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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (2) — 1932 (März)

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Nr. 48 - Nr. 50 (1. März - 3. März)
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Nr. 46


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Verlag! Die Volksgemeinschaft Herausgeber: Otto Wetzel. SchrMeirungi
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Nr. 48 / 2. Jahrgang

DierrStag- den 1. März 1932

Freiverkauf 15 Pfg.

s Linser Führer an Hindenburg
Adolf Hitler fordert von Hindenburg Ehrenschutz gegen die Genrein-
W heiten und Verleumdungen seiner Person und seiner Bewegung



/sag/
Iikim

^c/ru/e.

IM.L
«M»

. Unser Führer ließ dem Reichspräsidenten
Hindenburg nachstehendes Schreiben
Erreichen:
Herr Reichspräsident!
. Eine Reihe von Vorkommnissen zwingt
als Führer der größten deutschen Be-
rgung und Kandidat für die Aeichspräsi.
^kkenwahl am 13. März an Sie, Zerr
Alchspräsident, den Appell zu richten, ge-
Men Vorgängen Ihre Aufmerksamkeit zu
senken, die meiner Aeberzeugung nach zum
Mhk gefährlich, zum anderen gesetzwidrig
k 1. Die Sozialdemokratische Partei, die
^e. Herr Reichspräsident, in ihrem Partei-
^stuf vom 27. Februar für ihre Wähler als
^Ndidaten aufstellt, schreibt in ihrem Wahl-
Hsruf folgendes:
h. ..Hiller statt Hindenburg, das bedeutet
^>«vs in Deutschland und ganz Europa...,
Ochste Gefahr und blutige Auseinanderfet-
, Kg jm eigenen Volk und mit dem Aus-
^kd."
. Herr Reichspräsident, ich weife den Ver-
mit diesen Methoden das Ausland
die freie politische Meinungsentfchei-
Hkg der deutschen Nation unter Bezugnah-
, * auf Ihren Namen mobilmachen zu wol-
entrüstet zurück. Ich habe in meinen
Äußerungen Ausländern gegenüber nie
.klerlaffen, darauf Hinzuwelsen, daß jede
,'sherige deulsche Regierung von wahrhaf-
Ä und aufrichtiger Friedensliebe beseelt
Auesen ist- Versuche, eine unbequeme deuk-
He Bewegung vor dem Auslands als Un-
, öestisterin hinzustellen, werde ich, wenn sie
^ier Hereinbeziehung Ihres Namens, Herr
Ä>chspräsident. erfolgen und nicht zurück-
^wlesen werden, von seht ab persönlich in
k* geeigneten Weise zurückzuweisen wissen,
^ur die Dauer des Wahlkampfes sollen
>?ine Erklärungen der Welk, wenn erfor-
^lich, genau so Zur Kenntnis kommen, wie
* Erklärungen des heutigen Systems.
2. In demselben Aufruf, der Sir, Herr
Ä'lchsprSsibenk, ats Kandidat präsenkie-
?Uden Sozialdemokratischen Partei findet
H folgende Stelle:
Eitler stakt Hindenburg, das bedeutet
Anüchkung aller staatsbürgerlichen Frei-
^'ien, der Preste. .
v. Auch durch diesen Sah, Herr Reichsprä-
, ent. wird versucht, insbesondere dem Aus-
^kd vorznkäuschen, Deutschland befände sich
Zustand irgend einer demokratischen,
*ien Verfassung. Ich stelle demgegenüber
daß seit Jahren von Pressefreiheit in
'kschland überhaupt nicht mehr die Rede
kann und daß gerade in diesen Tagen
* Wahl, der Wahlvorbereitungen und des
"khlkampfes die verfassungsmäßig garan-
tte Wahlfreiheil und Freiheit der Prvpa-
kba unter Ihrer Präsidentschaft auf das
^rwnzsloseste unterdrückt werden. Sofort
Peginn dieses Wahlkampfes wmckr «n-

leeli
7

ter nichtigen Vorwänden ein Teil meiner
Presse teils beschlagnahmt, teils verboten-
Der Artikel der Verfassung, der die Wahl-
freiheit garantiert, kann aber auch durch Sie,
Herr Reichspräsident, mit dem Artikel 48
nicht außer Kraft gesetzt werden. Es han-
delt sich also hier um glatte und durch nichts
zu beschönigende Verfassungsbrüche.
3. Der preußische Innenminister Severing
hak in einer längeren Ansprache den preu-
ßischen Ober- und Regierungspräsidenten
sowie den höheren Beamten des Innenmini-
steriums und anderer preußischer Ressorts,
laut Pressenachrichken, die Nationalsozia-
listische Partei als staatsfeindlich hin-
gestellt. Es ist also möglich, daß unter Ihrer
Präsidentschaft, Herr Generalfeldmarfchall,
der Reichsinnenminister Groener die Auf-
fassung vertritt, die Nationalsozialistische
Deutsche Arbeiterpartei sei nicht staats-

feindlich, und der preußische Innenminister
Severing dagegen, in dessen Hand die M-'
tel der praktischen Exekutivgewalt lie-"

a) In einer amtlichen Erklärung des
Herrn Reichsinnenministers, General Groe-
ner, gegen den Reichstagsabgeordneken Dr.
Goebbels wurde diesem eine sinnenkstellke
Aeußerung zngeschrieben, die nach dem amk-

Auffassung verbreitet, sie fei
Ich sehe in dem Vorgeh-" pro;.
Innenministers
Seo-"' en unzulMTsr
Druck auf die
pr-nßuch-; Verwaltun g L
Einfluß b-l
Wahl in einem für «ns
AN«
günstige«
geltend gn macken.
4. Her
rchspräM Sie sollen
den
Wunsch c
machen Haden, daß L!
Wohlkamr
ritterlich-*-- .,e
ge-
führt wer
er! Ihre Auf-
merksamkei»
srgänge hinzulen-
Ken:

j lichen Protokoll der Relchstagssitzung vom
23. Februar 1932 nicht gefallen ist. Trotz
rfolgker Aufklärung nahm der Herr Reichs-
nenminister Groener seinen schweren Vor-
rf nicht etwa zurück. Im Gegenteil:
ch Ihre Notverordnung wurden wir ge-
- i zen, die objektiv unrichtige und «ns
n sollende vom Innenministerium
.»eke Wiedergabe dieser Stelle in un-
srer eigenen Presse zum Abdruck zu brin-
gen. Herr Reichspräsident! Ist ein solches
Verfahren ritterlich?
b) Der Polizeipräsident von Berlin,
Herr Grzesinski, hat unter Bezugnahme auf
ein Versammlungsthema: „Der Kandidat
Crispiens" den „Angriff", die in einer ho-
hen Auflage erscheinende Tageszeitung mei-
ner Partei in Berlin für die Halbzeit des
Wahlkampfes verboten. In der Motivierung
dieses Verbotes, die ebenso fadenscheinig

„Hitler statt Hindenburg"

NSK Berlin, 28. Fedr.
Das Zentralorgan der Sklarekpartei, der
galizische „Vorwärts" des Juden Stampfer^
eröffnete nach dem „Sieg" im Reichstag in
seiner Ausgabe vom 27. Februar den Wahl-
kampf mit einem im bombastischen Ton ge-
haltenen Aufruf an die, die nicht alle wer-
den. In dem Elaborat, das lebhaft an die
Zeit von 1918 erinnert, heißt es u. a.:
„Der Versuch der Rechten, im Reichs-
tag die Regisnmgsgewalt zu erobern, ist
gescheitert. Ihren Sturm auf die Reichs-
präsidenkenschaft adzuschlagen, ist die vor-
nehmste Aufgabe. Vier Kandidaten stehe«
am 13. März zur Wahl. Hitler, Düster-
berg, Hindenburg und Thälmann. Don
diesen Bewerbern sind nur zwei ernst:
Hitler und Hindenburg."
Mit dieser klaren Erkenntnis dessen,
worauf es ankommt, zeigen die roten Bon-
zen sogar mehr Scharfsinn als gewisse
Rechkskreise. Hitler oder Brüning,
Deutschlands Aufstieg und Macht
im Zeichen des Hakenkreuzes, oder der ge-
rade Weg in den Abgrund unter dem Sy-
stem vom 9. November 1918, das ist am 13.

März die Frage. Was dann folgt in dem
Appell der verängstigten Bonzen an ihre
Wählerschaft, das glauben wir bestimmt
schon einmal gelesen zu haben:
„Hitler statt Hindenburg, das bedeutet
das Chaos und Panik in Deutschland und
ganz Europa, äußerste Verschärfung der
Wirtschaftskrise und Arbeitslosennöt,
höchste Gefahr blutiger Auseinandersetzun-
gen im eigenen Volk und im Ausland."
Das sind im Wortlaut die gleichen ver-
logenen Phrasen, die unter der
Schlagzeile „Marx oder Hindenburg" im
Jahre 1925 vom Stapel gelassen wurden.
Damals sollte Hindenburgs Wahl das Chaos
in Deutschland und Europa, einen neuen
Weltkrieg und den Untergang der Arbeiter-
schaft bedeuten. Heute aber treten dieselben
jüdischen Schreiberlinge, die 1925 Hinden-
burg mit dem Massenmörder Harmann ver-
glichen, „in Liede und Verehrung" hinter
den Generalfeldmarschall.
„Hitler stakt Hindenburg, das bedeutet
Vernichtung aller staatsbürgerlichen Frei-
heiten der Presse, der politischen, gewerk-
schaftlichen und kulturellen Organisakio-



Gebt Euren Peinigern die Quittung! Ueberwindet alles Trennende. Seid
einig im Kampf. Die Parole für den 13. Marz lautet:
Jetzt endlich Schluß mit dem System? Deutschlands Zukunft
mahnt:

nen, verschärfte Ausbeutung und Lohn-
sklaverei."
Selbst einem Mann vom Schlags Albert
Grzesinskis dürfte es einiges Kopfzerbrechen
machen, ob wohl ein nationalsozialistischer
Polizeipräsident in der Vernichtung der
staatsbürgerlichen Freiheiten, in der Unter-
drückung -er oppositionellen Presse und in
der Niederknüppelung jeder freiheitlichen
Regung im Volk noch weiter gehen könnte,
als die marxistischen preußischen Polizelge-
waltigen im Zeichen der Notverordnungen,
Sie den deutschen Arbeiter und 'Doung-
sklaven ausgepreht Haden wie eine Zitrone.
„Für Euch, die Ihr politisch geschult seid,
ergibt sich die Antwort auf diese Frage
von selbst."
Da hat der Mann entschieden recht. Die
Bonzen, die politisch geschult sind, wissen,
daß es für sie nur einen Weg gibt, ihre fet-
ten Pfründe zu halten: der Stimmzettel für
Hindenburg.
„Außerhalb unserer großen (?) Organi-
sation aber stehen gewaltige Massen, die
noch der Aufklärung und der Aufrüttelung
bedürfen. Auf sie kommt es an."
Die Juden des „Vorwärts" mögen be-
ruhigt sein. Die Aufklärung und Aufrüt-
telung der gewaltigen Massen des deutschen
Volkes haben die Redner der nationalsozia-
listischen Freiheitsbewegung in die Hand ge-
nommen. And wenn diese Massen am IS.
März ihre Stimme dem Führer der NS-
DAP geben, dann werden sie damit den
roten Bonzen schlagend beweisen, daß dir
deutschen Arbeiter erkannt haben, worauf es
ankommk, nämlich einzig und allein darauf,
dem System von 1918 den Garaus zu ma-
chen.
 
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