Allerheiligen lieht vor Ser TA!
Es brauchen jetzt bloß einmal ein paar
graue, trübe Tage zu kommen, Tage mit
wallendem Nebel und schwer verhängtem
Himmel, Tage, an denen der Herbststurm die
welken Blätter jagt und peitscht, dann mer-
ken wir, wie armselig und dürftig, wie be-
drückend und zermürbend die ganze Natur-
stimmung wird. Wir fühlen den Ernst und
die Stimmung des kommenden Doppelfestes
Allerheiligen-Allerseelen.
Todesahnen geht durch das Land. Und
die Zeit des Welkens und Hinsterbens im
Schaubild der Natur findet nur allzu leicht
einen Widerhall in der menschlichen Seele.
Ernst wird unser Gemüt und nachdenklich.
Besinnlichkeit und Beschaulichkeit senken sich
ins Herz. Wir empfinden den Gleichklang
zwischen dem Werden und Vergehen in der
Natur und dem Schicksal des Menschen. Wie
auf den Lenz der Herbst, auf das Blühen das
Verblühen folgt, so ist auch das Leben des
Menschen eng begrenzt. Aeber kurz oder
lang kommt auch für ihn das Ende. Leise
Verzagtheit möchte uns beschleichen, wenn
wir an die Vergänglichkeit alles Irdischen
denken. And doch können wir mutig sein und
voll frohen Glaubens. Denn in diesen Tagen
des Endes liegt gleichzeitig die strahlende Ge-
wißheit eines neuen Anfanges. Aber Trost
und Zuversicht schöpft nur der aus dem Ernst
und der Stille dieser Tage, der innerlich fest,
-essen Seele abgeklärt und vorbereitet ist.
Es geht Allerheiligen zu. Blumengeschäfte
und Gärtnereien rüsten bereits für den stil-
len Tag. And in den Friedhöfen selbst be-
ginnen nach und nach die Vorbereitungen für
den ernsten Tag, der den Token geweiht ist.
-o-
Plankstadt. (Durch scheuende Pferde ge-
tötet.) Zwei, dem Landwirt Treiber III ge-
hörende Pferde, wurden scheu und rasten mit
voll beladenem Wagen durch den Grenzhöfer-
weg. Dann durchbrachen sie das geschlossene
Hoftor des Valentin Wacker in der Laden-
burgerstraße und blieben schließlich in der
Scheunentenne stehen. Anker dem Magen
fand man den bei Treiber beschäftigten
Schreiner Renz schwerverletzt auf. Er starb
noch vor der Einlieferung ins Krankenhaus.
Nußloch. (Verschiedenes.) Bel der Gene-
ralversammlung der hiesigen Sanikäkskolonne
wurde Kolonnenarzk Dr. Rohrhurst, Vorstand
Bürgermeister Baust und Kolonnenführer Ad.
Specht einstimmig wiedergewählt. Der Kas-
senbericht ergab, daß die Kasfenverhälknisse
in Ordnung sind, jedoch ist für den weiteren
Ausbau der Kolonne dringend erwünscht, daß
sie ähnlich wie die freiwillige Feuerwehr von-
seiten der Gemeinde unterstützt wird. Auf
Anregung der Hauptleitung des Roten Kreu-
zes sollen künftig auch weibliche Helferinnen
ausgebildet werden. — Gestern feierte Zigar-
renmacher Peter Elz er und seine Ehefrau
Amalie geb. Scheid das Fest der Goldenen
Hochzeit. Die kirchliche Einsegnung des Ju-
belpaares nahm ein Verwandter, Pfarrer El-
zet aus Obergimpern, vor.
San-Hausen. (Von der Schule.) Als Stell-
vertreterin für die erkrankte Forkbildungs-
schulhauptlehrerin Barbara Gutfleisch wurde
Fortbilduvgsschullehrerin Emmy Rang aus
Mannheim hierher versetzt.
Sandhaufen. (Kirchliches.) Grundbuchrak-
schreiber a. D. Klekki und Wagnermeisker
Herzog wurden vom Kirchenausschuß in die
Bezirkssynode gewählt. Am letzten Sonntag
wurden die neuen Kirchengemeinderäke von
Pfarrer Günther in ihr Amt eingeführk.
Altenbach. (Beerdigung.) Hier wurde die
älteste Einwohnerin, Frau Babette Schmitt,
zu Grabe getragen. Der Gesangverein „Lie-
dertafel" sang vor dem Trauerhause und am
Vrav.
Leimen. (Ein Flugsporkverein.) Nachdem
vor kurzem gemeldet werden konnte, daß Inq.
Bortz sich ein Segelflugzeug selbst erbaut
- die Gründung eines Flugsportver-
eins Tatsache geworden, dem bereits 26 Per-
sonen als Mitglieder angehören. Der Ver-
ein steht unter Führung von Ing. Ludwig
Liirgg und Verflcherungsinspekkor Alfons
Meyer. Zum Ehrenvorsitzenden wurde Dr.
med. Schirmer und zum Ehrenmitglied Braue-
reibesiher Geiser ernannt. Der junge Verein
steht bereits wegen des Erwerbs eines Mo-
torflugzeuges in Ankerhandlungen.
Immer wieder Diebstähle.
Wilhelmsfeld. Wiederholt wurden in Mrl-
helmsfeld Stallhasen gestohlen, in der letzten
Woche wurden auf dem Schriesheimer Hof 7
Hühner entwendet, ohne daß man die Täter
fassen konnte. In einer der letzten Nächte
mußten sogar Dickrüben mitgehen, die aller-
dings, da die Täter gefaßt werden konnten,
wieder zurückgegeben wurden.
kmlMalter Ser MZVM!
Mehr als in jedem bisherigen Mahlkampf werden unsere Gegner nach ven Er-
kundungen unseres Informationsdienstes durch Flugblätter und Zeitungen in der skruppel-
losesten Weise unsere deutsche Freiheitsbewegung in den Augen des Volkes zu diffanneren
und durch die gemeinsten Lügen ihre täglich f chwächer werdende Stellung zu behaupten ver-
suchen.
Vie beste VcrlclMvnL Ist acr änLrlii!
Wir müssen der papierenen Lügenschlammfluk mit einem beispiellosen Feldzug der
Wahrheit sofort enkgegenwirken. Es'gilt Dämme zu errichten gegen Schmutz und Ver-
leumdung, gegen Gemeinheit und Niedertracht.
Auf Anordnung der Gauleikung erscheinen deshalb in ganz Baden neben unserer
nach wie vor täglich 12seikig erscheinenden parteiamtlichen Presse
s realral reSWerle «simimaernumniern
von I« welligem vmtsmb
Auf diese Meise erreichen wir es, daß unsere Parkeipresse in gewohntem Amfang
für den politischen Tageskampf zur Verfügung steht, ohne daß wir auf die in den ver-
gangenen Wahlkämpfen bewährten Wahlsondernummern grundsätzlichen Inhalts verzichten
müssen.
An solchen Wahlsondernummern, die als Sonderdrucke der für das jeweilige Ge-
biet zuständigen parteiamtlichen Presse herauskommen, erscheinen:
1. Bauern - Mahlsondernummer am 25. 10.
2. Arbeiter - Wahlsondernummer am 27. 10.
3. Mittelstands - Mahlsondernummer am 29. 10.
4. Erwerbslosen - Wahlsondernummer am 31. 10.
5. Frauen - Mahlsondernummer am 2.11.
Zur größmöglichsten Verbilligung des Preises haben wir für das Verbreitungs-
gebiet von „Volksgemeinschaft" und „Hakenkreuzbanner" angeordnek, daß ein und dieselbe
Sondernummer jeweils nur mit einem der beiden Köpfe gedruckt wird, worauf wir zur
Vermeidung von Rückfragen jetzt schon Hinweisen. Der Preis für diese Mahlsonder-
nummern beträgt:
6 RM. pro 1000 Exemplare zuzüglich Portospesen.
Der Versand erfolgt nur von Heidelberg aus und zwar ausschließlich gegen Nach-
nahme oder Voreinsendung des Betrags.
Sämtliche Bestellungen find möglichst schnell zu richten an:
Verlag die „Volksgemeinschaft", Heidelberg, Leopoldfiratze 3
Postscheckkonto: Karlsruhe 21834.
Sollten von verschiedenen Ortsgruppen außer diesen Zeitigen Mahlsondernummern
auch Exemplare unserer 12seitigen Tagesausgaben planmäßig in Massen verkeilt werden,
so stellt sich der Preis hierfür auf RM. 2V.— pro Tausend. Kleinere Mengen mit kleinen
Aufschlägen.
Mik Rücksicht darauf, daß uns nur noch wenige Tage von dem Herauskommen der
ersten Sondernummer trennen, ist es unbedingt notwendig, daß die Bestellungen sofort
aufgegeben werden.
Jeder Amtswalter füllt sofort den anhängenden Bestellschein aus.
Alle Macht an Hitler! Der Sieg muß unser werden!
Heidelberg, den 20. Oktober 1932
Verlag die „Volksgemeinschaft"
Heidelberg, Leopoldfiratze 3.
Ausschneiden
post
. Nr
Straße
An den
Verlag „Die Volksgemeinschaft"
Heidelberg
Wir bestellen hiermit zu den bekannten Bedingungen:
Stück Bauern - Sondernummern
Stück Arbeiter - Sondernummern
Stück Mittelstands - Sondernummern
Stück Erwerbslosen - Sondernummern
Stück Frauen - Sondernummern
Der Betrag von RM ist auf das Postscheckkonto Karlsruhe
21834 des Verlags „Die Volksgemeinschaft" eingezahlt.
Der ausmachende Betrag ist per Nachnahme zu erheben.
Nichtzutreffendes durchstreichen! Deutlich schreiben!
Vrt , Ken 19ZZ
Oie Sendung ist zu richten an:
„...Name: -
Unterschrift, Stempel
vrt
Schriesheimer SerMele beendet
Am Dienstag und Mittwoch hak in Schries-
heim die Lese in den Weinbergen statkgefun-
den. Hinsichtlich der Quantität hakte man
sich von vornherein keinen allzu großen Er-
wartungen hingegeben, aber das tatsächliche
Ergebnis war noch geringer als im Vorjahre.
Die Qualität ist allerdings derart, daß man
für den Absatz die besten Hoffnungen hegt.
Die Mostgewichke bewegen sich zwischen 68
und 82 Grad, meist von 74 aufwärts. Für
das Faß Most von 240 Liker werden 180-220
RM. bezahlt. Kleinere Verkäufe wurden be-
reits nach Mannheim und Heidelberg getätigt.
Sehr gute Preise wurden wieder bei der Ver-
steigerung auf dem Schloßberg der Gräfl. von
Oberndorffschen Weinberge erzielt. Hier
kam das Faß Maische auf 240—345 RM.
Als Käufer trat hauptsächlich die Minzerge-
nossenschaft und der Pächter der Echloßwirt-
schafk auf. In Lützelsachsen, tvo die Lese be-
endet ist, kostet der Eimer von 20 Liker ca.
10 AM. Der Handel zeigt erhöhtes Interesse
für die Bergsträßler Weine. Der Geschäfts-
gang ist bisher befriedigend.
*
Adolf Hitler Ehrenbürger von
Melenhan.
Diekenhan. Bei der am letzten Samstag
staktgefundenen Bürgerausschußsitzung wurde
mit großer Stimmenmehrheit der Führer der
NSDAP, Adolf Hitler, zum Ehren-
bürger ernannt.
Vom Zug überfahren.
Neckarzimmern. In Kochendorf wollte
ein fünfjähriges Kind über den Aebergang
am Bahnhof springen, sah aber nicht, daß ein
Zug aus Richtung Neckarsulm kam und
sprang direkt in den Zug. Der herbeilaufends
Vater konnte nicht mehr helfen. Das Kind
starb kurze Zeit später.
Lauda. (Der erste evangelische Pfarrer.)
Nachdem hier die erste evangelische Pfarre
stelle eingerichtet wurde, wurde der bisherige
Pfarrverwalker Albert Frank einstimmig als
erster evangelischer Pfarrer gewählt.
VbrtmokmSiIkte
Großmarkk Weinheim.
Nüsse 24-33, Kastanien 8—9, Pfirsichs
8—15, Quitten 8—12, Tomaten 13—16, Bir-
nen 7—21, Aepfel 8—18, Bohnen 14. An«
fuhr und Nachfrage gut. Heute 18 Ahr Ver-
steigerung.
Aundsunk-Programm
für Freitag, den 21. Oktober.
Heilsberg: 11.30 Blaskonzert. 13.05 Schallplattee
15.30 Kinderfunk. 18 Frauenflund«. 18.30 Kon-
zert. 17.30 Wie übersetzt man Tonfilm«? 17.58
Jagd funk. 18.30 Schallplatten. 19.30 Franzö-
sisch. 20 Deutsch« Meister der Musik. 21.48
Kunst als Ausdruck des deutschen Menschen.
Könlgswusterhansen: 12 Schallplatten 14 Konzert.
15 Iungmäöchenstunde. 15.45 Jugendstunde. 16
Pädagogischer Funk. 16.30 Konzert. 17.30
Deutsche Dichtung. 18 Neuwerkung ber Fa-
milie. 18.30 Handelspolitik. 19 Vortrag für
Aerzte. 19.20 Stunde der Arbeit. 19.40 Zeit-
dienst. 20.05 Sinfonie-Konzert. 21.15 Heimat-
sucher. 22.20 Unterhaltungsmusik.
München: 11.30 Postreklame. 12 Konzert. 13.15
Wochenenüausflug. 13 30 Solistenstunde. 14.20
Postreklame. 14.30 Konzert. 15 Stunde der
Frau. 16.05 Lieder. 16 3g Erziehungsfunk. 17
Konzert. 18.15 Deutschtum und Afrikanerkum
in Südafrika. 18.35 Preisbildung bei Mono-
polverhältnissen. 19.05 Schallplatken. 19.35 Deut-
sche Zeitgeschichte. 20 Konzert. 21.35 Diploma-
ten und Staatsmänner. 21.50 Manuel Garcla,
ein Sängergenie.
Mühlacker: 7.05 Schallplakten. 10.30 Lieder. 12,
13.30, 14 Konzert. 14.30 Englisch. 16.30 Bur-
gen und Schlösser im Elsaß. 17 Konzert. 18.25
Gegenwärtige der Frau. 18.50 Ist Nervosität
heilbar? 19.30 Ein möblierter Herr klagt sein
Le°d. 20.05 Sinfonie-Konzert. 22.45 Nachtmusik.
Die Wettervorsage
Freitag: Trüb, wolkig, leichter Regen nichl
ausgeschlossen.
Samstag: Anhalten der unbeständigen Wtt-
terung.
Wafferstandsnachrichten
Rhein: Schuster-Insel 158, Kehl 240, Ma-
xau 387, Mannheim 255, Caub 177,
Köln 232 cm.
Neckar: Heidelberg 260, Diedesheim 85
Iagstfeld 60, Heilbronn 115. Plochingen
09, Mannheim 240 cm.