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Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Editor]; Förster, Ernst [Editor]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (2. Band, 2. Abtheilung) — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1839

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https://doi.org/10.11588/diglit.61623#0427
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LXXIX. Leben des MalerS Pietro Perugino. 369
In Santa Croce in derselben Stadt malte er eine trauernde
Maria mit dem todten Christus im Schooß, und zwei Figu-
ren, die man mit Verwundern betrachtet, nicht sowohl um
ihrer Vorzüglichkeit willen, als wegen der Frische, in der die
Frescofarben sich erhalten haben. Bernardino Rossi, ein
florentinischer Bürger, gab ihm Auftrag, einen heil. Sebastian
zu malen, den er nach Frankreich schicken wollte, und sie ka-
men überein, daß Pietro als Preis hundert Goldgulden er-
halten solle; von dem Könige von Frankreich dagegen ließ
Rossi sich vierhundert Ducaten dafür zahlen. — Zu Vallom- Gemälde fä»-
brosa verfertigte er eine Tafel für den Hauptaltar, eme an-
dere in die Carthause von Pavia für dieselben Mönche. —

Diese Malerei ist nicht mehr vorhanden.
Diese Tafel ist jetzt in der Gallcrie der Akademie zu Floren;
(Nro. 42.) und gehört zu den besten Bildern des Meisters. Sic
tragt die Jahrzahl i5oo und stellt die Himmelfahrt Mariä vor:
die Jungfrau ist von einem Chor musicirender Engel umgeben,
oberhalb sieht man Gott Vater zwischen einem Chor von Sera-
phim, unten in stehenden Figuren den Cardinal Bernardo degli
Uberti, den h. Giovanni Gualberw, den h. Benedict und den Erz-
engel Michael. Hr. v. Numohr (Jtal. Forsch. Ill, r5.) glaubt
darin die Hände jugendlicher Gehülfen zu erkennen. Sie erinnert
an ein Gemälde des Perugino in der Pinakothek zu Bologna, wel-
ches die h. Jungfrau und Kind in der Glorie, den h. Michael,
Johannes Evang. und die h. Katharina und Apollonia vorstellt.
In der Akademie zu Floren; zeigt man auch die Prosilbildnisse dcS
Don Biagio Milanesi, Ordensgenerals von Vallombrosa, und des
AbtS, welcher das obengenannte Bild bei Pietro bestellte. Beide
sind von guter Farbe, aber hart in den Umrissen, und in Oel gemalt.
2v) Dies Bild, aus sechs Abteilungen bestehend, wurde im Jahre
1795 getheilt, und es blieb der Carthause bloß das Giebelfeld des
alten Rahmens, die Figur Gott Vaters enthaltend; die übrigen
Stücke aber gingen durch Kauf in Besitz des Herzogs von Melzi
in Mailand über. Vieles an letzter« ist stark retouchirt. Zu bei-
den Seiten des Gott Vater befanden sich noch die heil. Jungfrau
und der verkündigende Engel. In dem Mittelbilde unten verehrt
die Jungfrau das Kind, welches ein Engel ihr darreicht; auf dem
Seitenbilde zur Linken ist der h. Michael, zur Rechten der junge
Dasart Lebensbeschreibungen, H, Thl, r, Abth. ZH
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