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Verkündigungsblatt des Verbandes Deutscher Kunstgewerbevereine — 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.7985#0025
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-z- 23

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I>i dcr Fortsetzung des Berichts des vorsitze»de>, kamen dann
zunächst die Beziehungcn dcs vereins nach Außen zur Sxrache.
Dieselben warcn im versiossenen Iahr sehr rege; namentlich verursachte
die Betheiliguiig an der we l t a u s st e ll u ng zu Lhicago einen
lebhaften verkchr mit der hiesür von der deutschen Reichsregierung
aufgestellten Lommission in Berlin. von der für Ansstellungszwccke
veranstalteten Garantiezcichnung, si„d unsere Leser schon aus Nr. 2
des Bciblattcs unterrichtet. Unter den vielen hervorragenden Arbeiten
Münchener Mcistcr nimmt der im Anftrage des Reichskommissärs unter
Leitung von Prof. Gabr. Seidl hcrgestellte Repräsentationssaal des
deutschen Lunstgewerbes dic erste Stelle ein. „Der hohc werth dieses
Ausstelliingsobjekts fiir den bayr. Aunstgewerbevereiii liegt nicht sowohl
in der Meisterschaft seincr Durchfllhrung nnd in der überaus günstigen
Lrscheinungsform, welche dem Aönnen dcr an ihm betheiligten Meister
das beste Zeugniß ausstellt, als vielmehr in dem Umstaiid, daß die
Reichskommission diesen Lhrenauftrag gerade uuserm Münchener Aunst-
gewerbe zu Theil werden ließ, in der Ueberzeugung, durch Münchener
Meister das deutsche Aunstgewerbe in würdigster und wirknngsvollster
weisc znr vcrtretung bringen zu können. Die Anerkcnnnna, wclche
die Reichskommmission dem Münchener Uuusthaiidwerk dadurch zolltc,
spiegelte sich anch darin wiedcr, daß der verein wie einzelne Aussteller
zur Lrzielung einer umfassenden Bcschickung der Ausstellung mit er-
heblichen Mittcln unterstützt wnrde. Der vercin ist auf der Ausstellung
durch mehr als <zo Mitglieder vertreten, deren Arbeiten (ohne die
des genannten Repräsentationssaales) allein eincn versicherungswerth
von über soo,ooo Mk. darstcllen. —

Der Bericht schloß mit dem wunsche, daß dem verein anch fiirder-
hin seitcns unsres crlanchtcn Fürstenhauscs, der kgl. Staatsregierung
und der Stadtvertretung das gleiche Wohlwollen und die glciche that-
kräftige Fördernng wie bisher zn Theil werde; iim dcm hierfür aus-
gesprochenen Dank weiteren Ausdruck zn verleihcn, veranlaßtc der
vorsitzende die Anwesenden, sich z»m Zeichen ihrer Zustimmnng von
ihren Sitzen zu erheben.

Zum zweitenPunkt der Tagesordnnng, Rechnnngs <
ablage bemerkt der vorsitzende, daß sich trotz dcr crheblichen Ans-
gaben für dic Ausstelliing deunoch cin Ueberschnß von 2S80 Mk. Pf.
ergeben habe; dicß darf angesichts dcr allscitig beklagten Geschäfts-
stockung als ein immerhin
crfreulichcs Lrgebniß bctrach-
tet werden. Die Nebersicht
über das Rechnungs-
jahr geben wir in

untenstehender Tabelle; das
Bndget pro t8ys mit?s,20o
Mk. in Liniiahmen und Ans-
gaben wnrde von dcr General-
versammlung genchmigt.

Der drittepunkt der
Tagesordnung betraf die
Lrgäiizungswahl in den
Ausschuß; neunMitglieder
warcn zu wählen. wieder-
gewählt wurden: prof. Ga-
briel Seidl, Architekt I.
v. Schmädel, Großhändler
Th. Stützel, Uunstgärtner
7ck. Buchner, Lommerzicn-
rath F. Radspieler und
Baurath A. voit; neiige-
wählt wurden: ksofwachs-
waarenfabrikant I. Gautsch, Prof. Fr. widnmann, ksofbnchbinder-
meistcr P. Attenkofer.

Der letzte Pnnkt der Tagesordnung, Antrag des Aus-
ichnßes betreffend wiedereinführung der verloosung, wurde mit einigen
aus der versammlnng hcrvorgegangeiicn Aendernngen eiiistimmig an-
genommen. Näheres hierttber folgt. 6.

Silberner Münzbecher.

Ilebersicht über das R.echnungsjahr 1892.


Li>mab»ll.>i:



Ausgaben:







Aktivrest vom vorjahre.

5,05 <

62

Besoldungen.

<5,809



Nitgliederbeiträge.

23,862



Remiinerationen rc.

-l,<25




Znschüsse und Znweiidnngcin



vereinszeitschrift.

<7,982

99


Staatszuschuß.

6,000



vereinsbibliotkek.

850

05


Gemeindeznschuß.

260



vercinsabende, vorträge, Ausstelliingen.

l.l80

55


Sonstigc Zuwendiingen.

50



Prämien fiir Lchrlinge und Prcisaufgabcn ....

-l<5

50


Linnahmen aus der Ausstellungshalle.

22,282

ll

Inserate, Drucksachen und Uopialien ......

-l,2P9

8<


vereinszeitschrift.

2,4l4

60

Schreibmaterialien und Buchbinderlöhne.

8-ll

<2


Uaxitalserträgnisse.

7,377

09

porti. packträger und Frachten.

l.965

58


Mietherträgnisse.

<2,932

95

pausmiethe.





Außerordentliche und sonstige Linnahmen ....

7,758

62

Steuern, Asseknranz und sonstige Abgaben ....

902

56


Summa der Linnahmen

88,968

99

Uapitalsanlage und Lontocurrentzinsen.

2,-ll-l

6H





ksausiinkosten und wasserverbrauch.

2,P0<

95


Albgleichunn.



Beheizung, Beleuchtnng nnd Reinigung.

4,^05

89


Summa der Linnahmen .... Mk. 88,968.99



Mobiliar und Geräthe ..

l,l«-l

8<


„ „ Ausgaben .... „ 86,288.32



Lhrungen, Repräsentation und Sonstiges ...

>0,94<

76


Aktivrest.Mk. 2,S80.-<7



Snmnia der Ausgaben

86,288

52

Kmlstgclvcrssi-Lcrclile. Ausccn. IWL

verband deutscher Kunstgewerbevereine.

Der vorort Biannover versandte kürzlich die „Uebersicht der in
den verbands-vereinen abgehaltenen vorträge, umfassend den Zeitraum
vom Mai lögo bis Mai ^892", sowie die „erweiterte Berichterstattung
der Verbandsvereine an den vorort, Mittheilungen aus dem Iahre
I8g0—<892". — Dcm verbande, welcheni 22 Uiinstgewerbe-Vereine
angehörcn, ist nun auch der Uunstgewerbc-Verein ksanau mit l70 Mit-
gliedcrn beigetreten.

Kunstgewerbe-Vereine.

verein für dentsches Lunstgewerbe zu Berli». Am 2s. Januar
fand nnter crstmaligcm vorsitz des Geheimraths Busse eine von über
300 Personen besuchte versammlung statt, in welcher unter leb-
haftem Bcifall mitgetheilt wurde, daß infolge Lingehens von 2300
Meldnngen die Berlincr Gewerb eausstellung von l8ys ge-
sichert sei. In der Tagesordnung selbst besprach znnächst Maler
A. W. Uönig einige von der Firma F. bserz und Lomp. ausgc-

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