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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (2) — 1932 (April bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 99 - Nr. 121 (2. Mai - 31. Mai)
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h parfeidienfiliche Abhallung war es
» möglich, an der Sihung des Land-
7, April feilzunehmen. Ich habe
Aede des Staatẽpräfidenten Dr.
ur Eröffnung der ſogenannten gqro-
itijcben Ausſpraͤche nicht milangehörl.
dieſe aber ſchriftlich vor mir liegt.
mich veranlaßt, Teile davon einer
chen Betrachtung zu unterziehen um
O 3u zeigen. mit welchen Mitteln
durch weldhe Männer der Kampf ge-
e NSDAP. geführ! wird.
hadiſche Siaatspräjident Dr. Schmitt
einer langjährigen Regierungszuge-
i der Sffenklichkeit nur wenig bekannt
orden. Er hat es bisher vorgezogen, viel
ſch Bielleicht iſt es dieſem Um-
d zuzuichreiben, daß über ihn irrige
inungen aufkommen konnien. Mie dem
jei, ſeit dem 27. April ſteht Dr.
1 o vor dem badijchen Bolke, wie er
_ihm gejehen werden muß.
Der gedruckten Rede Dr. Schmilts enk-
me ich folgendes, „Nun komme ich zu
Spihelſyſtem. Ich muß heute einige
fleluugen aus dem „Führer“ vorlefen
„Sührer“ Nr, 62 vom 3, 3, ſteht folgen-

Viſſen iſt Macht. Das Wiſſen von
ufenden in einer Zentrale zujammen-
jant und regiffriert! macht unüberwind-
ic! Der Gegner aber iſt gelähmt, wenn
r {(pürf, daß keine jeiner geheimen NMWb-
ichien uns verborgen bleibf, daß wir die
— Geheimniffe jeiner Organifation kennen,
daß die Schritte ſeiner Führer überwacht
werden.“ D
lich, als der Herr Abgeordnele Dr.
hler beim Unterrichtsminifferium {prach,
jagie er: „Das Entſcheidende iſt der Cha-
_ Der Sah Viſſen iſt Macht, muß
rteilt werden. Die Herren von der
onaljozialiftifichen Fraktion haben mif
$ diejer AYuffaljung zugeitimmt, aber
e5 in ihren Kram paßl, fagen jie di-
RE das Segenteil,“ ;

Was joll das nun heihen? Soll das
en, daß Charakter und Wiſfen unverein-
‘ {ind? Daj der, der Charakter haͤt, nichts
en braucht? Sch kann nicht annehmen,
da Dr. Schmiff diejer Meinung iſt. Wenn.
er aber Wiſſen mit Charakter vereiubar
Jälf, was ſoll dann der Borwurf gegen uns?
on konn doch nicht die Auffaͤffung ver-
fen, daß Dr. Schmitt elwa demagogijchen
Keigungen zum Opfer gefallen fein könnte.
Meiter jagt Dr. Schmitk: 4
_ „Sie haben dann weiter in Ziffer 4 diefer
Mitleilung im „Führer“ erklärf: „Die Mit-
gliedjhaft von Beamten hei der NSDAP.
ıf nach der Regierungserklärung nicht un-
ferjagi.“ Diejfe Behaupkung iſt ein kleiner
/ Jrrfum. Wir haben über die Frage der
‘ Mitaitedjehaft überhaupk noch nichts gefagt.



werde ſie nachher verleſen. Die Frage mif
der Mitsliedſchaft iſt noch nicht {o ageklärt,
man darüber etwas beſtimmiles fagen
ann.“ N .
Dieje Ausführungen Dr. Schmitts ſind in
ſeiner gedruckten Rede mif „Falichen Be-
hauplungen des Führer“ überfichrieben. Was
HE aber nun faljch an der Behanpkung des
„Sührer“? Bisher war die Mikgliedjchaft
* Beamten bei der NSDADVD. nicht ver-
ofen.

‚27. April aber ſagt Dr. Schinitt felbit: „Die
Frage mit der Mikgliedjehaft iſt noch nicht
ſo geklärf, daß man darüber etwas beflimm-
fes ſagen Kkann.“ Menn aber etwaͤs he-
fimmies noch nicht geſagt werden kann, dann
bleibt es beim bisherigen Zuſtand, d. h. die
Mitaliedſchaft von Beamten bei der NSD-
D, HE nicht oder wenigſtens noch nicht ver-
bofen. Melchem Irrium i alfo der Faͤhrer-
zum Öpfer gefallen? Wo bleibt hier die
Logik? *

Ferner {agl Dr. Schmitt: ;

„Sie ſind völkiſch eingeſtelll Wer völ-
kifch eingeffellt iſt, muß Antifemit ſein. Zolg-
lich müſfen Sie Ihre ankifemitijchen BZiele
durchfeBen .. Selbſt wenn Sie leaal
;‚eliqß wollen, Sie können gar nicht legal

eiben.“ Y .


ſcharfen logiſchen Denkens,
liliſchen Ziele durchſehen miüfjen?

nicht durchgeſeht haͤben
gar nicht, da ſie nicht antifemitifch ſind.
Und eine weitere Frage ſei

{chließen?
mit Sozialdemokrafen zufammen.
Sozialdemokratifche Paͤrtei

Illegaͤlttäl?
Logik, Herr Staakspräfident!
Wenn man Ddie

jäulen in Baden anſchlaͤgen zu laffen



im Laͤndtag gerne zuſtimmen




Nach der durch die verfchiedenen Mabhl-
kämpfe bedingten Ruhepaufe, find munmehr die
Mitgliederverfammlungen in den einzelnen Sek-
fionen in ihre Rechte eingefreten. € iff erfren-
lich, dabei ſeſtzuſtellen daß die Mitgliedichaft
faſt geſchloſſen und reſtlos an dieſen Berfamm-
Iungen tfeilnimmt, und die einzelnen Mitglieder
ſich dabei die Orundlage zur erfolqreichen Werbe-
täfigkeif für unjere Bewegung holen:

Sandhojen: Am Miftwoch, 27. 4. 32 fand
im Nebenzimmer „zum Adlex“ die übliche Mit-
gliederverjammlung fatt. Sie war fjehr fark
befucht und wurde von Pa. Michel eröffnet, der
auf Ddie Crfolge bei den Landtkagswahlen in
Deuffchland hinwies. Der Geſchäftsführer Da.
Buſſe erftatfefe den Bericht über die Tätkigkeik


hen. Anſchleßend veferierfen die Pıg. Dold und
Lüfke dber die allgemeine poliktifche Lage und


Nach einer fruchtbaren ‘ Ausfprache wurde die
Berjammlung mif einem Seil auf den Führer
geſchloſſen
Offjtadit: Die am 29, 4. 32 fakbgefundene
Pilichimitgliederverjammlung war faßt ausnahms-
0S won jämflichen Mitgliedern befucht, Sie ſtand
im Zeichen eines Schulungsabends, in welchem
nach den einleitenden Worten des Sektionslei-
ters Stv. Gehrmann, Pg. Bauer das Worfk zu,

jeiner SCyfflings-Rede ergriff. Seine Ausfüh-






ir haben nämlich die Richtlinien und
Crundſäte noch weiker ausgeaͤrbeitet



2



0 69y Gethatd Stalling A

8
Oldenburg i D. ;

' Copyright 193



; A 107. Fortſetzung.
— „Schön!” ſagt Sbilinjki,. „MWir haben
eſtgeſtellt, daß Ddie 1. polnijche Armee o?ne

erjammelt, uns von dort heraus anfaällt, un-
ſern Aufmarſch in der Ukraine ſtört und zer-
chlägt! Nun guf, uns kann es recht fein!“
koſch nickt. Es ift waͤhrſcheinlich daß es
jo ijft — aber esS iſt auch möglich, daß Po-
len vollkommen defenſto bleibf — die Un-
tuhen in Oſtpolen ſind für jeinen Aufmarſch
nicht angenehm, und die Niederlage der
fraͤnzöſiſchen Flotte zwingt Frankreich, feine
ganze Kraft gegen Ifalien zu werfen. — &E
vird jeBt ſchwerlich Polen mit {färkeren
Kräjten helfen können.“
General Shilin{ki lacht. „Und wir wer-
den nicht warten, bis der Hetr Franzofe
jreie Sand haben könnte! Diejer Krieg wird,
o Gott will, keinen ewigen Stellungskampf
‚kennen. Rußland wird maͤrſchieren nichts
als marſchieren und kämpfen! Wir brau-
chen eine ſchnelle Entſcheidung ſo oder
jo! In 24 Sfunden überſchreiten die Spiben |
unferer drei Armeen die Grenze — die vierfe
bleibt als Deckung gegen Rumänien, aber





; *







tungen, die fich mitf dem Wirkfchaftsprogramm

ich bejürchfe nichts — Rumänien iſt frob,
wenn Bulgarien und Ungarn Ruhe geben
— beide haben mohi[ijierf!”

„Ja, bisher hat der Himmel geholfen,
Eryzellenz. Mir warten gefpannt auf wei-
fere Nachrichten!” .

Ich laſſe Sie über alles auf dem laufen-
den halten.“ ' ı

Senua feierf den Sieq der Flolte
‚ Die Sirenen der
Schiffe im Hafen heulen das erfte Iubel-
zeichen in den Zag, Auf der Piazza Defer-
rari formieren ſich die Radres der fajchifti-
ſchen Miliz und des Heeres, der Schulen und
Anſtalten Die lehten Fahnen werden aus-
geffeckt, und die faſchiſtiſche Chrenwache des
Zriumphbogens auf der Piazza bezieht ihren
Poſten

Der Feffungskommandant von SGenua,

Feftprogramm. \

Admiral Biajja, der Secheld, ift ja Ge-
nueje, und General Venturi wird deſfen
Grüße an die Baterffadk auf der Piazza vor
dem Stanoͤbild des größten Genueſen Chri-
ſtobal Colon, dem Volke verlefen!

. Qoch iſt zur Abfahrk Zeit, und der Gene-

ral nimmt den AMorgenrapport enfgegen.
Die Lage iſt gefpannt. Der Beginn des
franzöſiſchen Vormarſches in den Alpen wird
erwarfef. Stalien iſt bereit. *

In ſchnellen, feſten Zügen unterferfigt

raſch geöffnet, und ein Ordonanzoffizier tritt
„Seneral, unjere Beobachtungsflug
zeuge vor Porto Maurizio melden feindliche










Sfudium und eine große Sachkenninis.

Referak enigegennehmen. ;


nach den Wahlen ſtaͤtt
Stielle des leider verhinderfen Orkagruppenlei-


Tem. Er werftand es, durch ſeine trefflichen Ans-
führungen die Erfchienenen in feinen Bannn zu
giehen. Zum Schluß ging Pag. Diener noch bhe-
jomders auf die Imdenfrage ein, und erlänferte


Felde Reicher Beifall belohnte den Redner.
Nach der Bekannigabe eingehender Richflinien
gur MWerbeaktion für das „Hakenkreusbanner“
endeke die Berfammlung mit dem Sorft Weſſel
Lied, \

— Lindenhof: Im dberfüllten Seim des Ge-
Tangpereins Harmonte eröffnefe der Gekkions-
leiter Da. Lühr am 10. 5. 32 eine Sektionsver-
Hammlung, wie ffie in diejer Stärke noch nie da-
geweſen war. Als Referenten waren die bhei-
den Pag. Dr. Reufher und Dr. Roth vorgefehen.
Pog. Dr. Reukher, der zwerff das Work erquiff,
‚referierfe über die Wirkfchaffspolitik des hen-
figen Syffems und ſtellte ihr unjer Mirkfchaftks-
Programm gegenüber, nach weldhem wir wieder
jo _ weif kommen werden, daß jeder Menich in

Venturi ſpringt auf. Fliegeralarm! *


zur Zür binaus, und drei Minuten ſpäter
heulen die ſchrillen Alarmlirenen das Flieger-
ſianal in die Luff. Am Flugplaß werden die
Hangars aufgeriffen, aus g[ombenficberen
Kaſemalten werden Maſchinen aufgehißt und
rollen auf, den Startplag. Piloten, Mecha-
niker, Schüßen {fürzen vor, die Motore
werden angeworfen, ohrenbetäubender Lärm
reißt jedes Wort vom Munde, _ und- ſchon
ſteigf die erſte Staffel auf und raſt davon.

Oberſt Berfkuzzi, Kommandant des Flug
plaßes {pringt zum Appaͤrat
Qvoanfi! Nebelgaruppe auf! Feind hat Lo-
ano mif Gasbomben belegt!l“ .

Sechs leichte Maſchinen mit Nebelftreuer
ſprihen in die Hoͤhe verteilen fich und jagen
in die Gfadf; inzwijchen ftarfef die zweite


fen Bierfiger. 60 Maſchinen rafen gegen


Dumpfe Sirenentöne gröhlen! Gasalarm!
SGasalarm!
Entſeht ftiebt jeßt die Menge, die die


hielf, auseinander; im Eilſchritt rücken Mi-
li3z und Heer ab. -
Von den Schiffen im Hafen ſtürzen ſich


Stege, Brüchen und Dämme in die wenigen
hombenſicheren Unkerſtände beim Bacini di
Larenaggio, und wer nicht mehr Einlaß fin-
deh läuft in die Safenmagazine, um ſich dort
3u verkriechen

Die Schiffe der Flottille im Avampato
Vitlorio Emanuele Il machen defechksklat.

Y












Nur nod 100 Meter vom Ziel

; ‚ gelaffen,
Daß mwir enffernf vom Ziel find nur noͤch
hundert Meker;
noch nicht vecht
. . faſſen-
„Yun muß ſich alles wenden,“ jagt ein jeder.
Doch, da Minijfter ſtets die Mahrheit fagen
Und ſicher alles, mas e Yagen, felbit wuch.
\ glauben,

Man kannn das große (Ölüick

Klagen, .
' Die unferm Bolke macht ein wenig Pein: \

wohl ſolch eim Meter Tein.“
Phylar.





amtlihen Täkigkeif zurückgekrefenen Seckfions-
leiler Heing für ſeine bisherige aufopfernde und
erfolgreiche Käfigkeif herzlichen Dank ausiprach.
Pıg. Stadirat Runkel werband jeine Ausführun-

jeve Prejje zu werben. Darnach nahm Pg. Dir.
Boch das Work zu fjeinen Ausführungen über
Befriebs- und Ermwerbslofjenzellen. YAuch Pa.
und Orksgruppenführer Mekel, der zu der Ber-
ſammlung erſchienen war, ergriff das Work und
appellierfe an die in unjern Reihen herrichende
Dijzipkin, indem er darauf hinwies, daß nun-
mehr an Stelle von Maffenverfammlungen Klein-
arbeif und die fyjtemakijche Merbung von Mund
ju Mund kreten muß. Aur dadurch fei es mög-
lich jede gegnerifche Regung im Urkeim z er-
ſticken Sämtliche Redner konnten den reichen

nehmen und als det neue Sektionsleiter Pa.

Sührer die Berfammlung fchloß, kornnke jeder
Poa. die Gewißheit mitf nach Sauje nehmen, daß
auch in der Gekfion Lindenhof erfolgreich qear-
beitet wird.

Rheinkor: D
Gektiom Jungbujch hervorgegangen iff, hielt am
10. 5. im Warkbung-Sofpiz ihre evfte Mitglleder
verſammlung ab,
und wurde von dem Gektfionsleiter Cajper er-
öffnel. Nach einleitenden Morfen des Leiters
des NS.-Studentenbundes Meinmuth, der über
die bevorſtehenden Qita-Wahlen ſprach ergriff
Orfsaruppenleiter Mekel das Work zu feinen
Ausführungen über das Thema: Nattonalſozia-
lismus verpflichtef.“ Geine ſehr infereffante Nede
wurde mif ſtarkem Beifall aufgenommen. In der

tom wurden zufammengelegt) ſptach Pa. Fleiſch-
mann über die politijche Lage und kam z3u dem
Schluß, daß wir nunmehr durch Kleinarbeit un-
ſere Crfolge weiter freiben müffen.
fionsleifer Cafjper richkele dann einen Appell am
die Dog. in der neuen Sektion ihn zu unkerſtühen-
damif durch eine qufe Zufammenarbeit der Er-
olg bezüglich der Mitglieder und Zeitungswer-

ſchloſſen





Fühter wurde die Berfammlung gqe














fen in ſchneller Fahrt auf die offene SGee,
| um nicht im Safen
‘werden. _

‘ Polizeianutos
bern die Straßen, nehmen, ſo guf es gebht,
die ausgerüchte Jugendmiltz auf,
in gasſichere Rafemaltten: in den Häufern
werden fehlende Gasmasken ergänzt, Polizei

leßfe Befehle, verfchwindet unp ſchon fen-
ken ſich die erſten Nebelwolken über Genna
— aber auch Schüſſe gellen nahe der Stadt,

‚ unfer blauem Simmel
anfeinander zuraſen.
Die Flaks der Außenforts feuern auf

die Flugmaſ chinen

und die ifalienijchen Staffeln legen ſich vor
die Verkeidigungslinie um den Franzoſen
von der Etadt abzudrängen.
ſich über ſeine Mafjchinen. in Teil der
faßt fchnell, daß fie Genua auch von Oſten
her angreifen und die Haliener zwingen wol-
len, ihre Kräfte zu zerfplitfern. ‘

Drucke oͤſtlicher Minde immer mehr gegen
das Meer. Balbi funkt an das Kommando:
Nebel treibt gegen Meer — Norden ſtaͤrker
vernebeln“. Seine Breda Maſchine, blisnen,
_ mif drei ſchweren Maſchinenkanonen in ge-
panzerfer, drehbarer Kuppel, hat keinen
Gegner zu fürchten,
„Sühren”, nicht „Rämpfen“. ;

Gortſetzung folat)












*












 
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