10. 2(«guft 1880.
Neueste Nachrichten.
(Im Laufe des Tages eingetroffen.)
— China und der Valican. Entgegen den Nach-
richten in mehreren Organen der französischen Presse
erfährt der „Standard", dass England und Deutsch-
land den zwischen China und dem Vatican ge-
pflogenen Unterhandlungen gänzlich fernstanden und
Von demselben überdies erst Kenntniss erlangten,
nachdem sie beträchtlich vorgeschritten waren. Der
erste Schritt in den Unterhandlungen wurde von
der chinesischen Regierung gethan.
— Zur Janskl-Affalre. Der „Pol. Corr." wird aus
Pest geschrieben: Die Aufregung, welche di« soge-
nannte Armeetrage noch vor einigen Tagen in den
Gemüthern hervorzurufen schien, ist bereits einer
nüchternen Auffassung gewichen. Der Versuch der
radicalen Presse, die Angelegenheit in ein solches
Fahrwasser zu leiten, wo das entscheidende Wort
nicht den verfassungsmässig hierzu berechtigten
Pactoren, sondern den grossen Massen zukommt,
niisslang vollkommen, und auch die Schlag-
Worte, deren Anwendung die äusscrste Linke
als höchst zeitgemäss und dankbar erachtete,
scheinen nicht verfangen zu haben. Sobald man sich
überzeugt halte, dass die Führung der Bewegung in
Hände gelangte, welche dieselbe lediglich für solche
Parteizwecke auszubeuten hofften, deren Verwirk-
lichung wohl das Programm einer Fraction, nicht
aber jenes der Majorität der Nation bildet, nahm es
mit den Volksversammlungen ohne Unterschied der
Partei ein gar schnelles Ende. Nichtsdestoweniger
dürfte die Angelegenheit, wenn auch in einer anderen
Form und Auffassung, da, durch das Beispiel des
Borsoder Comitates angeeifert, sich mehrere Muni-
cipien damit befassen dürften, noch längere Zeit die
öffentliche Meinung beschäftigen. Die Reso-
lutionen , welche in einzelnen Congregationen
diesbezüglich bereits gefasst wurden, scheinen die
Auffassung der wirklich massgebenden Kreise
Ungarns zu verdolmetschen. Diese Resolutionen
enthalten jedoch nichts von den himmelschreienden
Beschwerden, welche die radicale Presse in so
ergreifender Weise zu schildern verstand, auch nichts
von dem Verlangen einer Satisfaction, sondern
registriren einfach die Jansky-Affaire und wünschen,
indem sie der Befürchtung Ausdruck verleiben, dass
die Wiederholung solcher Ereignisse eine nach-
theilige Wirkung auszuüben geeignet wäre, gleich-
zeitig eine Beruhigung für die Zukunft. Bemerkens-
werth ist, dass jene Resolutionen im Allgemeinen
ohne leidenschaftliche Debatte angenommen wurden,
wie überhaupt die ganze Angelegenheit bisher von
Seite der Municipien eine vollkommen würdige und
tactvolle Behandlung erfuhr.
— Projectirte neue Pferdebahnlinie. Ein Unter-
nehmer hat beim Magistrat die Genehmigung zur An-
lage einer neuen Pferde-Eisenbahnlinie nachgesucht,
welche von der westlichen Seite des Museums am
früheren Packhofe vorbei durch den Lustgarten, die
Kaiser Wilhelmstrasse, Neue Friedrich-, Königs- und
Prenzlauerstrasse bis zur Weichbildgrenze führen
soll. Von der Prenzlauer Chaussde ist die Ab-
zweigung einer zweiten Linie durch die Belforter-
und Weissenburgerstrasse bis zum Wörther Platz ge-
plant.
Telegraphische Depeschen.
(Im Laufe des Tages eingetroffen.)
Gaudenz, 9. August. (Privat - Depesche.) Der
Muttermörder Wollschläger aus Blissawen, Kreis
Schwetz, ist heute früh enthauptet worden.
Heldelberg, 9. August. (W. T. B.) Heute Vor-
mittag hat in der Aula der Universität die Eröffnung
der Jahresversammlung der ophthalmologischen Ge-
sellschaft stattgefunden. Anwesend waren gegen
150 Mitglieder aus allen Theilen Europas, der
Prorector und der Senat der Universität,
sowie die meisten hiesigen Professoren der
medkinischen Facultät. Professor Zehender aus
Zürich eröffnete die Versammlung mit einer kurzen
Ansprache und ertheilte alsdann dem Prof. Donders
aus Utrecht das Wort, welcher als Einleitung für die
nur alle 10 Jahre vorzunehmende Zuerkennung der
grossen goldenen Gräfemedaille eine Rede über die Ver-
dienste Albrechts v. Gräfe hielt. Nach Beendigung der-
selben erfolgte die Ueberreichung der Medaille an Prof.
v. Helmholtz, als denjenigen, der von allen Lebenden
innerhalb der letzten 10 Jahre sich am meisten um die
Förderung der Augenheilkunde verdient gemacht
habe. Die Zuerkennung wurde mit lebhaftem Bei-
falle aufgenommen. Helmholtz dankte in längerer
Rede. Heute Nachmittag findet im Schloss-Hotel ein
■Festessen statt.
Bad Gastein, 8. August. (W. T. B.) Kaiser Wil-
helm empfing gestern Nachmittag den Botschafter
* "nzen Reuss Uud nahm später den Vortrag des
Wirklichen Geheimen Legationsrathes v. Bülow ent-
gegen. An dem Diner bei dem Kaiser nahmen
gestern noch der Minister v. Boetticher mit Gemahlin,
die Gräfin Lehndorff, Frau V. Wallenberg und Grat
Dönhoff - Friedrichstein Theil. Heute Vormittag
empfing der Kaiser den Grafen Herbert Bismarck.
Zu dem heutigen Diner sind geladen: Hofprediger
Dr. Frommel, der Bürgermeister Straubinger und der
Oberstlieutenant v. Betz, Commandant des Militär-
Abend erfolgenden Ankunft des Kaisers von Oester-
reich ist der Ort bereits reich mit Fahnen und Guir-
landen geschmückt.
Bad Gastein, 8. August, Abends. (W. T. B.) Kaiser
Franz Josef ist heute Abend 7 Uhr unter enthusiasti-
schen Kundgebungen der Bevölkerung und der Bade-
gäste, welche Kopf an Kopf den Straubinger Platz
anfüllten, eingetroffen und vor dem Badeschlosse von
dem Prinzen Wilhelm, dein Fürsten v. Bismarck, dem
deutschen Botschafter Prinzen Reuss, dem Oberhof-
meister Baron Nopsca, dem Statthalter Graf Thun
und dem Gefolge des Kaisers Wilhelm empfangen
worden. Der Kaiser Franz Josef trug die
Uniform seines preussischen Kaiser Franz-Garde-
Grenadier - Regiments mit dem Grosskreuze des
Schwarzen Adler-Ordens, Prinz Wilhelm trug die
Uniform seines österreichischen Husaren-Regiments
mit dem Grosskreuze des Stefan-Ordens. Der Kaiser
schritt, sobald er den Wagen verlassen hatte, auf
den Prinzen Wilhelm zu, umarmte und küsste den-
selben zwei Mal auf das Herzlichste, drückte dem
Fürsten von Bismarck wiederholt warm die Hand,
richtete sodann an mehrere Herren vom Getolge des
Kaisers Wilhelm huldreiche Ansprachen und begab
sich darauf in das Badeschloss, wo er am Fusse des
Treppen-Vestibules von dem Kaiser Wilhelm in der
Uniform seines österreichischen Infanterie-Regiments
und mit dem Bande des Stefans-Ordens, und der
Kaiserin Elisabeth, die sich bereits }47 Uhr
in die Wohnung des deutschen K'isers begeben
hatte, erwartet wurde. Beide Monarchen um-
armten und kiissten sich wiederholt, Kaiser
Franz Josef begriisste darauf auch seine Gemahlin,
hierauf zog sich das Kaiserpaar in die Gemächer des
Kaisers Wilhelm zurück. Nach etwa 20 Minuten
verliess die Kaiserin Elisabeth das Badeschloss und
fuhr nach ihrer Wohnung in der Villa Meran zurück,
der Kaiser Franz Josef begab sich zu Fuss, vom
Statthalter Grafen Thun geleitet, nach seinem Ab-
steigequartier im Hotel Straubinger. Auf dem Wege
dahin wurde der Kaiser von dem zahlreich versam-
melten Publikum mit lebhaften Hochrufen begrüsst,
im Hotel Straubinger empfing der hiesige Gemeinde-
Vorstand den Kaiser.
Das Wetter ist sehr schön, Kaiser Wilhelm und
Prinz Wilhelm hatten Nachmittags '2 Uhr eine Spazier-
fahrt gemacht.
Bad Gastein, 9. August. (W. T. B.) Als der
Kaiser Franz Josef sich gestern Abend von der
ersten Begegnung mit dem Kaiser Wilhelm nach dem
Hotel Straubinger begab und nach dem Empfange
der Gemeindevertretung mehrere Personen durch
Ansprachen auszeichnete, war der deutsche Kaiser
auf den Balkon des Badeschlosses getreten und von
der auf dem Straubinger Platze versammelten Menge
mit Hoch - und Hurrahrtifen begrüsst worden.
Der Kaiser Franz Josef wandte sich rasch
herum und salutirte lächelnd vor dem Kaiser
Willielm, welcher seinerseits dem Kaiser Franz Josef
herzlichst zuwinkte. Das Publikum begleitete den
Vorgang mit lange anhaltenden Jubelrufen. Beide
Kaiserliche Majestäten zogen sich darauf in ihre
Gemächer zurück. Kurz darauf stattete der Prinz
Wilhelm im Namen des Kaisers Wilhelm dem Kaiser
Franz Josef einen Gegenbesuch ab,. Um 8^ Uhr
Abends begab sich der Kaiser Franz Josef
mit dem Prinzen Wilhelm nach dem Bade-
schlosse zurück und nahm daselbst den Thee
ein, woran auch der Oberst - Hofmeister
Fürst Hohenlohe und der Botschafter Prinz
Reuss theilnahmen. Gegen % Uhr kehrte Kaiser
Franz Josef; von dem Priuzen Wilhelm begleitet, und
unter abermaligen enthusiastischen Kundgebungen
der auf dem Straubinger Platze versammelten Menge
nach dem Hotel Straubinger zurück. Die für gestern
Abend beabsichtigte Illumination der Stadt und Be-
leuchtung der umliegenden Höhen wurde auf den
17. August, den Vorabend des Geburtsfestes des
Kaisers von Oesterreich, verschoben, au welchem
Tage derselbe nochmals hier erwartet wird.
Bad Gastein, 9. August. (W. T. B.) Kaiser Franz
Josef begab sich heute früh 8 Uhr zu der Kaiserin
in die Villa Meran und kehrte um 9 Uhr in sein
Absteigequartier zurück. Um 8% Uhr traf Graf
Kalnoky hier ein und stattete gegen 11 Uhr dem
Fürsten v. Bismarck einen Besuch ab. Heute Nach-
mittag 4 Uhr findet sei dem Kaiser Wilhelm ein
Hofdiner statt.
Schlangcnbad, 9. August, Morgens. (W. T. B.) Die
Kaiserin wohnte gestern dem evangelischen Gottes-
dienste bei, empfing später den Grafen Matuschka
und dessen Familie und machte die gewohnte
Spazierfahrt und Promenade.
Triest 8. August, Abends. (W. T. B.) Von
gestern Mittag bis heute Mittag sind an der Cholera
hier 6 Personen erkrankt und 2 gestorben, in Fiume
2 Personen erkrankt.
Triest, 9. August. (W. T. B.) Der Lloyd-
Dampfer „Achille" ist mit der ostindisch-chine-
sischen Post heute früh aus Alexandrien hier ein-
getroffen.
Paris, 9. August, früh. (W. T. B.) Bei den
gestern vorgenommenen Generalraths - Stichwahlen
sind, nach den bis jetzt vorliegenden Resultaten,
141 Republikaner und 33 Conservative gewählt worden
"ßerstheutenant v. Betz, Commandant des Militär- Die Republikaner haben IG Sitze gewonnen und 22
^rhauses in Hof Gastein. — Anlässlich der heute verloren.
Brüssel, 8. August. (W. T. B.) An der heutigen
Arbeiterkundgebung nahmen gegen 1600 Personen
Theil, welche mit einigen rothen Fahnen unter dem
Gesang?, der Marseillaise die Strassen durchzogen.
Die Ruhe wurde nirgends gestört.
Belfast, 8. August, Abends. (W. T. B.) Die Ruhe*
Störungen setzten sich auch im Laufe des heutigen
Tages fort, es kam zu wiederholten Zusanimenstössen
der tumuituirenden Menge mit der Polizei, die
mehrere Male genöthigt war, von der Schusswaffe
Gebrauch zu machen. Die Zahl der Verwundeten
ist eine ziemlich grosse, die Behörden haben mili-
tärische Verstärkungen verlangt.
Belfast, 9. August. (W. T. B.) Von den bei der
Ruhestörung am Sonnabend Abend Verwundeten sind
inzwischen sechs gestorben. Zur Verllinderung
weiterer Tumulte sind fünfhundert Mann Infanterie
und eine Schwadron Cävallerie hierher gesandt
worden.
Rom, 9. August. (W. T. B.) Die Nachricht ver-
schiedener Blätter von einer Erkrankung des Papstes
erweist sich als vollständig unbegründet. Der Papst
ertheilte noch am gestrigen Abend mehrere Audienzen.
Kopenhagen, 8. August. (W. T. B.) Der König
von Griechenland ist heute Vormittag hier ein-
getroffen und von den Mitgliedern der Königlichen
Familie am Bahnhofe empfangen worden, der Kron-
prinz ist mit demselben hierher zurückgekehrt.
Petersburg, 9. August. (W. T. B.) Der Minister
v. Giers ist gestern nach Franzensbad abgereist, wo-
hin denselben, wie das „Journal de St. Petersbourg"
hinzufügt, Familien-Angelegenheiten rufen und wo
derselbe auch die Cur gebrauchen wird. Der öster-
reichische, italienische und der englische Botschafter,
sowie der deutsche Geschäftsträger hatten sich nach
dem Bahnhof begeben, um sich von dem Minister zu
verabschieden.
New-York, 8. August. (W. T. B.) Nach hier ein
gegangener Meldung hat das Gericht in El Paso den
Redacteur Cuttiug zu einem Jahr Zwangsarbeit und
GOO Dollars Geldstrafe, an deren Stelle im Unver-
mögensfalle eine Gefängnissstrafo %von 100 Tagen
tritt, verurthoilt.
Von der Marine. S.August. S. M.Panzerschiff„Friedrich
Carl", Commandant Capitän zur See Stempel, ist am
7. August er. in Lissabon eingetroffen.
Von der Marine, 9. August. Der Dampfer „Roma"
mit den Ablösungs - Commandos für S. M. Kreuzer-
fregatte „Bismarck" und S. M. Kreuzer „Nautilus"
ist am 7. August c. in Hongkong eingetroffen.
9»
Marktberichte.
Berlin, 9. August. (Städtischer Central-Vioh-
h o f. Amtlicher Bericht der Dircction.) Es standen
zum Verkauf: 2873 Rinder, 8588 Schweine, 1951 Kälber
und 28,730 Hammel, von denen etwa 45 Magervieh. —
Kinder besserer Waarcwurden ziemlich glattzugleich.cn
l'reisen wie am letzten Hauptmarkt abgesetzt, dagegen
erlitt geringere Waarc, die reichlich vertreten war,
bei schlepptnd m Geschäft einen Preisrückgang und
liess nicht unbedeutenden Ueberstand. Ia 55—58,
IIa 49—53, lila 37—45, IVa 30—35 M. pro ICK) Pfund
Fleischgewicht. In Schweinen hoben sich dio
Preise bei angemessenem Export und ruhigem
Handel um 2 — 3 M. pro 100 Pfd. gegen
die der Vorwoche, und djr Markt wurde
ziemlich geräumt. Ia. 49—50, IIa. 4G—48, IIIa. 43—45
Mark pro 100 Pfd. mit 20 pGt Tara. Der Käiber-
handel gestaltete sich ebenfalls recht ruhig. Gute,
schwere Kälber waren in grosser Zahl am Platze
und mussten billiger abgegeben werden als in
vergangener Woche. I a. 46—50, IIa. 35—14 Pf.
pro Pfund Fleischgewicht. Die Tendenz des
II a in m c 1 - Markts zeigte keino Veränderung gegen
die Vorwoche. Export angemessen. In geringer
Waare ziemlich erheblicher Ueberstand. Ia. 44—50,
beste engl. Lämmer bis 56 Pf., IIa. 32—12 Pf. pro Pfd.
Fleischgewicht.
Kündigungen und Verlosungen. **»
— Preussische Lotterie. Bei der heute fortgesetzten
Ziehung der 4. Klasse 171. preuss. Klassen-Lotterie
fielen:
1 Gewinn ä 90,000 Mark auf No. 53768.
1 Gewinn ä 30,0.0 Mark auf No. 5084.
5 Gewinne a 15,000 Mark auf No. 2073 52G8 67G90
86890 87122.
7 Gewinno ä 60:0 Mark auf No. 4141 10879 41328
57256 62244 84875 91854.
51 Gewinne ä 3C00 Mark auf No. 1696 4143 7227 9226
13365 13594 17/80 18982 21320 26527 27837 28741 32905
35K0 39879 40274 40913 43086 44066 44595 47295 48264
52112 52892 53301 53183 55955 60024 61129 61910 GJ950
645U6 G'548 05436 67201 G9245 72114 74269 74860 77120
79678 80431 80534 81326 (6763 87735 91382 D2757 93482
93524 93685.
45 Gewinne ä 1500 Mark auf No. 822 2936 3382 7573
89G2 9410 11579 12362 12973 17531 26791 27694 28479
3C017 31294 32840 35826 36112 36378 43705 439J4 45110
46231 46906 48169 48445 54922 55208 58019 595<;3 60226
61503 64863 65464 67843 68731 69625 72780 77939 80501
82766 83970 85969 89G90 89723.
71 Gewinno a. 550 Mark auf No. 1339 3155 4325
4809 7556 9519 9826 9870 13031 17570 17803 19315 19870
19892 19961 23135 21585 22422 23044 23548 30801 35393
35552 35720 36917 37371 37898 38153 38288 39102 43624
44039 46846 47781 49452 49605 50287 56509 57072 60506
60713 63794 65737 66546 68684 69505 69713 70015 70180
70571 70787 72735 72782 73756 74034 75341 76242 76892
76955 77411 77634 77844 79964 81790 84883 85180 Ö6G08
87171 87634 90464 90961. _ ._..
Neueste Nachrichten.
(Im Laufe des Tages eingetroffen.)
— China und der Valican. Entgegen den Nach-
richten in mehreren Organen der französischen Presse
erfährt der „Standard", dass England und Deutsch-
land den zwischen China und dem Vatican ge-
pflogenen Unterhandlungen gänzlich fernstanden und
Von demselben überdies erst Kenntniss erlangten,
nachdem sie beträchtlich vorgeschritten waren. Der
erste Schritt in den Unterhandlungen wurde von
der chinesischen Regierung gethan.
— Zur Janskl-Affalre. Der „Pol. Corr." wird aus
Pest geschrieben: Die Aufregung, welche di« soge-
nannte Armeetrage noch vor einigen Tagen in den
Gemüthern hervorzurufen schien, ist bereits einer
nüchternen Auffassung gewichen. Der Versuch der
radicalen Presse, die Angelegenheit in ein solches
Fahrwasser zu leiten, wo das entscheidende Wort
nicht den verfassungsmässig hierzu berechtigten
Pactoren, sondern den grossen Massen zukommt,
niisslang vollkommen, und auch die Schlag-
Worte, deren Anwendung die äusscrste Linke
als höchst zeitgemäss und dankbar erachtete,
scheinen nicht verfangen zu haben. Sobald man sich
überzeugt halte, dass die Führung der Bewegung in
Hände gelangte, welche dieselbe lediglich für solche
Parteizwecke auszubeuten hofften, deren Verwirk-
lichung wohl das Programm einer Fraction, nicht
aber jenes der Majorität der Nation bildet, nahm es
mit den Volksversammlungen ohne Unterschied der
Partei ein gar schnelles Ende. Nichtsdestoweniger
dürfte die Angelegenheit, wenn auch in einer anderen
Form und Auffassung, da, durch das Beispiel des
Borsoder Comitates angeeifert, sich mehrere Muni-
cipien damit befassen dürften, noch längere Zeit die
öffentliche Meinung beschäftigen. Die Reso-
lutionen , welche in einzelnen Congregationen
diesbezüglich bereits gefasst wurden, scheinen die
Auffassung der wirklich massgebenden Kreise
Ungarns zu verdolmetschen. Diese Resolutionen
enthalten jedoch nichts von den himmelschreienden
Beschwerden, welche die radicale Presse in so
ergreifender Weise zu schildern verstand, auch nichts
von dem Verlangen einer Satisfaction, sondern
registriren einfach die Jansky-Affaire und wünschen,
indem sie der Befürchtung Ausdruck verleiben, dass
die Wiederholung solcher Ereignisse eine nach-
theilige Wirkung auszuüben geeignet wäre, gleich-
zeitig eine Beruhigung für die Zukunft. Bemerkens-
werth ist, dass jene Resolutionen im Allgemeinen
ohne leidenschaftliche Debatte angenommen wurden,
wie überhaupt die ganze Angelegenheit bisher von
Seite der Municipien eine vollkommen würdige und
tactvolle Behandlung erfuhr.
— Projectirte neue Pferdebahnlinie. Ein Unter-
nehmer hat beim Magistrat die Genehmigung zur An-
lage einer neuen Pferde-Eisenbahnlinie nachgesucht,
welche von der westlichen Seite des Museums am
früheren Packhofe vorbei durch den Lustgarten, die
Kaiser Wilhelmstrasse, Neue Friedrich-, Königs- und
Prenzlauerstrasse bis zur Weichbildgrenze führen
soll. Von der Prenzlauer Chaussde ist die Ab-
zweigung einer zweiten Linie durch die Belforter-
und Weissenburgerstrasse bis zum Wörther Platz ge-
plant.
Telegraphische Depeschen.
(Im Laufe des Tages eingetroffen.)
Gaudenz, 9. August. (Privat - Depesche.) Der
Muttermörder Wollschläger aus Blissawen, Kreis
Schwetz, ist heute früh enthauptet worden.
Heldelberg, 9. August. (W. T. B.) Heute Vor-
mittag hat in der Aula der Universität die Eröffnung
der Jahresversammlung der ophthalmologischen Ge-
sellschaft stattgefunden. Anwesend waren gegen
150 Mitglieder aus allen Theilen Europas, der
Prorector und der Senat der Universität,
sowie die meisten hiesigen Professoren der
medkinischen Facultät. Professor Zehender aus
Zürich eröffnete die Versammlung mit einer kurzen
Ansprache und ertheilte alsdann dem Prof. Donders
aus Utrecht das Wort, welcher als Einleitung für die
nur alle 10 Jahre vorzunehmende Zuerkennung der
grossen goldenen Gräfemedaille eine Rede über die Ver-
dienste Albrechts v. Gräfe hielt. Nach Beendigung der-
selben erfolgte die Ueberreichung der Medaille an Prof.
v. Helmholtz, als denjenigen, der von allen Lebenden
innerhalb der letzten 10 Jahre sich am meisten um die
Förderung der Augenheilkunde verdient gemacht
habe. Die Zuerkennung wurde mit lebhaftem Bei-
falle aufgenommen. Helmholtz dankte in längerer
Rede. Heute Nachmittag findet im Schloss-Hotel ein
■Festessen statt.
Bad Gastein, 8. August. (W. T. B.) Kaiser Wil-
helm empfing gestern Nachmittag den Botschafter
* "nzen Reuss Uud nahm später den Vortrag des
Wirklichen Geheimen Legationsrathes v. Bülow ent-
gegen. An dem Diner bei dem Kaiser nahmen
gestern noch der Minister v. Boetticher mit Gemahlin,
die Gräfin Lehndorff, Frau V. Wallenberg und Grat
Dönhoff - Friedrichstein Theil. Heute Vormittag
empfing der Kaiser den Grafen Herbert Bismarck.
Zu dem heutigen Diner sind geladen: Hofprediger
Dr. Frommel, der Bürgermeister Straubinger und der
Oberstlieutenant v. Betz, Commandant des Militär-
Abend erfolgenden Ankunft des Kaisers von Oester-
reich ist der Ort bereits reich mit Fahnen und Guir-
landen geschmückt.
Bad Gastein, 8. August, Abends. (W. T. B.) Kaiser
Franz Josef ist heute Abend 7 Uhr unter enthusiasti-
schen Kundgebungen der Bevölkerung und der Bade-
gäste, welche Kopf an Kopf den Straubinger Platz
anfüllten, eingetroffen und vor dem Badeschlosse von
dem Prinzen Wilhelm, dein Fürsten v. Bismarck, dem
deutschen Botschafter Prinzen Reuss, dem Oberhof-
meister Baron Nopsca, dem Statthalter Graf Thun
und dem Gefolge des Kaisers Wilhelm empfangen
worden. Der Kaiser Franz Josef trug die
Uniform seines preussischen Kaiser Franz-Garde-
Grenadier - Regiments mit dem Grosskreuze des
Schwarzen Adler-Ordens, Prinz Wilhelm trug die
Uniform seines österreichischen Husaren-Regiments
mit dem Grosskreuze des Stefan-Ordens. Der Kaiser
schritt, sobald er den Wagen verlassen hatte, auf
den Prinzen Wilhelm zu, umarmte und küsste den-
selben zwei Mal auf das Herzlichste, drückte dem
Fürsten von Bismarck wiederholt warm die Hand,
richtete sodann an mehrere Herren vom Getolge des
Kaisers Wilhelm huldreiche Ansprachen und begab
sich darauf in das Badeschloss, wo er am Fusse des
Treppen-Vestibules von dem Kaiser Wilhelm in der
Uniform seines österreichischen Infanterie-Regiments
und mit dem Bande des Stefans-Ordens, und der
Kaiserin Elisabeth, die sich bereits }47 Uhr
in die Wohnung des deutschen K'isers begeben
hatte, erwartet wurde. Beide Monarchen um-
armten und kiissten sich wiederholt, Kaiser
Franz Josef begriisste darauf auch seine Gemahlin,
hierauf zog sich das Kaiserpaar in die Gemächer des
Kaisers Wilhelm zurück. Nach etwa 20 Minuten
verliess die Kaiserin Elisabeth das Badeschloss und
fuhr nach ihrer Wohnung in der Villa Meran zurück,
der Kaiser Franz Josef begab sich zu Fuss, vom
Statthalter Grafen Thun geleitet, nach seinem Ab-
steigequartier im Hotel Straubinger. Auf dem Wege
dahin wurde der Kaiser von dem zahlreich versam-
melten Publikum mit lebhaften Hochrufen begrüsst,
im Hotel Straubinger empfing der hiesige Gemeinde-
Vorstand den Kaiser.
Das Wetter ist sehr schön, Kaiser Wilhelm und
Prinz Wilhelm hatten Nachmittags '2 Uhr eine Spazier-
fahrt gemacht.
Bad Gastein, 9. August. (W. T. B.) Als der
Kaiser Franz Josef sich gestern Abend von der
ersten Begegnung mit dem Kaiser Wilhelm nach dem
Hotel Straubinger begab und nach dem Empfange
der Gemeindevertretung mehrere Personen durch
Ansprachen auszeichnete, war der deutsche Kaiser
auf den Balkon des Badeschlosses getreten und von
der auf dem Straubinger Platze versammelten Menge
mit Hoch - und Hurrahrtifen begrüsst worden.
Der Kaiser Franz Josef wandte sich rasch
herum und salutirte lächelnd vor dem Kaiser
Willielm, welcher seinerseits dem Kaiser Franz Josef
herzlichst zuwinkte. Das Publikum begleitete den
Vorgang mit lange anhaltenden Jubelrufen. Beide
Kaiserliche Majestäten zogen sich darauf in ihre
Gemächer zurück. Kurz darauf stattete der Prinz
Wilhelm im Namen des Kaisers Wilhelm dem Kaiser
Franz Josef einen Gegenbesuch ab,. Um 8^ Uhr
Abends begab sich der Kaiser Franz Josef
mit dem Prinzen Wilhelm nach dem Bade-
schlosse zurück und nahm daselbst den Thee
ein, woran auch der Oberst - Hofmeister
Fürst Hohenlohe und der Botschafter Prinz
Reuss theilnahmen. Gegen % Uhr kehrte Kaiser
Franz Josef; von dem Priuzen Wilhelm begleitet, und
unter abermaligen enthusiastischen Kundgebungen
der auf dem Straubinger Platze versammelten Menge
nach dem Hotel Straubinger zurück. Die für gestern
Abend beabsichtigte Illumination der Stadt und Be-
leuchtung der umliegenden Höhen wurde auf den
17. August, den Vorabend des Geburtsfestes des
Kaisers von Oesterreich, verschoben, au welchem
Tage derselbe nochmals hier erwartet wird.
Bad Gastein, 9. August. (W. T. B.) Kaiser Franz
Josef begab sich heute früh 8 Uhr zu der Kaiserin
in die Villa Meran und kehrte um 9 Uhr in sein
Absteigequartier zurück. Um 8% Uhr traf Graf
Kalnoky hier ein und stattete gegen 11 Uhr dem
Fürsten v. Bismarck einen Besuch ab. Heute Nach-
mittag 4 Uhr findet sei dem Kaiser Wilhelm ein
Hofdiner statt.
Schlangcnbad, 9. August, Morgens. (W. T. B.) Die
Kaiserin wohnte gestern dem evangelischen Gottes-
dienste bei, empfing später den Grafen Matuschka
und dessen Familie und machte die gewohnte
Spazierfahrt und Promenade.
Triest 8. August, Abends. (W. T. B.) Von
gestern Mittag bis heute Mittag sind an der Cholera
hier 6 Personen erkrankt und 2 gestorben, in Fiume
2 Personen erkrankt.
Triest, 9. August. (W. T. B.) Der Lloyd-
Dampfer „Achille" ist mit der ostindisch-chine-
sischen Post heute früh aus Alexandrien hier ein-
getroffen.
Paris, 9. August, früh. (W. T. B.) Bei den
gestern vorgenommenen Generalraths - Stichwahlen
sind, nach den bis jetzt vorliegenden Resultaten,
141 Republikaner und 33 Conservative gewählt worden
"ßerstheutenant v. Betz, Commandant des Militär- Die Republikaner haben IG Sitze gewonnen und 22
^rhauses in Hof Gastein. — Anlässlich der heute verloren.
Brüssel, 8. August. (W. T. B.) An der heutigen
Arbeiterkundgebung nahmen gegen 1600 Personen
Theil, welche mit einigen rothen Fahnen unter dem
Gesang?, der Marseillaise die Strassen durchzogen.
Die Ruhe wurde nirgends gestört.
Belfast, 8. August, Abends. (W. T. B.) Die Ruhe*
Störungen setzten sich auch im Laufe des heutigen
Tages fort, es kam zu wiederholten Zusanimenstössen
der tumuituirenden Menge mit der Polizei, die
mehrere Male genöthigt war, von der Schusswaffe
Gebrauch zu machen. Die Zahl der Verwundeten
ist eine ziemlich grosse, die Behörden haben mili-
tärische Verstärkungen verlangt.
Belfast, 9. August. (W. T. B.) Von den bei der
Ruhestörung am Sonnabend Abend Verwundeten sind
inzwischen sechs gestorben. Zur Verllinderung
weiterer Tumulte sind fünfhundert Mann Infanterie
und eine Schwadron Cävallerie hierher gesandt
worden.
Rom, 9. August. (W. T. B.) Die Nachricht ver-
schiedener Blätter von einer Erkrankung des Papstes
erweist sich als vollständig unbegründet. Der Papst
ertheilte noch am gestrigen Abend mehrere Audienzen.
Kopenhagen, 8. August. (W. T. B.) Der König
von Griechenland ist heute Vormittag hier ein-
getroffen und von den Mitgliedern der Königlichen
Familie am Bahnhofe empfangen worden, der Kron-
prinz ist mit demselben hierher zurückgekehrt.
Petersburg, 9. August. (W. T. B.) Der Minister
v. Giers ist gestern nach Franzensbad abgereist, wo-
hin denselben, wie das „Journal de St. Petersbourg"
hinzufügt, Familien-Angelegenheiten rufen und wo
derselbe auch die Cur gebrauchen wird. Der öster-
reichische, italienische und der englische Botschafter,
sowie der deutsche Geschäftsträger hatten sich nach
dem Bahnhof begeben, um sich von dem Minister zu
verabschieden.
New-York, 8. August. (W. T. B.) Nach hier ein
gegangener Meldung hat das Gericht in El Paso den
Redacteur Cuttiug zu einem Jahr Zwangsarbeit und
GOO Dollars Geldstrafe, an deren Stelle im Unver-
mögensfalle eine Gefängnissstrafo %von 100 Tagen
tritt, verurthoilt.
Von der Marine. S.August. S. M.Panzerschiff„Friedrich
Carl", Commandant Capitän zur See Stempel, ist am
7. August er. in Lissabon eingetroffen.
Von der Marine, 9. August. Der Dampfer „Roma"
mit den Ablösungs - Commandos für S. M. Kreuzer-
fregatte „Bismarck" und S. M. Kreuzer „Nautilus"
ist am 7. August c. in Hongkong eingetroffen.
9»
Marktberichte.
Berlin, 9. August. (Städtischer Central-Vioh-
h o f. Amtlicher Bericht der Dircction.) Es standen
zum Verkauf: 2873 Rinder, 8588 Schweine, 1951 Kälber
und 28,730 Hammel, von denen etwa 45 Magervieh. —
Kinder besserer Waarcwurden ziemlich glattzugleich.cn
l'reisen wie am letzten Hauptmarkt abgesetzt, dagegen
erlitt geringere Waarc, die reichlich vertreten war,
bei schlepptnd m Geschäft einen Preisrückgang und
liess nicht unbedeutenden Ueberstand. Ia 55—58,
IIa 49—53, lila 37—45, IVa 30—35 M. pro ICK) Pfund
Fleischgewicht. In Schweinen hoben sich dio
Preise bei angemessenem Export und ruhigem
Handel um 2 — 3 M. pro 100 Pfd. gegen
die der Vorwoche, und djr Markt wurde
ziemlich geräumt. Ia. 49—50, IIa. 4G—48, IIIa. 43—45
Mark pro 100 Pfd. mit 20 pGt Tara. Der Käiber-
handel gestaltete sich ebenfalls recht ruhig. Gute,
schwere Kälber waren in grosser Zahl am Platze
und mussten billiger abgegeben werden als in
vergangener Woche. I a. 46—50, IIa. 35—14 Pf.
pro Pfund Fleischgewicht. Die Tendenz des
II a in m c 1 - Markts zeigte keino Veränderung gegen
die Vorwoche. Export angemessen. In geringer
Waare ziemlich erheblicher Ueberstand. Ia. 44—50,
beste engl. Lämmer bis 56 Pf., IIa. 32—12 Pf. pro Pfd.
Fleischgewicht.
Kündigungen und Verlosungen. **»
— Preussische Lotterie. Bei der heute fortgesetzten
Ziehung der 4. Klasse 171. preuss. Klassen-Lotterie
fielen:
1 Gewinn ä 90,000 Mark auf No. 53768.
1 Gewinn ä 30,0.0 Mark auf No. 5084.
5 Gewinne a 15,000 Mark auf No. 2073 52G8 67G90
86890 87122.
7 Gewinno ä 60:0 Mark auf No. 4141 10879 41328
57256 62244 84875 91854.
51 Gewinne ä 3C00 Mark auf No. 1696 4143 7227 9226
13365 13594 17/80 18982 21320 26527 27837 28741 32905
35K0 39879 40274 40913 43086 44066 44595 47295 48264
52112 52892 53301 53183 55955 60024 61129 61910 GJ950
645U6 G'548 05436 67201 G9245 72114 74269 74860 77120
79678 80431 80534 81326 (6763 87735 91382 D2757 93482
93524 93685.
45 Gewinne ä 1500 Mark auf No. 822 2936 3382 7573
89G2 9410 11579 12362 12973 17531 26791 27694 28479
3C017 31294 32840 35826 36112 36378 43705 439J4 45110
46231 46906 48169 48445 54922 55208 58019 595<;3 60226
61503 64863 65464 67843 68731 69625 72780 77939 80501
82766 83970 85969 89G90 89723.
71 Gewinno a. 550 Mark auf No. 1339 3155 4325
4809 7556 9519 9826 9870 13031 17570 17803 19315 19870
19892 19961 23135 21585 22422 23044 23548 30801 35393
35552 35720 36917 37371 37898 38153 38288 39102 43624
44039 46846 47781 49452 49605 50287 56509 57072 60506
60713 63794 65737 66546 68684 69505 69713 70015 70180
70571 70787 72735 72782 73756 74034 75341 76242 76892
76955 77411 77634 77844 79964 81790 84883 85180 Ö6G08
87171 87634 90464 90961. _ ._..