1. /
„über
nd Bau«^
e Kraft f^
mnderts
im Staa<«
-. s° geb-!
: marsch^
Zielen de-
Arbeite-'
gerne
und oh»«
r Eudäwe'
Skaatsasi'
m Glaubt
sschließlich-
Berk übe-
Meinungen
)er zu de"
cher Volk'
von
den bestes
kermann
schluh und
nmophon^
— zu ver»
rttptatz 2.
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rode
>«m.
Sil
.1620
peleton
stellen:
Zst. 39.
und
allen
le«.
und
4748
Brilog^ Tir BolNgkmrwIchaft Hcrausgebc^ Oll» W-»e> SKftftlrtlung:
LMberftratzk SS. Trlkvhou 4048 Die «-IlSgcmeinichasl erschein! a null wSchenIIich
nn» l-klel moxaUich 2.4» RM. Bei B-stbrzug zuzüglich 8V Psg. Bestellungen
nehmen die Postämter lmd Briefträger entgegen. Ist die Zeitung »IN Erscheinen
i-ilch durch höhere Gewalt) verhindert, bestehl kein Anspruch aus Entschädigung
Fü, nnverlangl -ingeiandlc Manuskrivlr übernehmen wir keine Berantworiung.
KSWfblM SN MluiWsWi
flik SSMMlS MS MIM
Anzeigen: Die 8 gespaltene Millimeterzeile »0 Pfg. Die 4 gespaltene Milli»
meterzeile im LextteU 85 Psg. Kür kleine Anzeigen: Die 8 gespaltene Millimeter-
zeüe 5Pfg. Bei Wiederholung. Rabatt nach aufttegendem Tarif. Schluß der
Anzeigen'Annahme: 18 Uhr. Anzeigen-Annahme: Lutherstraße 55. Telephon 4043;
Marktplatz 3. Telephon 86 Zahlungs und ErfiUlungSort: Heidelberg. Ausschließlicher
Gerichtsstand: Heidelberg Postscheckkonto: Tie Volksaemeinichaft, Karlsrube 2183^.
Nr. 49 / 2. Jahrgang
Mittwoch, de» 2. März 1932
Freiverkauf 15 Pfg.
MMmmMn Ist MUststst!
NkMltej u. MtsUllWriei mUev vslWm Kökkurs llMkldev
Der Gauvorsihende tzueck, Gelsenkirchen
aus der DVP ausgeschieden.
Gelsenkirchen, 28. Febr. Die Vertre-
^rkagung der DVP, Gau Gelsenkirchen-
^Uer-Horst nahm am Sonntag zu den
Schwierigkeiten innerhalb der DVP Stel-
lung. Der Gauvorsitzende, Bergassessor und
Generaldirektor Hueck, der bis zum Jahre
1ö30 auch Reichstagsabgeordneter war,
pachte in der Versammlung zum Ausdruck,
"atz er mit der neuen Haltung der Partei
seicht einverstanden sei. Er habe seine Auf-
lassung auch in einem Brief dem Parkeivor-
bhenden Dingeldey mitgekeiit. Bckgästessor
Hueck teilte dann mit, daß er mit dem heu-
tigen Tage seine sämtlichen Parteiämter zur
Verfügung stelle und er aus der Partei aus-
icheide.
Der bisherige Geschäftsführer des Gauss
Behring folgte seinem Beispiel.
Ferner sind aus der DVP ausgeschieden
°er Vorsitzende des Wahlkreises Westfalen-
rüd Hembeck und der Geschäftsführer
bchüh. Aus der Fraktion, nicht aber aus
der Partei sind ausgeschieden Dr. Lurkins
ünd der rote Baron von Kardvrff.
Es gibt auch im politischen Leben eine
Gerechtigkeit, die jedesmal dann auf den
Vlan tritt, wenn es sich um die Ahndung
politischer Ziel- und Charakterlosigkeit han-
delt. Meist allerdings läßt sie recht lange
harten, bis sie ihre Stimme erhebt, und
darrt so lange, bis das Maß voll ist. And
°ei der Deutschen Dolkspartei war dieses
^?aß an politischer Charakterlosigkeit kak-
'üchlich schon längst voll und die letzten
Aeichskagsverhandlungen haben es über-
rufen lassen.
Es geht eben nicht an, für Hindenburg
ünd gegen Brüning zu stimmen, denn beide
ÜNd politisch gesehen ein und derselbe. Wer
öos bisher nicht wahr haben wollte, mußte
-s während der Rede des Reichskanzlers
Und der Reden der Vertreter der System-
parteien unzweideutig erkennen. Es geht
uuch nicht an, daß der Vorsitzende der
Deutschen Volkspartei, Dingeldey, in seiner
Aeichstagsrede die Politik Brünings brand-
markt und für die Wahl Hindenburgs ein-
bitt. So mußte die Deutsche Volkspartei
^r Schicksal ereilen. Und es ist ein wohl-
uerdientes.
Nach all dem scheint Herr Din-
Üaldey gerade noch das mittlere Drit-
Eal seiner Partei hinter sich zu ha-
uen. Wie lange noch, — und auch dieses
-vird sich so oder so entscheiden müssen.
Wenn die „Nailonalliberale Korrespon-
p*Nz" in einem Artikel „Zur Lage" schreibt,
aas Bürgertum brauche die Volkspartei und
Hindenburgwahl brauche eine aktions-
lÜhige Deutsche Volkspartei, so befindet sie
^ch in einem verhängnisvollen Irrtum, denn
«as Bürgertum, soweit es nicht längst ver-
plolekariflert ist, hat längst darüber entschie-
den. Das dürften wohl alle Wahlen seit
September 1930 bewiesen haben. Wenn
dieselbe Korrespondenz ferner meint, daß
von der Schlagkraft und dem Kampfeswillen
der DVP wesentlich der Ausgang des 13.
März abhänge, so lebt sie auch hier in einem
Irrtum, denn die DVP besitzt weder Kamp-
feswillen noch Schlagkraft. Auch das haben
ihre Wähler draußen im Lande schon längst
erkannt. Sie folgen einer Führung nicht
mehr, die für Hindenburg und gegen Brü-
ning gleichzeitig ist. Die DVP ereilt damit
dasselbe Schicksal wie alle anderen, die
ebenso denken und handeln. Das deutsche
Volk will endlich klare Entscheidungen.
hak sehr wohl begriffen, Latz wir 1932 vor
einer Schicksalswende stehen und daß
Deukschlands Schicksal nicht mehr von poli-
tischer Charakterlosigkeit und Kompromiß-
sucht gewendet werden kann. Am diese
Entscheidung kommt am 13. März auch die
Deutsche Volkspartei nicht herum, falls sie
bis dahin überhaupt noch besteht.
*
Weitere Austritte aus der Deutschen Volks-
partei.
Berlin, 1. März. Der Vorsitzende des
Wahlkreisverbandes Berlin von der Deut-
schen Volksparkei, Stadtverordneter Dr.
Richard Falh hat einen Aufruf an die Mit-
glieder und bisherigen Wähler der deutschen
Volkspartei gerichtet, in welchem er mit
scharfen Worten die Politik der Dolkspartei
geißelt und seinen Austritt erklärt. Im
Anschluß an diese Erklärung haben gleich»
zeitig ihren Austritt ans der Deutschen
Dolkspartei und ihren Aebertrikt zu Len
Deulschnalionalen vollzogen, der General-
sekretär des Wahlkreisverbandes Berlin
und weitere 7 Mitglieder des Reichsaus-
schusses bezw. Zenkralvorstandes der Partei,
darunter mehrere Ortsgruppenführer, sowie
der verantwortliche Schriftleiter der volks-
parteilichen Zeitschrift, Werner Pfeiffer.
Die Ortsgruppe Gesundbrunnen ist geschlos-
zen zi: den Deutschuationaken übergsgangen.
Der frühere Reichstagsabgeordnete und
Reichsminister a. D. von Raumer ist eben-
falls aus dem Dingeldeyklub ausgeschieden,
ohne sich allerdings einer anderen Partei
anznschließen.
Austritt der Wirtschaftspartei B-Baden
aus der Reichspartei.
Baden-Baden, 29. Febr. Die Ortsgruppe
Baden-Baden der Wirtschaftspaktes hat -en
Beschluß gefaßt, ans -er Reichsparkei aus-
zutreten. Der Beschluß ist eine direkte
Folge der Haltung der wirtschafksparteilichen
Fraktion im Reichstag. Die Ortsgruppe
Baden-Baden wird als selbständige Milkel-
standsparkei fortbestehen.
Aus 8 Trümmerhaufen
eine neue Parteimitzgeburt
Wie wir von gut unterrichteter Seite
erfahren, wollen sich die Trümmer der zu-
sammengehauenen Mittelparteien zu einer
sog. Partei der Mitte zusammentun. Das
Kernstück dieses neuen Ohnmachtsgebildes
soll das Zentrum sein. Es soll keine or-
ganische Verschmelzung der Parteien voll-
zogen werden, sondern lediglich ein zusam-
mengescheuchter Haufen, der bei Wahlen
eine gemeinsame Lifte herausbringen will,
soll sich vereinigen. Diese Ohnmachtsgrün-
dung wird besonders von Herrn Finanzmi-
nister Dietrich und dem Verkehrsminister
Gottfried Treviranus betrieben. In die Zu-
sammenfassung sollen einbezogen werden:
das Zentrum, Bayerische Volksparkei, die
Hannoveraner, die Bauernpartei, sowie der
kümmerliche linke Flügel der liberalen
Dolkspartei und des Landvolkes. Kommt
dieser politische Wechselbalg zu Leben, dann
wird es auch von ihm ebensobald wie von
seinen Vätern heißen: „Man steht nur
noch die Trümmer rauchen, der Reftt ist
nicht mehr zu gebrauchen!"
l>tt dEtMttMNMndm
Bersin, 1. März. Der Bundesvorstan-
des Relchslaudkmndes »ahm in seiner Sit-
zung am Dienstag folgende Entschließung
zur Reichspräsidenkenwahl an:
„Die nationale Opposition hak die Pro-
Klamaiion Hindenburgs durch die Parteien
des Weimarer Systems mit der Herausstel-
lung ihrer Vorkämpfer Hitler und Düster-
berg beantworket. Der Reichslandbund steht
im Lager der nationalen Opposition. Er
wird seine Stimme nicht für Hindenburg
einsehen. Der Kamps für den einen der
beiden Kandidaten der nationalen Opposition
darf nicht zum Kamps gegen den anderen
werden. Anser gemeinsamer Kamps richtet
sich gegen die Herrschaft der verderblichen
Kräfte, die für die Mißerfolge unserer bis-
herigen gesamkpolitischen und Wirtschafts-
politik verantwortlich sind."
AM DWlznMttS Mn» Ml
Kaiserslaukern, 29. Febr. In der „Deut-
schen Wacht" erläßt der 1. Landesvorsit-
zende der „Pfälzer Bauernschaft", Ritter
von Lichtenberger-Dielkirchen, einen Aufruf
zur Reichspräsidentenwahl, in dem er die
Pfälzer Bauern gemäß der Parole des
Reichslandbundes ausfordert, Hindenburg
ihre Stimme nicht zu geben.
E; Bl sm du; SkMe All.
Ml sm Mssbmg!
„Ein Attentat auf Hindenburg!" Diese
sensationelle Schlagzeile trug eines der zahl-
reichen Flugblatt-Pamphlete, durch die sich
die schwarz-roten Reklameanreißer für die
„Marx-Fronk" im Präsidentschafts-Wahl-
kampf 1925 an Verunglimpfungen ihres
jetzigen Kandidaten, des Generalfeldmarschalls
von Hindenburg, zu überbieten suchten. Im
folgenden handelt es sich um eine offizielle
Kundgebung der heutigen „Hindenburg-
Front", damals „Wahlausschuß des deut-
schen Volksblocks" genannt und getragen
von den Systemparteien (Zentrum, Demo-
kraten, Marxisten) und den Alteisen-Front-
lern (Reichsbanner, republikanische Kriegs-
teilnehmer usw.).
Das Machwerk suchte zunächst mit sinn-
verwirrendem Phrasenschwall und Argu-
menten, die genau der System-Dialektik von
1932 entgegengesetzt sind, den Nachweis zu
führen, daß
„Deutschland zum Narrenhaus wird,
wenn der fast 80jährige General von
Junkern, Monarchisten, Militaristen und
Monopolisten zum Werkzeug mißbraucht
werden darf",
und beschwor dann die Wähler, an das
Schicksal zu denken, das Deutschland aus
einer Präsidentschaft Hindenburgs erwachsen
müsse. Die Folgen, die da an die Wand ge-
malt wurden, muten heute zum Teil fast wie
eine Vorausahnung des Systemverderbens
an, das über Deutschland hereingebrochen ist,
nicht weil Hindenburg vor 7 Jahren von der
nationalen Front gewählt wurde, sondern
weil er nicht mehr die Kraft aufbrachte,
seinen Wahlgegnern von 1925 ein Regie-
rungskonzept zu verderben, besten Auswir-
kungen sie nunmehr mit dem Schilde seiner
Persönlichkeit zu decken versuchen.
And weil von dem inzwischen 85 Jahre
alt gewordenen Hindenburg noch weniger zu
befürchten ist, daß er dem Mißbrauch seines
Namens Einhalt gebietet, darum preisen die
„Sahm-Ausschüßler" jetzt als Rettung, was
sie, da sie noch „Marx-Blöckler" waren, als
Antergang verschrien hatten, u. a. auch in
dem angezogenen Flugblatt, das den Wäh-
Nokverordnnngen sollten die Wirt-
schaft „ankurbeln".
Heute steht das Volk in der Kata-
strophe.
lern das Gruseln vor Hindenburg beibringen
sollte. Deutschlands Entwicklung unter seiner
Präsidentschaft wurde also prophezeit:
Innenpolitisch:
Militärischer Drill. Hemmung der sozia-
len Entwicklung, Entlastung der Reichen,
Belastung der schaffenden Stände bei Auf-
bringung der „unvermeidbaren" Kriegsent-
schädigungen und des Staaksbedarfs.
Gewalt des syndizierten Großkapitals un-
feiner militärischen Werkzeuge über Volk
und Staat:
„über
nd Bau«^
e Kraft f^
mnderts
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sschließlich-
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nehmen die Postämter lmd Briefträger entgegen. Ist die Zeitung »IN Erscheinen
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Fü, nnverlangl -ingeiandlc Manuskrivlr übernehmen wir keine Berantworiung.
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meterzeile im LextteU 85 Psg. Kür kleine Anzeigen: Die 8 gespaltene Millimeter-
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Nr. 49 / 2. Jahrgang
Mittwoch, de» 2. März 1932
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Der Gauvorsihende tzueck, Gelsenkirchen
aus der DVP ausgeschieden.
Gelsenkirchen, 28. Febr. Die Vertre-
^rkagung der DVP, Gau Gelsenkirchen-
^Uer-Horst nahm am Sonntag zu den
Schwierigkeiten innerhalb der DVP Stel-
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Generaldirektor Hueck, der bis zum Jahre
1ö30 auch Reichstagsabgeordneter war,
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seicht einverstanden sei. Er habe seine Auf-
lassung auch in einem Brief dem Parkeivor-
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Der bisherige Geschäftsführer des Gauss
Behring folgte seinem Beispiel.
Ferner sind aus der DVP ausgeschieden
°er Vorsitzende des Wahlkreises Westfalen-
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Es gibt auch im politischen Leben eine
Gerechtigkeit, die jedesmal dann auf den
Vlan tritt, wenn es sich um die Ahndung
politischer Ziel- und Charakterlosigkeit han-
delt. Meist allerdings läßt sie recht lange
harten, bis sie ihre Stimme erhebt, und
darrt so lange, bis das Maß voll ist. And
°ei der Deutschen Dolkspartei war dieses
^?aß an politischer Charakterlosigkeit kak-
'üchlich schon längst voll und die letzten
Aeichskagsverhandlungen haben es über-
rufen lassen.
Es geht eben nicht an, für Hindenburg
ünd gegen Brüning zu stimmen, denn beide
ÜNd politisch gesehen ein und derselbe. Wer
öos bisher nicht wahr haben wollte, mußte
-s während der Rede des Reichskanzlers
Und der Reden der Vertreter der System-
parteien unzweideutig erkennen. Es geht
uuch nicht an, daß der Vorsitzende der
Deutschen Volkspartei, Dingeldey, in seiner
Aeichstagsrede die Politik Brünings brand-
markt und für die Wahl Hindenburgs ein-
bitt. So mußte die Deutsche Volkspartei
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Nach all dem scheint Herr Din-
Üaldey gerade noch das mittlere Drit-
Eal seiner Partei hinter sich zu ha-
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Wenn die „Nailonalliberale Korrespon-
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Hindenburgwahl brauche eine aktions-
lÜhige Deutsche Volkspartei, so befindet sie
^ch in einem verhängnisvollen Irrtum, denn
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September 1930 bewiesen haben. Wenn
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von der Schlagkraft und dem Kampfeswillen
der DVP wesentlich der Ausgang des 13.
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Irrtum, denn die DVP besitzt weder Kamp-
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*
Weitere Austritte aus der Deutschen Volks-
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Berlin, 1. März. Der Vorsitzende des
Wahlkreisverbandes Berlin von der Deut-
schen Volksparkei, Stadtverordneter Dr.
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Volkspartei gerichtet, in welchem er mit
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Dolkspartei und ihren Aebertrikt zu Len
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der verantwortliche Schriftleiter der volks-
parteilichen Zeitschrift, Werner Pfeiffer.
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Der frühere Reichstagsabgeordnete und
Reichsminister a. D. von Raumer ist eben-
falls aus dem Dingeldeyklub ausgeschieden,
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anznschließen.
Austritt der Wirtschaftspartei B-Baden
aus der Reichspartei.
Baden-Baden, 29. Febr. Die Ortsgruppe
Baden-Baden der Wirtschaftspaktes hat -en
Beschluß gefaßt, ans -er Reichsparkei aus-
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Folge der Haltung der wirtschafksparteilichen
Fraktion im Reichstag. Die Ortsgruppe
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standsparkei fortbestehen.
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erfahren, wollen sich die Trümmer der zu-
sammengehauenen Mittelparteien zu einer
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Kernstück dieses neuen Ohnmachtsgebildes
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Gottfried Treviranus betrieben. In die Zu-
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das Zentrum, Bayerische Volksparkei, die
Hannoveraner, die Bauernpartei, sowie der
kümmerliche linke Flügel der liberalen
Dolkspartei und des Landvolkes. Kommt
dieser politische Wechselbalg zu Leben, dann
wird es auch von ihm ebensobald wie von
seinen Vätern heißen: „Man steht nur
noch die Trümmer rauchen, der Reftt ist
nicht mehr zu gebrauchen!"
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Bersin, 1. März. Der Bundesvorstan-
des Relchslaudkmndes »ahm in seiner Sit-
zung am Dienstag folgende Entschließung
zur Reichspräsidenkenwahl an:
„Die nationale Opposition hak die Pro-
Klamaiion Hindenburgs durch die Parteien
des Weimarer Systems mit der Herausstel-
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berg beantworket. Der Reichslandbund steht
im Lager der nationalen Opposition. Er
wird seine Stimme nicht für Hindenburg
einsehen. Der Kamps für den einen der
beiden Kandidaten der nationalen Opposition
darf nicht zum Kamps gegen den anderen
werden. Anser gemeinsamer Kamps richtet
sich gegen die Herrschaft der verderblichen
Kräfte, die für die Mißerfolge unserer bis-
herigen gesamkpolitischen und Wirtschafts-
politik verantwortlich sind."
AM DWlznMttS Mn» Ml
Kaiserslaukern, 29. Febr. In der „Deut-
schen Wacht" erläßt der 1. Landesvorsit-
zende der „Pfälzer Bauernschaft", Ritter
von Lichtenberger-Dielkirchen, einen Aufruf
zur Reichspräsidentenwahl, in dem er die
Pfälzer Bauern gemäß der Parole des
Reichslandbundes ausfordert, Hindenburg
ihre Stimme nicht zu geben.
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„Ein Attentat auf Hindenburg!" Diese
sensationelle Schlagzeile trug eines der zahl-
reichen Flugblatt-Pamphlete, durch die sich
die schwarz-roten Reklameanreißer für die
„Marx-Fronk" im Präsidentschafts-Wahl-
kampf 1925 an Verunglimpfungen ihres
jetzigen Kandidaten, des Generalfeldmarschalls
von Hindenburg, zu überbieten suchten. Im
folgenden handelt es sich um eine offizielle
Kundgebung der heutigen „Hindenburg-
Front", damals „Wahlausschuß des deut-
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von den Systemparteien (Zentrum, Demo-
kraten, Marxisten) und den Alteisen-Front-
lern (Reichsbanner, republikanische Kriegs-
teilnehmer usw.).
Das Machwerk suchte zunächst mit sinn-
verwirrendem Phrasenschwall und Argu-
menten, die genau der System-Dialektik von
1932 entgegengesetzt sind, den Nachweis zu
führen, daß
„Deutschland zum Narrenhaus wird,
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Junkern, Monarchisten, Militaristen und
Monopolisten zum Werkzeug mißbraucht
werden darf",
und beschwor dann die Wähler, an das
Schicksal zu denken, das Deutschland aus
einer Präsidentschaft Hindenburgs erwachsen
müsse. Die Folgen, die da an die Wand ge-
malt wurden, muten heute zum Teil fast wie
eine Vorausahnung des Systemverderbens
an, das über Deutschland hereingebrochen ist,
nicht weil Hindenburg vor 7 Jahren von der
nationalen Front gewählt wurde, sondern
weil er nicht mehr die Kraft aufbrachte,
seinen Wahlgegnern von 1925 ein Regie-
rungskonzept zu verderben, besten Auswir-
kungen sie nunmehr mit dem Schilde seiner
Persönlichkeit zu decken versuchen.
And weil von dem inzwischen 85 Jahre
alt gewordenen Hindenburg noch weniger zu
befürchten ist, daß er dem Mißbrauch seines
Namens Einhalt gebietet, darum preisen die
„Sahm-Ausschüßler" jetzt als Rettung, was
sie, da sie noch „Marx-Blöckler" waren, als
Antergang verschrien hatten, u. a. auch in
dem angezogenen Flugblatt, das den Wäh-
Nokverordnnngen sollten die Wirt-
schaft „ankurbeln".
Heute steht das Volk in der Kata-
strophe.
lern das Gruseln vor Hindenburg beibringen
sollte. Deutschlands Entwicklung unter seiner
Präsidentschaft wurde also prophezeit:
Innenpolitisch:
Militärischer Drill. Hemmung der sozia-
len Entwicklung, Entlastung der Reichen,
Belastung der schaffenden Stände bei Auf-
bringung der „unvermeidbaren" Kriegsent-
schädigungen und des Staaksbedarfs.
Gewalt des syndizierten Großkapitals un-
feiner militärischen Werkzeuge über Volk
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