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Vitruvius; Rode, August [Transl.]
Des Marcus Vitruvius Pollio Baukunst (Band 1) — Leipzig, 1796 [Cicognara, 738A]

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https://doi.org/10.11588/diglit.1721#0131
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ZW ETTE S BUCH. X. KAPITEL.

ZEHNTES KAPITEL.
O b e r m e e r - und TJ n t e r m e e r - T a n n c.

Das Apennin-Gebirge nimmt seinen Anfang von dem Tyr-
rhenischen Meere, zwischen k ) den Alpen und den Grenzen II e-
tiuriens; und erstreckt sich in einer krummen Linie, deren Mitte
beynahe die Küste des Adriatischen Meeres berührt, fort, bis es
nach verschiedenen Umschweifen endlich die Meerenge erreicht.

Die diesseitige Krümme, die gen Iletrurien und Campa-
nien gekehrt ist, ist sonnenreich; indem die Sonne in ihrem Laufe
derselben beständig gegenüber steht; die jenseitige aber, welche sich
nach dein Obermeere ') hin neigt, liegt gegen Mitternacht und
wird von schattigen, dunkeln Strecken Landes — perpetuitatés —
begrenzt. Die Bäume nun, welche auf dieser Seite wachsen, mit
lauter Feuchtigkeit genährt, nehmen nicht allein an Gröfse und Um-
fang zu; sondern es strotzen aneli ihre Adern, mit Feuchtigkeit ganz
angefüllt und im Überflufs gesätliget, von der Fülle derselben. Wenn
sie daher gefallt und behauen werden, und also zu vegetiren auf-
hören; so verlieren sie im Trockenen die Straffheit ihrer Adern, wer-
den wegen der entstehenden Porosität leer und hinfällig —evanidus —

k) Anstalt in Alpes et in estrenias ffetrurüte reùiones — lose ich inter Aipes et
exlrciiias etc.

1) d. i. das Adriatische Meer.
Y. I. B. i4


 
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