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Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Hrsg.]; Förster, Ernst [Hrsg.]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (2. Band, 1. Abtheilung) — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1837

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https://doi.org/10.11588/diglit.54684#0062
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Leben des Bildhauers

zurück, damit er ein Tabernakel für das Sacrament verfertige,
und er folgte diesem Ruf. Auf seinem Heimwege von dort
Arbeitet in kam er durch Bologna und mußte einige Zeit in jener Stadt
bleiben, um in dem Minoriten - Kloster ein Grabmal für
AlexanreröV. Papst Alexander V zu arbeiten, der in jener Stadt gestorben
war. Niccolo weigerte sich anfangs dieses Werk zu übernehmen,
konnte indeß nicht umhin, den Bitten des Aretiners Herrn Lio-
nardo Bruni Genüge zu thun, der ein sehr begünstigter Secre-
tär von Papst Alexander gewesen war, und verfertigte jenes
Grabmal, auf welchem er den Papst nach der Natur darstellte.
Wegen Mangels an Steinen und Marmor wurde das Grab zu-
sammt den Verzierungen von Stuccatur und gebrannter Erde
verfertigt, eben so die Statue des Papstes auf dem Sarge,
der hinter dem Chore der Kirche aufgestellt ist. ") Nach Vollen-
Stirbt da, düng dieses Werkes wurde Niccolo sehr krank; starb bald nach-
her, 1417, in seinem vier und sechzigsten Jahre und ward in
Zu derselben derselben Kirche begraben. ") Sein Bildniß ist von seinem sehr
nahen Freunde, dem Ferrareser Galasso,") gemalt, welcher zu

") Ueber dieses Grabmal vergl. Cicognara tow. HI, x. roo.Der An-
gabe des Vasari wird von Oretti widersprochen, welcher in einem
Rechnungsbuch des Archivs der Franciscaner vom I.1482 gefun-
den haben will, daß dieß Monument erst um diese Zeit von dem
berühmten Medailleur Sperandio aus Mantua gefertigt wor-
den sey. Cicognara erinnert dagegen, daß der Papst c 4io und Nic-
colo nach Vasari's Angabe, 4417 gestorben, und die Herstellung
eines Monuments aus bloßer Stuccatur wohl nicht an 70 Jahre ver-
schoben, sondern wahrscheinlich bald nach des Papstes Tode veran-
staltet worden seyn möge. Dieß Denkmal wurde aus der Francis-
canerkirche nachmals in die Carthause gebracht, als dieselbe zum
allgemeinen Kirchhof eingerichtet wurde.
") In der ersten Ausg. setzte Vasari sein Alter auf 66 und seinen
Tod ins Jahr 1449. —
Arbeitete in Bologna verschiedene Fresken und Tafeln, von wel-
chen letzter» noch eine in S« Maria delle Rondini vorhanden ist;
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