferung als relativ sicher anneh-
men läßt, kann nicht zu einer einheitlichen These füh-
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ren.
Erst gegen Ende des A.Oh.v.Chr. und im Verlauf des 3.
üh.v.Chr. läßt sich dia literarische Überlieferung soweit nach-
prüfen bzw. absichern, daß sich relativ einheitliche Vorstellun-
gen von der Entwicklung der sozialen Ordnung und ihrer Beziehung
zu politischen Ereignissen bilden lassen.
Es stellt sich nun allerdings das Problem, ob von die-
ser Basis aus der Versuch gewagt werden kann, eine allgemeine
Entwicklungslinie zurückzuverfolgen. Welche Implikationen die-
ses Problem hat, stellt sich am Beispiel der servianischen Zen-
turienordnung - die für jede These zur Entwicklung Roms von der
Königszeit bis zum endgültigen Abschluß dieser Ordnung Basis
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und Ausgangspunkt bilden muß - sehr deutlich dar: Wie Kienast
durch die genannte, vorsichtige Kombination und kritische Prü-
fung des archäologischen und literarischen Materials plausibel
nachgewiesen hat, gehört der Abschluß der sog. servianischen
Q
Zanturienordnung in die zweite Hälfte des 4.3h.v.Chr.
Dieses Ergebnis beruht nun wieder auf der methodischen Voraus-
setzung, daß ”sich auch in der frühen römischen Geschichte deut-