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Das Leben
des
Florentinischen Malers
Gaddo Gaddi.

Der Florentinische Maler Gaddo bewies in derselben Zeit in
seinen Werken, die er in griechischer Manier und mit großem
Fleiße ausführte, mehr Kenntniß der Zeichnung als Andrea
Tast' und die Künstler, welche ihm vorangegangen waren;
was vielleicht von seiner Freundschaft und von seinem vertrau-
mi^Gn^bue. ten Umgänge mit Cimabue herrührte; denn diese beiden fühl-
ten sich, entweder aus Uebereinstimmung der Naturen, oder
durch Güte der Herzen eng verbunden, und indem sie sich oft
unterhielten und sich freundlich über die Schwierigkeiten der
Kunst besprachen, erwachten in ihnen viele schöne und große
Gedanken. Dieß geschah um so leichter, als sie die reine und
liebliche Luft von Florenz umgab, die gewöhnlich zarte und
sinnige Geister erzeugt *), und jenen Ueberrest von Rauhheit
und Plumpheit, welchen die Natur meist nicht fortschaffen kann,
noch durch den fortdauernden Wetteifer verdrängt, den sie unter
den vorzüglichsten Künstlern erweckt. Und übrigens sieht man
deutlich, daß alle Dinge schnell zu großer Vollkommenheit ge-
deihen, welche unter Menschen besprochen werden, die in der

*) In welcher Beziehung auch häufig Florenz mit Athen verglichen
worden ist. Röm. Ausg.
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