MM SMßeSB KVMMW — EWU KWAK?
Einer Meldung der Telegraphenunion zu-
folge, ist von Schwarzen und Sozzen der „Ge-
nosse" Emil Kraus als Nachfolger Emil
Maiers ausersehen worden. Es läßt sich zur
Stunde noch nicht übersehen, was für ein
Kuhhandel hier wieder zwischen dem Zentrum
und der Sozialdemokratie gespielt wird. Der
bisherige geschäfksführende Innenminister
scheint für seine vorschnelle Zusage beim Ab-
schluß des geheimen Konkordats von „oben"
zurückgepfiffen worden zu sein. Ein neuer
Mann wird vorgeschickk, in Baden nicht ganz
unbekannt, da er früher einmal Bürgermei-
ster der Stadt Kehl war. Inzwischen war er
an „guten Beziehungen" auf einen „Beige-
ordneken"-Skuhl der Stadt Mainz hinaufge-
klettert. Heute holen ihn die badischen Ober-
sozzen von dort zurück wegen Mangel an
„Köpfen". Das soll aber nicht heißen, daß
Deutscher,
vergiß es nicht!
Sozialdemokratische Anwahrheilen.
Am 8. Oktober 1929 erklärte der damalige
Reichsinnenminister und Sozialdemokrat Se -
vering im Rundfunk gegen das von der
NSDAP eingeleikele Volksbegehren wörtlich:
„Würde nach dem Volksbegehren ver-
fahren werden, so stürzte sich das Deutsche
Volk wiederum in . . . neue Infla-
t i o n."
And in einem Flugblatt des Zenkralvor-
skandes der Sozialdemokratischen Partei vom
15. Oktober 1929 stand:
„Die Verhandlungen in Paris und im
Haag waren von der Reichsregierung
zwecks Milderung der unerträglich gewor-
denen Daweslasten eingeleitet worden.
Wären sie gescheitert, so hätte der
Dawesplan weitergsgolten, bis Deutsch-
land unter ihm in einer neuen Infla-
tion endgültig zusammengebro-
chen wäre."
Alles Lüge, denn im amtlichen Text des
Poungplanes Ziffer 161 (Reichsgesehblatt,
Teil II, Seite 460) steht über die im Dawes-
vlan vorgesehene Währungsschußbestimmung:
„Der neue Plan würde den Haupt-
zweck, zu dessen Erreichung er ins Le-
ben gerufen worden ist, verfehlen, wenn
er diese Bestimmung nicht beseitigen
würde."
Was aber schrieb die SPD im Jahre
1924 über den gleichen Dawesplan, den sie
1929 als Inflakionsbringer verwarf?
In einem Massenflugblatt, gedruckt in
der Vorwärksdruckerei, verantwortlich der So-
zialdemokrat Bartels MdR, heißt es wört-
lich:
„Der neue Reparationsplan . . . schafft
eine neue, echte Währung, sichert
unter allen Umständen ihre Sta-
bilität . . . Die Wahrheit ist, daß
künftig die Sicherheit und Festig-
st ei t der Währung über allen Re-
parationsleistungen sieht. . . Eine Wäh-
rungskatastrophe ist künftig un-
mögli ch."
Arbeiter, laßt euch nicht mehr von
den Sirenenklängen dieser verloge-
nen Partei betören!
Macht Schluß damit!
wir ihn für einen „Kopf" halten. In Heidel-
berg kennt man ihn aus seiner früheren Tä-
tigkeit an der „Volkszeitung", von der noch
zu sprechen sein wird. Sein Studium vol-
lendete Kraus aus gewissen Gründen noch als
Zenkrumsmann. Bei der Revolution kam
revolutionärer Schwung über ihn und er
wurde Sozialdemokrat. Der Kehler Bevölke-
rung ist er heute noch in „guter" Erinnerung;
dafür sorgen die Amlagezetkel, deren Beträge
unter seiner Tätigkeit erheblich gewachsen
sind. Die Kehler „Proletarier" haben ihn
Nach Veröffentlichung des gemeinen
Pamphletes gegen unsere badischen Führer
erhielt die Schriftleitung der „Volkszeitung"
von einem Gegner unserer Bewegung, der sich
im Sozzenladen gut auskennt, folgenden
Brief:
An die
Schriftleikung der „Bolkszeikung"
Heidelberg.
Ihre Nummer vom 1. 11. 32
Sie verkeilen derzeit als Mahlpropa-
gandamitkel Ihre Zeitung. In der Num-
mer 256 vom 1. 11. 32 glauben Sie, die
Eigenschaften und das Vorleben einiger
nationalsozialistischer Größen „beleuchten"
zu müssen. Leider sind Ihnen dabei einige
sehr grobe Fehler unterlaufen, sodaß ich
Sie bitten möchte, sich umgehend nach dem
wahren Tatbestand zu erkundigen und ent-
sprechende Berichtigungen vorzunehmen.
Ich schreibe dies Ihnen, obwohl ich nicht
Nationalsozialist bin, aus dem Gefühl des
einfachen Anstandes Leuten gegenüber, die
ich in ihren Fehlern wohl besser kenne als
Sie und weil ich der Meinung bin, daß
die' persönliche Verunglimpfung die ge-
meinste Form des politischen Kampfes ist.
Für den Fall, daß Sie sich nicht zu einer
Berichtigung entschließen können, habe ich
gleichzeitig einen Durchschlag dieses Brie-
fes an die „Volksgemeinschaft" gegeben,
mit der ausdrücklichen Ermächtigung, die-
sen zu veröffentlichen, wenn Sie der
Wahrheit nicht die Ehre geben. Ich nehme
dabei an, daß die in früheren Jahren von
Ihnen geübte Tendenz: „Daß das, was
ich gesagt habe, nicht wahr ist, war mir be-
kannt, ich habe aber etwas damit erreichen
wollen und habe es erreicht" (Aeußerung
Ihres ehemaligen Haupkschrifkleiters Dr.
Kraus in der Angelegenheit Bismarck-
denkmal, dessen Nase besoffene Studenten
abgeschlagen haben sollten) nicht mehr die
Ihre ist.
Zum Tatsächlichen nur folgende kurze
Bemerkungen: Wenn Herr Lenz in den
Spätkriegsjahren eingezogen wird, wie
konnte er dann als vierzehnjähriger Kriegs-
freiwilliger 1915 im Felde stehen. Wie
konnte er, wenn er wegen Fahnenflucht
verurteilt war, später Vizefeldwebel wer-
den (denn nur bei Bekleidung einer Charge
konnte er degradiert werden). Welcher
Art war die Offiziersmißhandlung? Es
nicht sehr geschäht. Er ließ sie links liegen.
Seine Ansprüche in Bezug auf Wohnung und
Gehalt standen im umgekehrten Verhältnis
zu -em bescheidenen Päckchen, das er an
wenigem Hausrat und Leistungsfähigkeit
mikbrachke. Sein Weggang von Kehl erfolgte
noch gerade rechtzeitig vor Neuwahl der Ge-
meindevertretung, ansonsten eine nationalso-
zialistische Mehrheit ihm schwere Sorgen be-
reitet hätte. Es wird noch mehr über den
Herrn zu reden sein, wenn sich die Meldung
der TA bewahrheiten sollte. —
war eine Rauferei unter Freunden, die
nach Kriegsrecht bestraft werden mußte,
die aber keineswegs eine ehrenrührige
Handlung darstellte.
Die tendenziöse Aufmachung persönlicher
Angelegenheiten ist so gemein, daß ein
jedes Wort der Richtigstellung sich erüb-
rigt.
In Ihren weiteren Schilderungen brin-
gen Sie ähnliche falsche, z. Teil schon
vor aller Öffentlichkeit widerlegte Be-
hauptungen, auf die ich nicht weiter ein-
gehen möchte. Ich erwarte nun keines-
wegs, daß Sie meine Ausführungen unbe-
sehen hinnehmen, sondern würde es be-
grüßen, wenn Sie an Hand amtlicher
Quellen den richtigen Tatbestand ermitteln
würden. Dazu genügt aber im Wesent-
lichen ein einziger Tag, sodaß die Richtig-
stellung noch vor den Wahlen erfolgen
kann.
Ts liegt mir fern, zu behaupten, daß die
Führerschaft der Nationalsozialisten eine
geistige oder moralische Elite darstellt. Ich
kenne selbst die Schwächen -- der Herren,
würde mich jedoch, bei allem sachlichen
und persönlichen Gegensatz schämen, in
einer solchen Weise vorzugehen. Es sei
dahingestellt, ob eine Ankersuchung der mo-
ralischen Qualitäten der Führer Ihrer
Partei nur weiße Westen ergeben würde.
Ich sehe Ihrem gefl. umgehenden Be-
scheid entgegen und zeichne
hochachtungsvoll
gez.: Ankerschrift.
Das genügt wohl fürs erste, um zu be-
weisen, wie zweifelhaft der „Erfolg" der ge-
meinen Wahlmache war, die gegen unsere
Führer gerichtet war. Die hoffentlich bald
kommenden Prozesse werden ein Schlag ge-
gen die sozialdemokratischen Iudenbläkter sein,
von dem sie sich so leicht nicht werden erholen
können. Pikant ist aber folgendes:
der in dem Brief genannte Mann, der
seine publizistische Arbeit in der „Volks-
zeitung" nach dem Motto:
„Ich weiß, daß ich die Unwahrheit
schreibe, aber ich wollte damit et-
was ganz Bestimmtes erreichen."
verrichtete, niemand anders ist, als der
Kraus,
der nach den schwarz-roten Kulissenver-
handlungen nun
Badischer Innenminister
werden soll! Ein
_feiner Typ!_
Mil
t-lis blot stsigt!
vstEoE» o-rkLackLuL i
lisAön ksute Luk dsr LtraLs. » Linsers -Vnkssabs ist:
dlsus dlotküeksn 2n erriskten nin dsn HunAer 2u
stillsn l k'ür Llsidunx rar sorgen!
Oer Oan Ladsn Kat eins Lotteris veranstaltet, deren
klsinsrtra§ 2ur 8srvälti§un§ dieser ^nkZabsn ver-
rvsndst wird. vis Nsbunx kindetain 14. Okt. 1932 statt.
Unterstützt disss Lotterie, kaukt Losei venkt daran,
dalZ dis blot unserer Laineradenxslindert werden inulZ.
vis Ssulsitung
kose nfsräsn von allen partsistellsnZsäoeb nur an Lartslzsu. adxvxsbsn.
SO WßMZM -W GSMMZOMZM
der „Voltsftimmv" «md dev „Vsirsrektamg"
aus «nseoe polMfche« Sesnvv
lOJahreNationalsozialismus
in Heidelberg
Der allen Heidelberger SA. und Parkeigarde
gewidmet.
Von Karl Goebel.
12. Fortsetzung.
än einer gemeinsamen Versammlung der
SA und MW wurde beschlossen, sich der
Führung von Robert Wagner unterzuordnen,
und sich zu einem neuen Bund, der als ein
Deckname für die an sich verbotene SA gel-
ten sollte, dem
„Schlageterbund" (SA)
zusammenzuschließen. Am 12. Februar 1925
vollzog sich diese bedeutende Ilmorganisation.
Somit war der Heidelberger Sturmtrupp, der
sozusagen jahrelang ohne höhere Führung und
Anschluß in der Luft hing, in einer einheit-
lichen Organisation zusammengeschlossen. Der
Erfolg trat auch prompt ein, denn jetzt begann
die Heidelberger Abteilung zu wachsen und zu
gedeihen. Wir erhielten einheitliche Mit-
gliedsbücher, Weisungen, und Organisations-
pläne, nahmen Verbindung mit den anderen
badischen Ortsgruppen auf usf. Damals war
es auch, daß eines Tages im „V. B." in gro-
ßen Anzeigen Propaganda für das sog.
Braunhemd
gemacht wurde. Es stand zu lesen: „Hiller
trägt in Landsberg bereits das braune Hemd!"
Wir konnten uns zunächst wenig darunter
vorstellen, ja wir verbargen unsere Abneigung
keineswegs. Bei der großen viertägigen
Osterübung auf dem Krähberg im Odenwald
trugen schon einige Kameraden das braune
Hemd, die meisten jedoch weiter den feld-
grauen Rock. Kurz vor Ostern hatte übrigens
Pg. Hermann Röhn die Führung des
Schlagekerbundes Heidelberg übernommen.
Im Februar 1925 starb der erste Reichs-
präsident Fritz Ebert und wurde am 2. März
1925 mit großem Pomp in Heidelberg beige-
setzt. Wir von der SA „standen Spalier"
und beobachteten nicht ohne Neid, jedoch mit
Verachtung und Hohn, die stark aufmarschie-
renden und erst neuerstandenen Reichsban-
ner-Abteilungen. Ja, das waren noch Zeiten
für dis Roten! Trotz allem fühlten sich die
15 Nazis, welche den Zug an der Ecke der
Rohrbacher Straße verfolgten, in Idee und
Willen stärker, als die zweitausend Reichs-
bananen.
In unauslöschlicher Erinnerung steht uns
dieser Tag deswegen, weil er uns bewies,
welch gemeiner Handlungsweise die disziplin-
losen Horden des Reichsbanners fähig sein
konnten. Am Nachmittag des Tages der
Ebertbeerdigunq fielen vor dem Kaffee Zapf
Hunderte von Reichsbandiken über 15 einzelne
Nationalsozialisten her und bearbeiteten sie
mit Fäusten und Füßen. Ganze marschie-
rende Züge lösten sich auf, um ihren Rache-
durst durch diese Heldentat zu stillen. Die
SA-Leute Karl Lenz, Cerff, Goebel und
Walther wurden teilweise leicht verletzt.
Schlimmeres konnte nur durch dis Zurück-
ziehung der Nationalsozialisten ins Kaffee
Zapf verhindert werden. Leider war es uns
unmöglich, in der erregten Stimmung den
jüdischen Führer der Reichsbanner-Abteilung,
sowie einen begleitenden Polizeibeamten in
Uniform namentlich festzustellen. Auch die
gestohlenen Abzeichen und Spazierstöcke er-
hielten wir nicht zurück.
Am 25. März 1925 wurde Karl Lenz, der
SA-Führer, verhaftet, ob nur wegen Spreng-
stoff-Verdachtes, wie die Polizei behauptete,
oder, um vor der Reichspräsidentenwahl auch
in Heidelberg einen national-sozialistischen
Führer außer Gefecht zu sehen, bleibt dahin-
gestellt. Nur aus trotzigem Hohn auf den
Parlamentarismus gaben wir Nakional-So-
zialisten am 29. März unsere Stimme dem
Feldherrn Ludendorff, obwohl jeder wußte,
daß die Kandidatur aussichtslos war.
Dies war am 29. März! Am nächsten
Tage nach der Wahl ließ die immer noch be-
stehende „D.P/" im großen Saale der Stadt-
halle den Pg. Straßer sprechen vor un-
gefähr sage und schreibe 200 Anwesenden.
Wir bewiesen damit, daß es uns nicht darauf
ankam, Stimmen für irgend eine parlamen-
tarische Wahl zu fangen, sondern daß uns die
Aufklärung des Volkes am Herzen lag.
Welch ein Unterschied zwischen der Skraßer-
Versammlung von damals und der Riesen-
kundgebung vor der Wahl des 31. Juli 1932!
Doll Hoffnung erklärte Gregor Straßer, daß
dereinst die heute so bedeutsam erscheinenden
kleinlichen Wahlsorgen in ein Nichts versin-
ken würden, gegenüber dem einstigen Auf-
bruch der Nation, wie er sich durch die Arbeit
des National-Sozialismus vollziehen werde!
Am 26. April 1925 wurde Herr von Hinden-
burg zum Präsidenten der Republik gewählt.
Mir von der SA setzten uns damals mit der
ganzen Macht unserer Begeisterung für den
alten Feldmarschall ein, da wir von ihm
eine Wandlung des deutschen Schicksals er-
warteten! Mir haben Wahlversammlungen
geschützt, Plakate geklebt, Flugzelkel ausge-
tragen und uns mit der Kommune und dem
Reichsbanner herumgeschlagen. Der Kamerad
Fritz Gröber, Mitglied des Schlagekerbundes
Karlsruhe, starb den Heldentod nicht für den
Herrn von Hindenburg, sondern für das kom-
mende Deutschland!
In einem riesigen Fackelzug der gesam-
ten nationalen Verbände und Gemeinschaften
durch die Straßen Heidelbergs (2. 5. 25, 2000
Teilnehmer, 4 Musikkapellen), demonstrierten
auch die National-Sozialisten mit ihrer Fahne
für ein neues Vaterland und für die Liquidie-
rung des Novembers 1918.
Schon auf der großen Oster-Ilebung im
Odenwald erfuhren wir die freudige Nach-
richt, daß auch in Baden die NSDAP wie-
der „erlaubt" sei, und so blickten wir froh in
die Zukunft. Anser Führer Adolf Hitler, der
mit neuem Kampfesmut aus der Festung
kam, hakte wieder die Führung übernommen.
Der kleine Stamm alter Kämpfer stellte sich
hinter ihn, es waren wenige, umso größer
war der Kampfgeist!
Am 12. August 1925 wurde in Heidelberg
beschlossen, die „Deutsche Partei" in die NS-
DÄP überzuführen. Die Partei begann in
Heidelberg ihren Kampf mit 40 Mitgliedern.
Pg. Adolf Schwer si, war der erste Ö.-Gru.-
Führer der Ortsgruppe Heidelberg. Von
dieser Zeit an datiert eine neue Epoche in
der Geschichte der Bewegung Heidelbergs.
Der politische Kampf in der Stadt war
im Laufe des Jahres 1925 ziemlich gemäßigt:
Größere nennenswerte Versammlungen fan-
den nicht mehr stakt. Der Schlageterbund und
die weikerbestehende GIW jedoch leisteten
weiter ihre Werbearbeit unter der Jugend, die
Erfolge waren jedoch auch hier mäßig.
(Fortsetzung folgt.)
Einer Meldung der Telegraphenunion zu-
folge, ist von Schwarzen und Sozzen der „Ge-
nosse" Emil Kraus als Nachfolger Emil
Maiers ausersehen worden. Es läßt sich zur
Stunde noch nicht übersehen, was für ein
Kuhhandel hier wieder zwischen dem Zentrum
und der Sozialdemokratie gespielt wird. Der
bisherige geschäfksführende Innenminister
scheint für seine vorschnelle Zusage beim Ab-
schluß des geheimen Konkordats von „oben"
zurückgepfiffen worden zu sein. Ein neuer
Mann wird vorgeschickk, in Baden nicht ganz
unbekannt, da er früher einmal Bürgermei-
ster der Stadt Kehl war. Inzwischen war er
an „guten Beziehungen" auf einen „Beige-
ordneken"-Skuhl der Stadt Mainz hinaufge-
klettert. Heute holen ihn die badischen Ober-
sozzen von dort zurück wegen Mangel an
„Köpfen". Das soll aber nicht heißen, daß
Deutscher,
vergiß es nicht!
Sozialdemokratische Anwahrheilen.
Am 8. Oktober 1929 erklärte der damalige
Reichsinnenminister und Sozialdemokrat Se -
vering im Rundfunk gegen das von der
NSDAP eingeleikele Volksbegehren wörtlich:
„Würde nach dem Volksbegehren ver-
fahren werden, so stürzte sich das Deutsche
Volk wiederum in . . . neue Infla-
t i o n."
And in einem Flugblatt des Zenkralvor-
skandes der Sozialdemokratischen Partei vom
15. Oktober 1929 stand:
„Die Verhandlungen in Paris und im
Haag waren von der Reichsregierung
zwecks Milderung der unerträglich gewor-
denen Daweslasten eingeleitet worden.
Wären sie gescheitert, so hätte der
Dawesplan weitergsgolten, bis Deutsch-
land unter ihm in einer neuen Infla-
tion endgültig zusammengebro-
chen wäre."
Alles Lüge, denn im amtlichen Text des
Poungplanes Ziffer 161 (Reichsgesehblatt,
Teil II, Seite 460) steht über die im Dawes-
vlan vorgesehene Währungsschußbestimmung:
„Der neue Plan würde den Haupt-
zweck, zu dessen Erreichung er ins Le-
ben gerufen worden ist, verfehlen, wenn
er diese Bestimmung nicht beseitigen
würde."
Was aber schrieb die SPD im Jahre
1924 über den gleichen Dawesplan, den sie
1929 als Inflakionsbringer verwarf?
In einem Massenflugblatt, gedruckt in
der Vorwärksdruckerei, verantwortlich der So-
zialdemokrat Bartels MdR, heißt es wört-
lich:
„Der neue Reparationsplan . . . schafft
eine neue, echte Währung, sichert
unter allen Umständen ihre Sta-
bilität . . . Die Wahrheit ist, daß
künftig die Sicherheit und Festig-
st ei t der Währung über allen Re-
parationsleistungen sieht. . . Eine Wäh-
rungskatastrophe ist künftig un-
mögli ch."
Arbeiter, laßt euch nicht mehr von
den Sirenenklängen dieser verloge-
nen Partei betören!
Macht Schluß damit!
wir ihn für einen „Kopf" halten. In Heidel-
berg kennt man ihn aus seiner früheren Tä-
tigkeit an der „Volkszeitung", von der noch
zu sprechen sein wird. Sein Studium vol-
lendete Kraus aus gewissen Gründen noch als
Zenkrumsmann. Bei der Revolution kam
revolutionärer Schwung über ihn und er
wurde Sozialdemokrat. Der Kehler Bevölke-
rung ist er heute noch in „guter" Erinnerung;
dafür sorgen die Amlagezetkel, deren Beträge
unter seiner Tätigkeit erheblich gewachsen
sind. Die Kehler „Proletarier" haben ihn
Nach Veröffentlichung des gemeinen
Pamphletes gegen unsere badischen Führer
erhielt die Schriftleitung der „Volkszeitung"
von einem Gegner unserer Bewegung, der sich
im Sozzenladen gut auskennt, folgenden
Brief:
An die
Schriftleikung der „Bolkszeikung"
Heidelberg.
Ihre Nummer vom 1. 11. 32
Sie verkeilen derzeit als Mahlpropa-
gandamitkel Ihre Zeitung. In der Num-
mer 256 vom 1. 11. 32 glauben Sie, die
Eigenschaften und das Vorleben einiger
nationalsozialistischer Größen „beleuchten"
zu müssen. Leider sind Ihnen dabei einige
sehr grobe Fehler unterlaufen, sodaß ich
Sie bitten möchte, sich umgehend nach dem
wahren Tatbestand zu erkundigen und ent-
sprechende Berichtigungen vorzunehmen.
Ich schreibe dies Ihnen, obwohl ich nicht
Nationalsozialist bin, aus dem Gefühl des
einfachen Anstandes Leuten gegenüber, die
ich in ihren Fehlern wohl besser kenne als
Sie und weil ich der Meinung bin, daß
die' persönliche Verunglimpfung die ge-
meinste Form des politischen Kampfes ist.
Für den Fall, daß Sie sich nicht zu einer
Berichtigung entschließen können, habe ich
gleichzeitig einen Durchschlag dieses Brie-
fes an die „Volksgemeinschaft" gegeben,
mit der ausdrücklichen Ermächtigung, die-
sen zu veröffentlichen, wenn Sie der
Wahrheit nicht die Ehre geben. Ich nehme
dabei an, daß die in früheren Jahren von
Ihnen geübte Tendenz: „Daß das, was
ich gesagt habe, nicht wahr ist, war mir be-
kannt, ich habe aber etwas damit erreichen
wollen und habe es erreicht" (Aeußerung
Ihres ehemaligen Haupkschrifkleiters Dr.
Kraus in der Angelegenheit Bismarck-
denkmal, dessen Nase besoffene Studenten
abgeschlagen haben sollten) nicht mehr die
Ihre ist.
Zum Tatsächlichen nur folgende kurze
Bemerkungen: Wenn Herr Lenz in den
Spätkriegsjahren eingezogen wird, wie
konnte er dann als vierzehnjähriger Kriegs-
freiwilliger 1915 im Felde stehen. Wie
konnte er, wenn er wegen Fahnenflucht
verurteilt war, später Vizefeldwebel wer-
den (denn nur bei Bekleidung einer Charge
konnte er degradiert werden). Welcher
Art war die Offiziersmißhandlung? Es
nicht sehr geschäht. Er ließ sie links liegen.
Seine Ansprüche in Bezug auf Wohnung und
Gehalt standen im umgekehrten Verhältnis
zu -em bescheidenen Päckchen, das er an
wenigem Hausrat und Leistungsfähigkeit
mikbrachke. Sein Weggang von Kehl erfolgte
noch gerade rechtzeitig vor Neuwahl der Ge-
meindevertretung, ansonsten eine nationalso-
zialistische Mehrheit ihm schwere Sorgen be-
reitet hätte. Es wird noch mehr über den
Herrn zu reden sein, wenn sich die Meldung
der TA bewahrheiten sollte. —
war eine Rauferei unter Freunden, die
nach Kriegsrecht bestraft werden mußte,
die aber keineswegs eine ehrenrührige
Handlung darstellte.
Die tendenziöse Aufmachung persönlicher
Angelegenheiten ist so gemein, daß ein
jedes Wort der Richtigstellung sich erüb-
rigt.
In Ihren weiteren Schilderungen brin-
gen Sie ähnliche falsche, z. Teil schon
vor aller Öffentlichkeit widerlegte Be-
hauptungen, auf die ich nicht weiter ein-
gehen möchte. Ich erwarte nun keines-
wegs, daß Sie meine Ausführungen unbe-
sehen hinnehmen, sondern würde es be-
grüßen, wenn Sie an Hand amtlicher
Quellen den richtigen Tatbestand ermitteln
würden. Dazu genügt aber im Wesent-
lichen ein einziger Tag, sodaß die Richtig-
stellung noch vor den Wahlen erfolgen
kann.
Ts liegt mir fern, zu behaupten, daß die
Führerschaft der Nationalsozialisten eine
geistige oder moralische Elite darstellt. Ich
kenne selbst die Schwächen -- der Herren,
würde mich jedoch, bei allem sachlichen
und persönlichen Gegensatz schämen, in
einer solchen Weise vorzugehen. Es sei
dahingestellt, ob eine Ankersuchung der mo-
ralischen Qualitäten der Führer Ihrer
Partei nur weiße Westen ergeben würde.
Ich sehe Ihrem gefl. umgehenden Be-
scheid entgegen und zeichne
hochachtungsvoll
gez.: Ankerschrift.
Das genügt wohl fürs erste, um zu be-
weisen, wie zweifelhaft der „Erfolg" der ge-
meinen Wahlmache war, die gegen unsere
Führer gerichtet war. Die hoffentlich bald
kommenden Prozesse werden ein Schlag ge-
gen die sozialdemokratischen Iudenbläkter sein,
von dem sie sich so leicht nicht werden erholen
können. Pikant ist aber folgendes:
der in dem Brief genannte Mann, der
seine publizistische Arbeit in der „Volks-
zeitung" nach dem Motto:
„Ich weiß, daß ich die Unwahrheit
schreibe, aber ich wollte damit et-
was ganz Bestimmtes erreichen."
verrichtete, niemand anders ist, als der
Kraus,
der nach den schwarz-roten Kulissenver-
handlungen nun
Badischer Innenminister
werden soll! Ein
_feiner Typ!_
Mil
t-lis blot stsigt!
vstEoE» o-rkLackLuL i
lisAön ksute Luk dsr LtraLs. » Linsers -Vnkssabs ist:
dlsus dlotküeksn 2n erriskten nin dsn HunAer 2u
stillsn l k'ür Llsidunx rar sorgen!
Oer Oan Ladsn Kat eins Lotteris veranstaltet, deren
klsinsrtra§ 2ur 8srvälti§un§ dieser ^nkZabsn ver-
rvsndst wird. vis Nsbunx kindetain 14. Okt. 1932 statt.
Unterstützt disss Lotterie, kaukt Losei venkt daran,
dalZ dis blot unserer Laineradenxslindert werden inulZ.
vis Ssulsitung
kose nfsräsn von allen partsistellsnZsäoeb nur an Lartslzsu. adxvxsbsn.
SO WßMZM -W GSMMZOMZM
der „Voltsftimmv" «md dev „Vsirsrektamg"
aus «nseoe polMfche« Sesnvv
lOJahreNationalsozialismus
in Heidelberg
Der allen Heidelberger SA. und Parkeigarde
gewidmet.
Von Karl Goebel.
12. Fortsetzung.
än einer gemeinsamen Versammlung der
SA und MW wurde beschlossen, sich der
Führung von Robert Wagner unterzuordnen,
und sich zu einem neuen Bund, der als ein
Deckname für die an sich verbotene SA gel-
ten sollte, dem
„Schlageterbund" (SA)
zusammenzuschließen. Am 12. Februar 1925
vollzog sich diese bedeutende Ilmorganisation.
Somit war der Heidelberger Sturmtrupp, der
sozusagen jahrelang ohne höhere Führung und
Anschluß in der Luft hing, in einer einheit-
lichen Organisation zusammengeschlossen. Der
Erfolg trat auch prompt ein, denn jetzt begann
die Heidelberger Abteilung zu wachsen und zu
gedeihen. Wir erhielten einheitliche Mit-
gliedsbücher, Weisungen, und Organisations-
pläne, nahmen Verbindung mit den anderen
badischen Ortsgruppen auf usf. Damals war
es auch, daß eines Tages im „V. B." in gro-
ßen Anzeigen Propaganda für das sog.
Braunhemd
gemacht wurde. Es stand zu lesen: „Hiller
trägt in Landsberg bereits das braune Hemd!"
Wir konnten uns zunächst wenig darunter
vorstellen, ja wir verbargen unsere Abneigung
keineswegs. Bei der großen viertägigen
Osterübung auf dem Krähberg im Odenwald
trugen schon einige Kameraden das braune
Hemd, die meisten jedoch weiter den feld-
grauen Rock. Kurz vor Ostern hatte übrigens
Pg. Hermann Röhn die Führung des
Schlagekerbundes Heidelberg übernommen.
Im Februar 1925 starb der erste Reichs-
präsident Fritz Ebert und wurde am 2. März
1925 mit großem Pomp in Heidelberg beige-
setzt. Wir von der SA „standen Spalier"
und beobachteten nicht ohne Neid, jedoch mit
Verachtung und Hohn, die stark aufmarschie-
renden und erst neuerstandenen Reichsban-
ner-Abteilungen. Ja, das waren noch Zeiten
für dis Roten! Trotz allem fühlten sich die
15 Nazis, welche den Zug an der Ecke der
Rohrbacher Straße verfolgten, in Idee und
Willen stärker, als die zweitausend Reichs-
bananen.
In unauslöschlicher Erinnerung steht uns
dieser Tag deswegen, weil er uns bewies,
welch gemeiner Handlungsweise die disziplin-
losen Horden des Reichsbanners fähig sein
konnten. Am Nachmittag des Tages der
Ebertbeerdigunq fielen vor dem Kaffee Zapf
Hunderte von Reichsbandiken über 15 einzelne
Nationalsozialisten her und bearbeiteten sie
mit Fäusten und Füßen. Ganze marschie-
rende Züge lösten sich auf, um ihren Rache-
durst durch diese Heldentat zu stillen. Die
SA-Leute Karl Lenz, Cerff, Goebel und
Walther wurden teilweise leicht verletzt.
Schlimmeres konnte nur durch dis Zurück-
ziehung der Nationalsozialisten ins Kaffee
Zapf verhindert werden. Leider war es uns
unmöglich, in der erregten Stimmung den
jüdischen Führer der Reichsbanner-Abteilung,
sowie einen begleitenden Polizeibeamten in
Uniform namentlich festzustellen. Auch die
gestohlenen Abzeichen und Spazierstöcke er-
hielten wir nicht zurück.
Am 25. März 1925 wurde Karl Lenz, der
SA-Führer, verhaftet, ob nur wegen Spreng-
stoff-Verdachtes, wie die Polizei behauptete,
oder, um vor der Reichspräsidentenwahl auch
in Heidelberg einen national-sozialistischen
Führer außer Gefecht zu sehen, bleibt dahin-
gestellt. Nur aus trotzigem Hohn auf den
Parlamentarismus gaben wir Nakional-So-
zialisten am 29. März unsere Stimme dem
Feldherrn Ludendorff, obwohl jeder wußte,
daß die Kandidatur aussichtslos war.
Dies war am 29. März! Am nächsten
Tage nach der Wahl ließ die immer noch be-
stehende „D.P/" im großen Saale der Stadt-
halle den Pg. Straßer sprechen vor un-
gefähr sage und schreibe 200 Anwesenden.
Wir bewiesen damit, daß es uns nicht darauf
ankam, Stimmen für irgend eine parlamen-
tarische Wahl zu fangen, sondern daß uns die
Aufklärung des Volkes am Herzen lag.
Welch ein Unterschied zwischen der Skraßer-
Versammlung von damals und der Riesen-
kundgebung vor der Wahl des 31. Juli 1932!
Doll Hoffnung erklärte Gregor Straßer, daß
dereinst die heute so bedeutsam erscheinenden
kleinlichen Wahlsorgen in ein Nichts versin-
ken würden, gegenüber dem einstigen Auf-
bruch der Nation, wie er sich durch die Arbeit
des National-Sozialismus vollziehen werde!
Am 26. April 1925 wurde Herr von Hinden-
burg zum Präsidenten der Republik gewählt.
Mir von der SA setzten uns damals mit der
ganzen Macht unserer Begeisterung für den
alten Feldmarschall ein, da wir von ihm
eine Wandlung des deutschen Schicksals er-
warteten! Mir haben Wahlversammlungen
geschützt, Plakate geklebt, Flugzelkel ausge-
tragen und uns mit der Kommune und dem
Reichsbanner herumgeschlagen. Der Kamerad
Fritz Gröber, Mitglied des Schlagekerbundes
Karlsruhe, starb den Heldentod nicht für den
Herrn von Hindenburg, sondern für das kom-
mende Deutschland!
In einem riesigen Fackelzug der gesam-
ten nationalen Verbände und Gemeinschaften
durch die Straßen Heidelbergs (2. 5. 25, 2000
Teilnehmer, 4 Musikkapellen), demonstrierten
auch die National-Sozialisten mit ihrer Fahne
für ein neues Vaterland und für die Liquidie-
rung des Novembers 1918.
Schon auf der großen Oster-Ilebung im
Odenwald erfuhren wir die freudige Nach-
richt, daß auch in Baden die NSDAP wie-
der „erlaubt" sei, und so blickten wir froh in
die Zukunft. Anser Führer Adolf Hitler, der
mit neuem Kampfesmut aus der Festung
kam, hakte wieder die Führung übernommen.
Der kleine Stamm alter Kämpfer stellte sich
hinter ihn, es waren wenige, umso größer
war der Kampfgeist!
Am 12. August 1925 wurde in Heidelberg
beschlossen, die „Deutsche Partei" in die NS-
DÄP überzuführen. Die Partei begann in
Heidelberg ihren Kampf mit 40 Mitgliedern.
Pg. Adolf Schwer si, war der erste Ö.-Gru.-
Führer der Ortsgruppe Heidelberg. Von
dieser Zeit an datiert eine neue Epoche in
der Geschichte der Bewegung Heidelbergs.
Der politische Kampf in der Stadt war
im Laufe des Jahres 1925 ziemlich gemäßigt:
Größere nennenswerte Versammlungen fan-
den nicht mehr stakt. Der Schlageterbund und
die weikerbestehende GIW jedoch leisteten
weiter ihre Werbearbeit unter der Jugend, die
Erfolge waren jedoch auch hier mäßig.
(Fortsetzung folgt.)