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Dienstag, den 11. Oktober. 1932.
2. Zahrg. / Nr. 228
für das verkaufte sämtliche Sandblakk 70 Mk
von der Firma Feißk bezahlt.
Wein-Richt- und Rahmenpreis in Württem-
berg.
Für das Frühgewächs im Heilbronner
Weinbaugebiet haben sich auch Heuer wieder
auf Veranlassung der Heilbronner Weinbörfe
die Vertreter der Weinbauorganisationen mit
den Vertretern des Hotel- und Gastwirkge-
werbes zusammengefunden, um über die Auf-
stellung von Richt- und Aahmenpreise für die
Erzeugnisse der diesjährigen Ernte zu beraten.
Mit Rücksicht darauf, daß die Qualität we-
sentlich besser zu werden verspricht, anderer-
seits die Quantität erheblich geringer wird,
hat die Nachfrage von Käufern allerorts schon
eingesetzt. Die alten Vorräte bet den Erzeu-
gern sind restlos abgesetzt bezw. für alte Käu-
fer reserviert. In Anbetracht dieser Verhält-
nisse werden höhere Preise in Rechnung ge-
stellt. Bei der gemeinsamen Beratung wur-
den für das diesjährige Frühgewächs folgende
Richt- und Rahmenpreise festgelegt: Portu-
gieser 150—155 RM. je Eimer von 300 Liter,
Schwarzriesling 175—200 RM. Für Spät-
sorten werden voraussichtlich Ende kommen-
der Woche Rahmenpreise herausgegeben.
Mannheimer Produktenbörse vom 10. Okk)
(nichtamtlich)
Weizen inl. 22.00—22,25, Roggen int.'
17.25, Hafer inl. 14.50—15.25, Sommergerste
19.00—20,00. Futtergerste 17.50—17.75, Pla-
kamais 16.75, Biertreber 11.50, Weizenmehl
südd. Spez. Null 31.20, mit Auslandsweizen
32.20, Weizenauszugsmehl 34.20 bezw. 35.20,
Weizenbrokmehl 23.20 bezw. 24.20, Rogqen-j
mehl 60-70 «/«ig 23,50—26.00, Weizenkleie
fein 7.75, Erdnußkuchen 12.50—12.75. RM.
SbrtmokmSrllSir
Großmarkt Weinheim.
Nüsse 25—35, kl. Nüsse 15—20, Wall-
nüsse 57—69, Pfirsiche 6—20, Quitten 7-11.
Zwetschgen 11,1—11,9, Tomaten 9—11, Bir-
nen 6—19, Aepfel 8—15. Anfuhr und Nach-
frage gut. Heute 16 Ahr Versteigerung.
Großmarkk Handschuhsheim.
Bohnen 10—14, Tomaten 8—10, Kastanien
11—14, Pfirsiche 1—16, Quitten 8-10, Aepfel
8—18, Birnen 7—16. Anfuhr und Nachfrage
gut. Heute 17 Uhr Versteigerung.
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BerlI«, 10. Okt. (FunIMr.) Welzcn, mürk. 7g Kg. L02
Lis L04; O!t. —, Dez. L1S-21S.S, März L17-AS. Ten-
Lenz: ruhig. Roggen, märl. 158,5—188,8, MecklenLurger
Roggen, 72-73 Kg. 1S8.S, cis Bin. Brief; Okt. 167,25 :
Dez. 168,25—167,75 Brief, Mär,' 171,5-171; Lenden,:
ruhig. Braugerste 174—184, Futter-Jnd. 167—173; Ten-
denz: ruhig. Märk. Hafer 135—146, Okt. —, Dez. —,
März —, Tendenz: ruhig. Weizenmehl 25,5—23,75; Ten-
denz: ruhig. Roggenmehl 26,25—22,75; Tendenz: ruhig.
Weizenkleie 9,4—6,75; Lenden, ruhig. Roggenklete 3,4 bis
8,8, Tendenz: ruhig. Viktotiaerbsen 22—25; Futiererbfen
14—17; Wicken 17-26; Leinkuchen 16,3—16,5; Erdnutzku-
chen 11,5; Erdnußkuchenmehl 11,8; Eojabohnenschrot 16,5;
ertrotz. Sojabohnenschrot 11,3.
Berlin, 16. Oktober (Funlspruch). Metallnotlerungen fü»
je 166 Kg. ElektroltstknPfer prompt cts Hamburg, Bremen
oder Rotterdam. (Notierung der Vereinigung f. d. Dt.
Elektrolhlkupfernotiz 55,25 RM. Notierungen der Kom-
mission des Berliner Metallvhrsenvorstandes (die Preise
verstehen sich ab Lager in Deutschland Mr prompte Liefe-
rung und Bezahlung).
Hümmel, unö
Mens VerwanSte kurbew an!
Silleroy LBoch Blichen 5 Malen
Bekanntlich ist die Fran des Reichskanz-
lers von Papen eine geb. Boch von der Firma
Mlleroy u. Boch, Keramische Werke A-G
Man sollte nun meinen, daß die nächsten
Verwandten des Herrn von Papen das
stärkste Vertrauen zu seinem Wirtschaftspro-
gramm hätteu und demgemäß Neueinstellun-
gen in schweren Mengen vornehmen würden.
Weik gefehlt: Die Firma Kündigte dieser
Tage an, daß fie ihre Filialen in Hamburg
Hannover, Leipzig, Wien u. Ober-
kürkheim am 1. Januar 1933 auslösen
werde.
Wenn schon seine nächste» Verwandten
kein Vertrauen zu den Fähigkeiten des Herrn
von Papen haben, wie sollte dann das Volk
Herrn von Papen Vertrauen entgegen brin-
gen?
Vapens..WirWaWankurbelum"
Papens „Wirkschaftsankurbelung"
Die altbekannte Holzgroßhandelsfirma
Simon und Bekka, Komm.-Ges., Königsberg
(Ostpr.), die früher führende deutsche Holzaus-
fuhrfirma (insbesondere in Beziehungen mit
England, Rußland und Litauen) mußte mit
beträchtlichen Verbindlichkeiten ihre Zah-
lungsunfähigkeit erklären.
*
Dir Firma Georg Wenderokh, Kastel,
A.-G. für pharmazeutische Bedarfsartikel,
schüttete keine Dividende aus, da der Umsatz
durch die Arzneibestimmungen der Notver-
ordnungen vom Oktober 1930 erheblich zu-
rückgegangen ist.
In Grotzberlin haben die Zwangsversteige-
rungen von Grundstücken eine erhebliche Zu-
nahme im Vergleich zum vorigen Jahre er-
fahren. In den Monaten Januar bis Juli
fanden 1931 ca. 700 Zwangsversteigerungen
im Jahre 1932 in der gleichen Zeit ca. 773
Zwangsversteigerungen* statt.
Die Firma Hubert u. Co., Webereien und
Konfektion in Bielefeld-Brackwede mußte
das Konkursverfahren eröffnen. 230 Arbeiter
verlieren ihre Arbeitsstätte. Auch ein „Er-
folg" Papenscher Wirkschaftsankurbelung.
Die Dürener Maschinenfabrik Bamming
und Seyboldk mußte die Zahlungen einstellen.
200 Arbeiter werden von der Stillegung be-
troffen. > - *
Streik gegen Lohnabbau.
Bei der Firma Bogel und Bernheimer
A.-G. Werk Maxau ist ein Streik ausge-
brochen, nachdem die Verwaltung auf Grund
der Notverordnung vom 5. September einen
Lohnabbau durchführen wollte.
4. - * ' »
Die Daimler-Benz A.-G. hak für das
Werk Sindelfingen beim Gewerbeaufsichks-
amk um die Genehmigung nachgesucht, 600
Arbeiter und Arbeiterinnen zu entlasten.
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Stand der Rebe« im Deutsche« Reich Anfang
Oktober
Durch die warme Septemvcrwitterung hat
die Entwicklung der Trauben nach Erhebun-
gen des Statistischen Reichsamtes im allgemei-
nen günstige.Fortschritte gemacht. Die Aussich-
ten für den Ernteertrag haben sich allerdings
durch letzthin in erheblichem Umfange aufge-
tretene Sauerwurmschäden sowie durch die Le-
derbeerenkrankheit etwas verschlechtert. Nach
-en bisherigen Ergebnissen von Vorlescn
dürfte die neue Weinernte der Menge nach au
die des Vorjahres nicht heranreichen. Hinsicht-
lich der Güte steht jedoch ei« recht befriedigen-
des Ergebnis z« erwarten. Unter Zugrunde-
legung Ser Zahlennoten 2 — gut, 3 — mittel,
4 — gering lautet die Begutachtung über den
Stand der Reben für die wichtigsten deutschen
Weinbaugebiete wie folgt: Preußisches Rhein-
gaugebiet 2,7 (im Vormonat 2,6), übriges preu-
ßisches Nheingebiet 3,2 (2,5), Nahegebiet 3,4
(2,8), Mosel-, Saar- und Ruwergebiet 3,3 (2,7)
Ahrgebiet 2,7 (2,4), badische Weinbaugebiete
3,0 (3,0), Rheinhessen 3,8 (3,2), Rhetnpfalz 2,7
(2,8), Unterfranken 2,4 (2,6), Neckarkreis 2,6
(2,3), Jagstkreis 3,0 (2,6), sächsische Weinbau-
gebiete 2,1 (2,2).
Stand der Hackfrüchte und Futterpflanze« im
Dentschen Reich Anfang Oktober 1932
Die zumeist trockene und heitere Witterung
im September war für die Erntearveiten und
die weitere Entwicklung der Hackfrüchte und
Futterpflanzen im allgemeinen sehr förderlich.
Vereinzelt aufgetretene TrockenschäLen Md
durch öftere Niederschläge in der zweiten Mo-
natshälfte gemildert worden. Mit der Kartof-
felernte ist in diesem Jahr verhältnismäßig
frühzeitig begonnen worden. Sie verspricht
nach Menge und Beschaffenheit im allgemeinen
zufriedenstellende Erträge. Zucker- «ud Runkel-
rübe«, die zunächst wegen Mangel an Feuch-
tigkeit im Wachstum etwas zurückgeblieben
waren, haben sich durch die Niederschläge Ende
September wieder erholt. Näheren Aufschluß
über die Ernteerträge bei den Hackfrüchten
werden die in einigen Tagen zu erwartenden
Vorschätzungsergebnifle bringen. Die Ernte
vom zweiten Wiesen- «nd Kleeschnitt, die meist
rasch und gut eingebracht wurde, ist fast über-
all zufriedenstellend ausgefallen. Dank der
günstigen Witterung weisen die Fntterschläge,
Wiesen und Weiden immer noch einen guten
Nachwuchs auf. Die Herbstbestellung hat in der
ersten Septemverhälfte fast überall begonnen,
wurde jedoch hier und da infolge Verhärtung
des Bodens verzögert. Die Wintersaaten sind
zum großen Teil bereits eingebracht und be-
ginnen befriedigend aufzulaufen.
Unter Zugrundelegung der Zahlennoten
2 — gut, ö — mittel, 4 — gering, ergibt sich im
Reichsdurchschnitt folgend« Begutachtung:
Spätkartoffeln 2,6 (Vormonat 2,6), Zucker-
rüben 2,7 (2,6), Runkelrüben 2,6 (2,6), Klee
2,7 (2,8) Luzerne 2,6 (2,7), Bewässerungswie-
sen 2,4 (2,6) andere Wiesen 2,7 (2,8). F
Vom badische« Weittva«
Ueber die Lage in den badische« Weinvauge-
bieten berichtet die Zeitschrift „Weinbau und
Kellerwirtschaft":
Markgrafschast: Noch kurz vor dem Herbst
ist durch eine« Hagelschlag in den Gemarkun-
gen Hattingen uns Dettingen großer Schaden
entstanden. Die Trauben wurden teils ganz
abgeschlagen, teils derart stark beschädigt, daß
sie rasch faulten. Dagegen Hat das Holz bei
-er vorgeschrittenen Reife weniger Schaden
gelitten. Am 18. September wurden auch die
Gemeinde« JsteiN, Huttingen und Tannenkirch
von einem schweren Hagelwetter betroffen. In
Jstein und Huttingen wurde ein großer Teil
der Reben durch den Hagel völlig entblättert
und Sie Trauben restlos abgeschlagen. In -em
übrigen Teil der genannten Gemarkungen so-
wie in -er Gemarkung Tannenkirch hat der
ca. 16 Minuten Lauernde Hagel viele Trauben
ganz abgeschlagen und die übrigen sehr stark
beschädigt, so daß in diesen Gemeinden nur
ein geringer Herbstertrag zu erwarten ist. In-
folge sehr starken Faulens und Abfallens der
verhagelten Trauben kann die Lese nicht mehr
weiter hinausgefchoben werden. Bei einem
Most aus Jstein wurden 64 Grad Oechsle und
8 V» Säure festgestellt. In Auggen beginnt die
Lese am 13., m Heitersheim am 16. Vor-
lesen sind gestattet. Man erwartet einen der
Menge nach geringen, qualitativ aber außer-
halb -er Hagelgebiete befriedigenden Ertrag
für den jetzt schon große Nachfrag« besteht. In
Blansingen wog der Most 70—73 Grad bei 8,2
bis^ 7^5"/«» Säure. , —.
Hockey
Zwei Siege der TG Heidelberg in München
Ein 5:1 gegen Reichsbahn vnd ein 2:0 gegen
Macker!
In zwei Spielen bewies die TG Heidelberg
am Samstag und Sonntag in München
ihre derzeitige sehr gute Form. Das Spiel
am Samstag gegen Reichsbahn-Sporkverein,
der in letzter Zeit mit sehr guten Ergebnissen
anfwarkete, brachte schon vor der Pause eine
klare Aeberlegenheit der Heidelberger, obwohl
das Halbzeitergebnis infolge vieler Fehlschüsse
nur 1:1 lautete. Nach der Pause hakten ^ie
78 er das Spiel fest in Händen, Angriff auf
Angriff rollte vor das Münchener Tor, sodaß
die Reichsbahnleuke zum Schluß den 78ern
einen 5:1 Sieg überlassen mußten. — Vor
allem war es in diesem Treffen die rechte
Skurmseite und hier besonders der Rechts-
außen Schreiber, der das gegnerische Tor
immer wieder in Bedrängnis brachte. —
Weik hartnäckigeren Widerstand leistete
der Gegner des zweiten Tages, die Mann-
schaft des H. C. Wacker. Im Sturm der
78 er machte sich eine leichte Müdigkeit vom
ersten Spiel her bemerkbar, sodaß die Heidel-
berger Angriffe nicht mit der gleichen Wucht
wie diejenigen am Vortag vorgekragen wur-
öens Bei besserem Feldspiel der Heidelberger
stand die Partie bei Halbzeit 1:0. Nach der
Pause verstand es die Hintermannschaft wie
Läuferreihe der 78 er, die Fünferreihe mit gu-
ten Vorlagen zu bedienen, dl« dann auch erst
recht in Fahrt kamen. Eine Serie von Pracht-
Kaiferstuht: Das badische Staatsministerium
hat beim R-:'.chsfinanzminister um Gewährung
steuerfreien Zuckers für die Haustrunkberei-
tung in -en unwettergeschädigte» Gemeinden
-es Kaiserstuhls nachgesucht. Wird diesem Er-
suchen stattgegeben, dann sollen aus anderen
badischen Weinbaugebieten Trester »ach -em
Kaiserstuhl kostenlos geliefert werden. Am 29.
September sand in Riegel unter dem Vorsitz
des Lanöeskommissars eine Besprechung we-
gen -er Kaiserstuhl-Nothilfe für die hagelge-
schädigten Gemeinden statt. Es handelte sich
vor allem um Saatgutbeschaffung für die ge-
schädigten Gemeinden. Die Saatgutbeschaffung
ist gesichert, nachdem die Gemeinden die Bürg-
schaft übernommen Haben. Wegen Belieferung
von Pfropfreben zu verbilligtem Preise er-
folgt Näheres, sobald sich der Pfropfrebenbe-
darf überblicken läßt. Mit dem Herbst wurde
am 4. Oktober am nördlichen, am 6. am öst-
lichen Kaiserstuhl begonnen. 1931er kostet hier'
34 NM. je Hektoliter.
Ortenau. Nm 21. September ging über ein-
zelne Gemarkungen der Ortenau ein schweres
Hagelwetetr nieder. Besonders stark heimge-
sucht wurden die Gemarkungen Rammers-
weier «nd Dnrvach. In Rammersweier sind
manchen Winzern die Trauben so zerschlagen
worden, daß eine Vorlese gestattet werden
mußte. In DurVach wurden die Allmends-
reben und die Weinberge bis über den Stein-
berg hinaus stark verhagelt. In den Ouanti-
tätslagen der Ortenau wurde tn der Woche
nach dem 2. Oktober der Herbst allgemein be-
gonnen, etwa eine Woche später wie letztes
Jahr. Die schlechte Spritzarbeit mancher Win-
zer im vergangenen Sommer rächt sich nun
bitter, indem in vielen Rebstücken die Trauben
zu faulen beginnen. In den Qualitätslagen
steht der Klevner am schönsten, am schlechtesten
meist der Burgunder, hauptsächlich infolge des
Wurmschabens. .. ...
*
Nene Tarifvereinbarung bei den Mann-
heimer Angestellten.
Zwischen dem Kartell der Mannheimer
Arbeitgeberverbände und den Angestelltenor-
ganisakionen ist unkerm 5. Oktober vereinbart
worden, daß am 1. Oktober 1932 für sämt-
liche Angestellte in Industrie und Großhandel
die Gehaltssätze der sogenannten Einheiksklasse
gelten. Die Angestellten der bisherigen Ta-
rifklasse I behalten die 4 Prozent Gehalts-
differenz zur Einheiksklasse bis auf weiteres
als Zulage, mindestens aber bis 31. Dezem-
ber 1932, die Bezüge der Angestellten der
bisherigen Tarifklasse III bleiben bis 31. De-
zember 1932 unverändert, ab 1. Januar 1933
tritt eine Heraufsetzung der bisherigen Tarif-
gehälter um 2 Prozent, ab 1. Februar 1933
um weitere 2 Prozent auf die Sähe der Ein-
heitsklasse ein.
»Srlkle
Vom badischen Tabakmarkk.
In Ketsch wurden die Tabakgrumpen
verwogen. Es wurden 51 RM. bezahlt, wäh-
rend der Qualitäksbauverein bis 15 Prozent
mehr erlöste. In Oberschopfheim wurde
schlissen fiel auf das Münchener Tor, doch
dessen Hüter zeigte wahre Prachkleistungen
und meisterte selbst die schärfsten Bälle.
Schließlich gelang es dem Linksaußen Vol-
kert doch, durch einen unheimlich scharfen
Schuß, den Torhüter zu überwinden und da-
mit das Ergebnis auf 2:0 zu erhöhen. Eine
weitere Gelegenheit zum Torerfolg landete,
von Bauer geschlenzk, knapp neben dem
Pfosten. — Mit diesen beiden Ergebnissen
hat die Turngemeinde Heidelberg einen be-
deutenden Erfolg zu verzeichnen, zumal die
Spielstärke beider Gegner sehr beachtlich war.
TG 78 Privakmannschaft - Germania Mann-
heim Privat 5:1
TG 78 Damen — TV Pforzheim Damen 2:1
Die Heidelberger Damen zeigten in ihrem
Spiel gegen Pforkheim wiederum recht an-
sprechliche Leistungen und errangen einen ver-
dienten Sieg.
Blau-Weiß Speyer 1. — HCH 1. 1:4 (1:0)
Ein schwaches Spiel des HCH, bei dem
nur Kerzinger voll auf dem Posten war. Erst
gegen Mitte der zweiten Halbzeit gelang dem
HEH der Ausgleich, um dann in kurzen Ab-
ständen durch Baudendistel und Peter den
Sieg sicherzustellen. Die Gäste verdienen für
ihre Aufopferung und faire Spielweise ein
Lob.
Blau-Weiß 2. — HEH 1:5
Blau-Weiß Damen 1. — HCH Damen 1. 0:6
Die HCH-Damen waren diesmal wesent-
lich besser, die Verteidigung sicher, während
der Sturm auch viel gefährlicher als sonst er,
schien.
T. und HC Hanau 1. — HCH 2. 3:3
T. u. HC Hanau 2. — HCH 3. 0:2
Leichtathletik
Beim zweiten Badischen Hallensporkfest
in Offenburg nahmen die Olympiakämpfer
Eberle, Charlotkenburg, Ionath, Bochum,
Welscher, Frankfurt und Frl. Fleischer,
Frankfurt teil. Ionath gewann den Sprin-
kerDreikampf über 60,70 und wieder 60 Me«
ter jeweils vor Welscher und dem Pforzhei-
mer Stahl. Den 3000-Meter-Lauf holte sich
Schilpen, Darmstadt vor Helber, Stuttgart
und Medinger, Luxemburg. Den 1000 Meter-
Einladungslauf holte sich der Neckarauer
Abel. Das Kugelstoßen gewann Lampert-
KFV mit 14,13 Meter vor Eberle 13,81 Me-
ter. Frl. Fleischer holte sich den Weitsprung
und das Kugelstoßen, Frl. Lorenz den 80-
Meker-Lauf.
Die Wahrheit
ist das Bezugsgeld wert
Dienstag, den 11. Oktober. 1932.
2. Zahrg. / Nr. 228
für das verkaufte sämtliche Sandblakk 70 Mk
von der Firma Feißk bezahlt.
Wein-Richt- und Rahmenpreis in Württem-
berg.
Für das Frühgewächs im Heilbronner
Weinbaugebiet haben sich auch Heuer wieder
auf Veranlassung der Heilbronner Weinbörfe
die Vertreter der Weinbauorganisationen mit
den Vertretern des Hotel- und Gastwirkge-
werbes zusammengefunden, um über die Auf-
stellung von Richt- und Aahmenpreise für die
Erzeugnisse der diesjährigen Ernte zu beraten.
Mit Rücksicht darauf, daß die Qualität we-
sentlich besser zu werden verspricht, anderer-
seits die Quantität erheblich geringer wird,
hat die Nachfrage von Käufern allerorts schon
eingesetzt. Die alten Vorräte bet den Erzeu-
gern sind restlos abgesetzt bezw. für alte Käu-
fer reserviert. In Anbetracht dieser Verhält-
nisse werden höhere Preise in Rechnung ge-
stellt. Bei der gemeinsamen Beratung wur-
den für das diesjährige Frühgewächs folgende
Richt- und Rahmenpreise festgelegt: Portu-
gieser 150—155 RM. je Eimer von 300 Liter,
Schwarzriesling 175—200 RM. Für Spät-
sorten werden voraussichtlich Ende kommen-
der Woche Rahmenpreise herausgegeben.
Mannheimer Produktenbörse vom 10. Okk)
(nichtamtlich)
Weizen inl. 22.00—22,25, Roggen int.'
17.25, Hafer inl. 14.50—15.25, Sommergerste
19.00—20,00. Futtergerste 17.50—17.75, Pla-
kamais 16.75, Biertreber 11.50, Weizenmehl
südd. Spez. Null 31.20, mit Auslandsweizen
32.20, Weizenauszugsmehl 34.20 bezw. 35.20,
Weizenbrokmehl 23.20 bezw. 24.20, Rogqen-j
mehl 60-70 «/«ig 23,50—26.00, Weizenkleie
fein 7.75, Erdnußkuchen 12.50—12.75. RM.
SbrtmokmSrllSir
Großmarkt Weinheim.
Nüsse 25—35, kl. Nüsse 15—20, Wall-
nüsse 57—69, Pfirsiche 6—20, Quitten 7-11.
Zwetschgen 11,1—11,9, Tomaten 9—11, Bir-
nen 6—19, Aepfel 8—15. Anfuhr und Nach-
frage gut. Heute 16 Ahr Versteigerung.
Großmarkk Handschuhsheim.
Bohnen 10—14, Tomaten 8—10, Kastanien
11—14, Pfirsiche 1—16, Quitten 8-10, Aepfel
8—18, Birnen 7—16. Anfuhr und Nachfrage
gut. Heute 17 Uhr Versteigerung.
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Lenz: ruhig. Roggen, märl. 158,5—188,8, MecklenLurger
Roggen, 72-73 Kg. 1S8.S, cis Bin. Brief; Okt. 167,25 :
Dez. 168,25—167,75 Brief, Mär,' 171,5-171; Lenden,:
ruhig. Braugerste 174—184, Futter-Jnd. 167—173; Ten-
denz: ruhig. Märk. Hafer 135—146, Okt. —, Dez. —,
März —, Tendenz: ruhig. Weizenmehl 25,5—23,75; Ten-
denz: ruhig. Roggenmehl 26,25—22,75; Tendenz: ruhig.
Weizenkleie 9,4—6,75; Lenden, ruhig. Roggenklete 3,4 bis
8,8, Tendenz: ruhig. Viktotiaerbsen 22—25; Futiererbfen
14—17; Wicken 17-26; Leinkuchen 16,3—16,5; Erdnutzku-
chen 11,5; Erdnußkuchenmehl 11,8; Eojabohnenschrot 16,5;
ertrotz. Sojabohnenschrot 11,3.
Berlin, 16. Oktober (Funlspruch). Metallnotlerungen fü»
je 166 Kg. ElektroltstknPfer prompt cts Hamburg, Bremen
oder Rotterdam. (Notierung der Vereinigung f. d. Dt.
Elektrolhlkupfernotiz 55,25 RM. Notierungen der Kom-
mission des Berliner Metallvhrsenvorstandes (die Preise
verstehen sich ab Lager in Deutschland Mr prompte Liefe-
rung und Bezahlung).
Hümmel, unö
Mens VerwanSte kurbew an!
Silleroy LBoch Blichen 5 Malen
Bekanntlich ist die Fran des Reichskanz-
lers von Papen eine geb. Boch von der Firma
Mlleroy u. Boch, Keramische Werke A-G
Man sollte nun meinen, daß die nächsten
Verwandten des Herrn von Papen das
stärkste Vertrauen zu seinem Wirtschaftspro-
gramm hätteu und demgemäß Neueinstellun-
gen in schweren Mengen vornehmen würden.
Weik gefehlt: Die Firma Kündigte dieser
Tage an, daß fie ihre Filialen in Hamburg
Hannover, Leipzig, Wien u. Ober-
kürkheim am 1. Januar 1933 auslösen
werde.
Wenn schon seine nächste» Verwandten
kein Vertrauen zu den Fähigkeiten des Herrn
von Papen haben, wie sollte dann das Volk
Herrn von Papen Vertrauen entgegen brin-
gen?
Vapens..WirWaWankurbelum"
Papens „Wirkschaftsankurbelung"
Die altbekannte Holzgroßhandelsfirma
Simon und Bekka, Komm.-Ges., Königsberg
(Ostpr.), die früher führende deutsche Holzaus-
fuhrfirma (insbesondere in Beziehungen mit
England, Rußland und Litauen) mußte mit
beträchtlichen Verbindlichkeiten ihre Zah-
lungsunfähigkeit erklären.
*
Dir Firma Georg Wenderokh, Kastel,
A.-G. für pharmazeutische Bedarfsartikel,
schüttete keine Dividende aus, da der Umsatz
durch die Arzneibestimmungen der Notver-
ordnungen vom Oktober 1930 erheblich zu-
rückgegangen ist.
In Grotzberlin haben die Zwangsversteige-
rungen von Grundstücken eine erhebliche Zu-
nahme im Vergleich zum vorigen Jahre er-
fahren. In den Monaten Januar bis Juli
fanden 1931 ca. 700 Zwangsversteigerungen
im Jahre 1932 in der gleichen Zeit ca. 773
Zwangsversteigerungen* statt.
Die Firma Hubert u. Co., Webereien und
Konfektion in Bielefeld-Brackwede mußte
das Konkursverfahren eröffnen. 230 Arbeiter
verlieren ihre Arbeitsstätte. Auch ein „Er-
folg" Papenscher Wirkschaftsankurbelung.
Die Dürener Maschinenfabrik Bamming
und Seyboldk mußte die Zahlungen einstellen.
200 Arbeiter werden von der Stillegung be-
troffen. > - *
Streik gegen Lohnabbau.
Bei der Firma Bogel und Bernheimer
A.-G. Werk Maxau ist ein Streik ausge-
brochen, nachdem die Verwaltung auf Grund
der Notverordnung vom 5. September einen
Lohnabbau durchführen wollte.
4. - * ' »
Die Daimler-Benz A.-G. hak für das
Werk Sindelfingen beim Gewerbeaufsichks-
amk um die Genehmigung nachgesucht, 600
Arbeiter und Arbeiterinnen zu entlasten.
- -o-
KlW MWftMWKktll
Stand der Rebe« im Deutsche« Reich Anfang
Oktober
Durch die warme Septemvcrwitterung hat
die Entwicklung der Trauben nach Erhebun-
gen des Statistischen Reichsamtes im allgemei-
nen günstige.Fortschritte gemacht. Die Aussich-
ten für den Ernteertrag haben sich allerdings
durch letzthin in erheblichem Umfange aufge-
tretene Sauerwurmschäden sowie durch die Le-
derbeerenkrankheit etwas verschlechtert. Nach
-en bisherigen Ergebnissen von Vorlescn
dürfte die neue Weinernte der Menge nach au
die des Vorjahres nicht heranreichen. Hinsicht-
lich der Güte steht jedoch ei« recht befriedigen-
des Ergebnis z« erwarten. Unter Zugrunde-
legung Ser Zahlennoten 2 — gut, 3 — mittel,
4 — gering lautet die Begutachtung über den
Stand der Reben für die wichtigsten deutschen
Weinbaugebiete wie folgt: Preußisches Rhein-
gaugebiet 2,7 (im Vormonat 2,6), übriges preu-
ßisches Nheingebiet 3,2 (2,5), Nahegebiet 3,4
(2,8), Mosel-, Saar- und Ruwergebiet 3,3 (2,7)
Ahrgebiet 2,7 (2,4), badische Weinbaugebiete
3,0 (3,0), Rheinhessen 3,8 (3,2), Rhetnpfalz 2,7
(2,8), Unterfranken 2,4 (2,6), Neckarkreis 2,6
(2,3), Jagstkreis 3,0 (2,6), sächsische Weinbau-
gebiete 2,1 (2,2).
Stand der Hackfrüchte und Futterpflanze« im
Dentschen Reich Anfang Oktober 1932
Die zumeist trockene und heitere Witterung
im September war für die Erntearveiten und
die weitere Entwicklung der Hackfrüchte und
Futterpflanzen im allgemeinen sehr förderlich.
Vereinzelt aufgetretene TrockenschäLen Md
durch öftere Niederschläge in der zweiten Mo-
natshälfte gemildert worden. Mit der Kartof-
felernte ist in diesem Jahr verhältnismäßig
frühzeitig begonnen worden. Sie verspricht
nach Menge und Beschaffenheit im allgemeinen
zufriedenstellende Erträge. Zucker- «ud Runkel-
rübe«, die zunächst wegen Mangel an Feuch-
tigkeit im Wachstum etwas zurückgeblieben
waren, haben sich durch die Niederschläge Ende
September wieder erholt. Näheren Aufschluß
über die Ernteerträge bei den Hackfrüchten
werden die in einigen Tagen zu erwartenden
Vorschätzungsergebnifle bringen. Die Ernte
vom zweiten Wiesen- «nd Kleeschnitt, die meist
rasch und gut eingebracht wurde, ist fast über-
all zufriedenstellend ausgefallen. Dank der
günstigen Witterung weisen die Fntterschläge,
Wiesen und Weiden immer noch einen guten
Nachwuchs auf. Die Herbstbestellung hat in der
ersten Septemverhälfte fast überall begonnen,
wurde jedoch hier und da infolge Verhärtung
des Bodens verzögert. Die Wintersaaten sind
zum großen Teil bereits eingebracht und be-
ginnen befriedigend aufzulaufen.
Unter Zugrundelegung der Zahlennoten
2 — gut, ö — mittel, 4 — gering, ergibt sich im
Reichsdurchschnitt folgend« Begutachtung:
Spätkartoffeln 2,6 (Vormonat 2,6), Zucker-
rüben 2,7 (2,6), Runkelrüben 2,6 (2,6), Klee
2,7 (2,8) Luzerne 2,6 (2,7), Bewässerungswie-
sen 2,4 (2,6) andere Wiesen 2,7 (2,8). F
Vom badische« Weittva«
Ueber die Lage in den badische« Weinvauge-
bieten berichtet die Zeitschrift „Weinbau und
Kellerwirtschaft":
Markgrafschast: Noch kurz vor dem Herbst
ist durch eine« Hagelschlag in den Gemarkun-
gen Hattingen uns Dettingen großer Schaden
entstanden. Die Trauben wurden teils ganz
abgeschlagen, teils derart stark beschädigt, daß
sie rasch faulten. Dagegen Hat das Holz bei
-er vorgeschrittenen Reife weniger Schaden
gelitten. Am 18. September wurden auch die
Gemeinde« JsteiN, Huttingen und Tannenkirch
von einem schweren Hagelwetter betroffen. In
Jstein und Huttingen wurde ein großer Teil
der Reben durch den Hagel völlig entblättert
und Sie Trauben restlos abgeschlagen. In -em
übrigen Teil der genannten Gemarkungen so-
wie in -er Gemarkung Tannenkirch hat der
ca. 16 Minuten Lauernde Hagel viele Trauben
ganz abgeschlagen und die übrigen sehr stark
beschädigt, so daß in diesen Gemeinden nur
ein geringer Herbstertrag zu erwarten ist. In-
folge sehr starken Faulens und Abfallens der
verhagelten Trauben kann die Lese nicht mehr
weiter hinausgefchoben werden. Bei einem
Most aus Jstein wurden 64 Grad Oechsle und
8 V» Säure festgestellt. In Auggen beginnt die
Lese am 13., m Heitersheim am 16. Vor-
lesen sind gestattet. Man erwartet einen der
Menge nach geringen, qualitativ aber außer-
halb -er Hagelgebiete befriedigenden Ertrag
für den jetzt schon große Nachfrag« besteht. In
Blansingen wog der Most 70—73 Grad bei 8,2
bis^ 7^5"/«» Säure. , —.
Hockey
Zwei Siege der TG Heidelberg in München
Ein 5:1 gegen Reichsbahn vnd ein 2:0 gegen
Macker!
In zwei Spielen bewies die TG Heidelberg
am Samstag und Sonntag in München
ihre derzeitige sehr gute Form. Das Spiel
am Samstag gegen Reichsbahn-Sporkverein,
der in letzter Zeit mit sehr guten Ergebnissen
anfwarkete, brachte schon vor der Pause eine
klare Aeberlegenheit der Heidelberger, obwohl
das Halbzeitergebnis infolge vieler Fehlschüsse
nur 1:1 lautete. Nach der Pause hakten ^ie
78 er das Spiel fest in Händen, Angriff auf
Angriff rollte vor das Münchener Tor, sodaß
die Reichsbahnleuke zum Schluß den 78ern
einen 5:1 Sieg überlassen mußten. — Vor
allem war es in diesem Treffen die rechte
Skurmseite und hier besonders der Rechts-
außen Schreiber, der das gegnerische Tor
immer wieder in Bedrängnis brachte. —
Weik hartnäckigeren Widerstand leistete
der Gegner des zweiten Tages, die Mann-
schaft des H. C. Wacker. Im Sturm der
78 er machte sich eine leichte Müdigkeit vom
ersten Spiel her bemerkbar, sodaß die Heidel-
berger Angriffe nicht mit der gleichen Wucht
wie diejenigen am Vortag vorgekragen wur-
öens Bei besserem Feldspiel der Heidelberger
stand die Partie bei Halbzeit 1:0. Nach der
Pause verstand es die Hintermannschaft wie
Läuferreihe der 78 er, die Fünferreihe mit gu-
ten Vorlagen zu bedienen, dl« dann auch erst
recht in Fahrt kamen. Eine Serie von Pracht-
Kaiferstuht: Das badische Staatsministerium
hat beim R-:'.chsfinanzminister um Gewährung
steuerfreien Zuckers für die Haustrunkberei-
tung in -en unwettergeschädigte» Gemeinden
-es Kaiserstuhls nachgesucht. Wird diesem Er-
suchen stattgegeben, dann sollen aus anderen
badischen Weinbaugebieten Trester »ach -em
Kaiserstuhl kostenlos geliefert werden. Am 29.
September sand in Riegel unter dem Vorsitz
des Lanöeskommissars eine Besprechung we-
gen -er Kaiserstuhl-Nothilfe für die hagelge-
schädigten Gemeinden statt. Es handelte sich
vor allem um Saatgutbeschaffung für die ge-
schädigten Gemeinden. Die Saatgutbeschaffung
ist gesichert, nachdem die Gemeinden die Bürg-
schaft übernommen Haben. Wegen Belieferung
von Pfropfreben zu verbilligtem Preise er-
folgt Näheres, sobald sich der Pfropfrebenbe-
darf überblicken läßt. Mit dem Herbst wurde
am 4. Oktober am nördlichen, am 6. am öst-
lichen Kaiserstuhl begonnen. 1931er kostet hier'
34 NM. je Hektoliter.
Ortenau. Nm 21. September ging über ein-
zelne Gemarkungen der Ortenau ein schweres
Hagelwetetr nieder. Besonders stark heimge-
sucht wurden die Gemarkungen Rammers-
weier «nd Dnrvach. In Rammersweier sind
manchen Winzern die Trauben so zerschlagen
worden, daß eine Vorlese gestattet werden
mußte. In DurVach wurden die Allmends-
reben und die Weinberge bis über den Stein-
berg hinaus stark verhagelt. In den Ouanti-
tätslagen der Ortenau wurde tn der Woche
nach dem 2. Oktober der Herbst allgemein be-
gonnen, etwa eine Woche später wie letztes
Jahr. Die schlechte Spritzarbeit mancher Win-
zer im vergangenen Sommer rächt sich nun
bitter, indem in vielen Rebstücken die Trauben
zu faulen beginnen. In den Qualitätslagen
steht der Klevner am schönsten, am schlechtesten
meist der Burgunder, hauptsächlich infolge des
Wurmschabens. .. ...
*
Nene Tarifvereinbarung bei den Mann-
heimer Angestellten.
Zwischen dem Kartell der Mannheimer
Arbeitgeberverbände und den Angestelltenor-
ganisakionen ist unkerm 5. Oktober vereinbart
worden, daß am 1. Oktober 1932 für sämt-
liche Angestellte in Industrie und Großhandel
die Gehaltssätze der sogenannten Einheiksklasse
gelten. Die Angestellten der bisherigen Ta-
rifklasse I behalten die 4 Prozent Gehalts-
differenz zur Einheiksklasse bis auf weiteres
als Zulage, mindestens aber bis 31. Dezem-
ber 1932, die Bezüge der Angestellten der
bisherigen Tarifklasse III bleiben bis 31. De-
zember 1932 unverändert, ab 1. Januar 1933
tritt eine Heraufsetzung der bisherigen Tarif-
gehälter um 2 Prozent, ab 1. Februar 1933
um weitere 2 Prozent auf die Sähe der Ein-
heitsklasse ein.
»Srlkle
Vom badischen Tabakmarkk.
In Ketsch wurden die Tabakgrumpen
verwogen. Es wurden 51 RM. bezahlt, wäh-
rend der Qualitäksbauverein bis 15 Prozent
mehr erlöste. In Oberschopfheim wurde
schlissen fiel auf das Münchener Tor, doch
dessen Hüter zeigte wahre Prachkleistungen
und meisterte selbst die schärfsten Bälle.
Schließlich gelang es dem Linksaußen Vol-
kert doch, durch einen unheimlich scharfen
Schuß, den Torhüter zu überwinden und da-
mit das Ergebnis auf 2:0 zu erhöhen. Eine
weitere Gelegenheit zum Torerfolg landete,
von Bauer geschlenzk, knapp neben dem
Pfosten. — Mit diesen beiden Ergebnissen
hat die Turngemeinde Heidelberg einen be-
deutenden Erfolg zu verzeichnen, zumal die
Spielstärke beider Gegner sehr beachtlich war.
TG 78 Privakmannschaft - Germania Mann-
heim Privat 5:1
TG 78 Damen — TV Pforzheim Damen 2:1
Die Heidelberger Damen zeigten in ihrem
Spiel gegen Pforkheim wiederum recht an-
sprechliche Leistungen und errangen einen ver-
dienten Sieg.
Blau-Weiß Speyer 1. — HCH 1. 1:4 (1:0)
Ein schwaches Spiel des HCH, bei dem
nur Kerzinger voll auf dem Posten war. Erst
gegen Mitte der zweiten Halbzeit gelang dem
HEH der Ausgleich, um dann in kurzen Ab-
ständen durch Baudendistel und Peter den
Sieg sicherzustellen. Die Gäste verdienen für
ihre Aufopferung und faire Spielweise ein
Lob.
Blau-Weiß 2. — HEH 1:5
Blau-Weiß Damen 1. — HCH Damen 1. 0:6
Die HCH-Damen waren diesmal wesent-
lich besser, die Verteidigung sicher, während
der Sturm auch viel gefährlicher als sonst er,
schien.
T. und HC Hanau 1. — HCH 2. 3:3
T. u. HC Hanau 2. — HCH 3. 0:2
Leichtathletik
Beim zweiten Badischen Hallensporkfest
in Offenburg nahmen die Olympiakämpfer
Eberle, Charlotkenburg, Ionath, Bochum,
Welscher, Frankfurt und Frl. Fleischer,
Frankfurt teil. Ionath gewann den Sprin-
kerDreikampf über 60,70 und wieder 60 Me«
ter jeweils vor Welscher und dem Pforzhei-
mer Stahl. Den 3000-Meter-Lauf holte sich
Schilpen, Darmstadt vor Helber, Stuttgart
und Medinger, Luxemburg. Den 1000 Meter-
Einladungslauf holte sich der Neckarauer
Abel. Das Kugelstoßen gewann Lampert-
KFV mit 14,13 Meter vor Eberle 13,81 Me-
ter. Frl. Fleischer holte sich den Weitsprung
und das Kugelstoßen, Frl. Lorenz den 80-
Meker-Lauf.
Die Wahrheit
ist das Bezugsgeld wert